Ein halbes Jahr Ukraine-Krieg
Aktueller Sachstand bei der Aufnahme geflüchteter Menschen in Landau
Landau. Rund 270 aus der Ukraine geflüchtete Menschen haben inzwischen in der Stadt Landau Zuflucht gefunden - sei es in von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestelltem Wohnraum oder privat bei Bekannten und Verwandten - und kontinuierlich kommen weitere Frauen, Männer und Kinder hinzu. Passend zum ukrainischen Unabhängigkeitstag und sechs Monate nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Verwaltung jetzt über den aktuellen Sachstand bei der Aufnahme geflüchteter Menschen in der Stadt informiert und ihren Wohnraum-Aufruf erneuert.
Wöchentliche Zuweisungen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen
„In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir bereits zahlreiche geflüchtete Menschen aus der Ukraine bei uns aufnehmen können und auch weiterhin erhalten wir wöchentliche Zuweisungen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes“, erklärt Bürgermeister und Sozialdezernent Dr. Maximilian Ingenthron. Die rund 60 Wohnungen, die die Verwaltung seit Beginn der Krise angemietet habe, seien belegt und das Hotel Kurpfalz, das zunächst noch bis Ende des Jahres für 37 Personen zur kurzfristigen Unterbringung zur Verfügung stehe, sei keine dauerhafte Wohnlösung für die geflüchteten Menschen. Die frühere Gewerbe-Immobilie der PVA-Druckerei in der Industriestraße solle nur im Falle eines großen Zustroms als Notunterkunft genutzt werden. Priorität habe in jedem Fall ein reguläres Mietverhältnis in einer separaten Wohnung. Gemeinsam mit dem Wohnraumbedarf, den es auch für die Asylsuchenenden aus anderen Ländern gebe, brauche es daher dringend zusätzlichen Wohnraum. Alle, die in Landau Schutz und Unterkunft suchen und finden würden, sollten angemessen untergebracht werden.
Weiterhin Wohnraum gesucht und Möbel
„Wir danken allen, die auf unterschiedlichste Weise seit vielen Monaten bei der Aufnahme und Integration von geflüchteten Menschen, aktuell insbesondere aus der Ukraine, helfen und unterstützen“, betont Dr. Ingenthron im Namen des Stadtvorstands. „Für den derzeitigen Wohnraumbedarf bitten wir Eigentümerinnen und -eigentümer erneut darum, geeignete Wohnungen anzubieten, die von uns als Verwaltung angemietet werden können.“ Ansprechpartner ist weiterhin das städtische Gebäudemanagement (GML) hier beziehungsweise Telefon 06341 130.
Darüber hinaus werden dringend Möbel für die angemieteten Wohnungen benötigt. Bitte beachten: Da das städtische Sozialamt keine Möglichkeit hat, die Möbelstücke zu lagern, werden die Spendenwilligen gebeten, diese zunächst weiter im eigenen Haushalt aufzubewahren. Spendenangebote können am besten online auf der städtischen Engagementplattform www.engagement-landau.de eingestellt werden, die dort auch auf Ukrainisch und Russisch übersetzt werden. Auch wer sich ehrenamtlich engagieren und die Geflüchteten unterstützen möchte, kann sich hier eintragen.
Plattform Integreat steht zur Verfügung
Ebenfalls auf Ukrainisch oder Russisch steht den Geflüchteten in Landau die Plattform Integreat zur Verfügung, die bereits seit Anfang 2019 in der Integrationsarbeit der Südpfalzmetropole eingesetzt wird. Die Stadt nutzt Integreat, um Zugewanderte in ihrer eigenen Sprache über Wissenswertes in der Region zu informieren. Zusätzlich zu Antworten auf wichtige Fragen im (Behörden-)Alltag wurde die App um Informationen ergänzt, die insbesondere für ukrainische Geflüchtete eine Rolle spielen. So finden sich beispielsweise Hinweise zur Registrierung, wichtige Kontakte und Hotlines sowie Antworten auf häufige Fragen, die mit der Einreise und dem Aufenthalt in Deutschland verbunden sind. Auch aktuelle Veranstaltungen, die für Geflüchtete aus der Ukraine wichtig sind, werden auf Ukrainisch übersetzt.ps
Autor:Silvia Krebs aus Landau |
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