Zum zwölften Mal Stolpersteine in Landau verlegt
Für eine lebendige Erinnerungskultur
Landau. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“: So steht es im Talmud geschrieben, einem der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums. Inspiriert von diesem Ausspruch hat der Kölner Künstler Gunter Demnig das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen. Seit 26 Jahren verlegt er Gedenktafeln für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Pflastersteine, an deren Oberseite eine zehn mal zehn Zentimeter große Messingplatte mit den Lebensdaten der Opfer befestigt ist, werden vor deren letzten frei gewählten Wohnorten in den Boden eingelassen. In Landau wurden bislang 228 Stolpersteine verlegt; zwölf weitere folgen am Freitag, 6. Juli.
Die zwölfte Stolpersteinverlegung im Stadtgebiet beginnt um 9 Uhr in der Ostbahnstraße vor der Hausnummer 29. Hier werden drei Stolpersteine in den Boden eingelassen. Oberbürgermeister Thomas Hirsch wird zu Beginn eine kurze Ansprache halten, bevor Mitglieder der Landauer Stolperstein-Initiative die Biografien der Opfer vorstellen. Die musikalische Begleitung der Verlegung übernimmt Peter Damm am Saxofon. Vor dem Anwesen Ostring 29 werden Stolpersteine für Frieda, Alice und Ferdinand Ottenberg verlegt. Erwartet werden auch Nachfahren der Familie Ottenberg aus England.
Die weiteren Verlegestellen sind der Ostring 33, wo Hedwig, Greta, Jonathan und Hans Weiss gedacht wird, der Ostring 20, wo ein Stolperstein für Berta Levy verlegt wird, die Moltkestraße 7, wo Bella und Josef Weiler gewohnt haben, und die Kramstraße 8, wo an Franziska und Paul Kahn erinnert wird. stp
Autor:Thomas Klein |
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