Ausstellung zum 90. Todestag von Max Slevogt
Ostwind „Krieg und Frieden“

WAR.ONI IV. (2022) von O.H.O. Der 2001 in Speyer geborene Künstler studiert Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in Zürich. | Foto: O.H.O.
  • WAR.ONI IV. (2022) von O.H.O. Der 2001 in Speyer geborene Künstler studiert Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) in Zürich.
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Landau/Leinsweiler. Zum 90. Todestag von Max Slevogt kuratiert Sofia Ohmer von der New York University in Kooperation mit der Friedensakademie Rheinland-Pfalz die Ausstellung „Krieg und Frieden“, die im Slevogthof in Leinsweiler und im Deutschen Tor in Landau stattfindet. Mit der Unterstützung durch den Kultursommer Rheinland- Pfalz setzen sich junge Künstlerinnen und Künstler malerisch, szenisch, fotografisch und filmisch mit dem Motto des Kultursommers „Ostwind“ auseinander.

Deutsches Tor und Slevogthof

Die Ausstellung findet an zwei besonderen historischen Orten in Rheinland- Pfalz statt, die für Besucher derzeit eigentlich nur eingeschränkt zugänglich sind: dem Slevogthof in Leinsweiler und dem Deutschen Tor in Landau. Beide geschichtsträchtigen Orte werden derzeit von Thorsten Holch (ARCHImedes) restauriert.

Malerei, Fotografie und Film

Im Rahmen der Ausstellung „# Krieg und Frieden“ geben O.H.O (Malerei) und Sofia Samoylova (Fotografie und Film) tiefe Einblicke in das komplexe und aktuelle Thema.

„Die Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden ist seit Beginn der Menschheitsgeschichte existenziell. Aktuell beschäftigt uns das Thema in Europa stark, da die Auswirkungen unmittelbar erspürbar sind“, unterstreicht Kuratorin Sofia Ohmer. Sofia Samoylova eröffnet mit ihren Fotografien einen synchronen Blick im Hier und Jetzt in den andauernden Konflikt in der Ukraine. Sie macht die Konsequenzen des Krieges am Individuum fest und nimmt den Betrachter mit in persönliche Lebensgeschichten. Dagegen eröffnet O.H.O in seinen großformatigen Bildern auf das Thema Krieg und Frieden eine diachrone Sicht durch die Zeit, er fokussiert sich auf positive und negative Akteure der Weltgeschichte. Dabei zeigt er die Veränderbarkeit des Geschehens durch einzelne Persönlichkeiten, beleuchtet aber gleichzeitig auch die sich wiederholenden Mechanismen von Krieg und Frieden. Die ukrainische Sängerin Tetiana Chihocka und eine szenische Lesung von Isabel Ralser, Eugen Koskowezki & Daniela De Sabato (ZKW – Zentrum für Kultur- und Wissensdialog an der Universität in Landau) geben einen erweiterten Blick auf die Thematik der Ausstellung.

Slevogts Kriegserfahrungen sind auf dem Slevogthof zu sehen

Das Pre-Opening der Ausstellung für Schulklassen findet auf dem Slevogthof statt, zu dessen 90. Todestag die Künstlerinnen und Künstler dem architektonischen Kleinod Leben einhauchen werden. Slevogts Erfahrungen von Krieg und Frieden werden im Konzept der Ausstellung „Krieg und Frieden“ als hochaktuell für unsere Gegenwart herausgearbeitet. Im Oktober 1914 ging Slevogt freiwillig als Kriegsmaler an die Westfront. Seine anfängliche Kriegsbegeisterung verblasste schnell. Die körperlichen und psychischen Anstrengungen setzen ihm stark zu, so dass er nur wenige Wochen an der Front aushielt und sich in den Slevogthof zurückzog.

Ausstellung vom 9. bis 11. Juli im Deutschen Tor

Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit vom 9. bis 11. Juli, jeweils von 17 bis 21 Uhr, im Deutschen Tor in Landau zu sehen. Am 10. Juli, um 20 Uhr, findet eine szenische Lesung zu Slevogts Kriegserlebnissen von Studierenden des Darstellenden Spiels der Universität in Landau statt. Der Eintritt ist zu allen Veranstaltungen frei. Am 11. Juli, um 19 Uhr, singt die ukrainische Künstlerin Tetiana Chihocka im Deutschen Tor zu Musik aus ihrem Land.

Das Deutsche Tor zählt zu den wenigen noch erhaltenen Teilen der Festung Landau. Diese wurde von 1688 bis 1692 nach Plänen des Festungsbauers Vauban errichtet. Zur Festungszeit waren das Deutsche Tor mit dem Französischen Tor der einzige Zugang zur Stadt Landau und Schauplatz aller Ereignisse von Krieg und Frieden. Im Rahmen des Kultursommers haben Besucher die Möglichkeit, diesen besonderen Ort zu erleben.

Film im Universum Kino Landau

Zum Abschluss des Projektes findet am 16. Juli, um 20 Uhr, im Universum Kino Landau die Premiere des Films „Die neue Welt seit heute morgen“ von Sofia Samoylova statt. Der Film beschreibt die persönliche Geschichte einer jungen Mutter und ihrer Tochter, aus dem Osten der Ukraine. Sie konnten inzwischen nach Deutschland fliehen. Auch hierzu ist der Eintritt frei, um Spenden für die ukrainische Familie wird gebeten. ps

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Autor:

Christine Schulz aus Wochenblatt/Stadtanzeiger Landau

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