Heimische Fledermäuse
Tipps für einen fledermausfreundlichen Garten
NABU. Bis zu 5000 Mücken kann eine einzelne Mückenfledermaus pro Nacht vertilgen. Auch unsere anderen heimischen Fledermausarten sind Insektenfresser. Manche erbeuten Nachtfalter, andere bevorzugen Käfer, sie alle haben es jedoch aufgrund des aktuellen Insektensterbens zunehmend schwer. Ein „fledermausfreundlicher Garten“ lindert die Nahrungsnot und lockt Fledermäuse und vor allem ihre Beutetiere, die Insekten, an. Gärtner, die Tipps von NABU beherzigen, können besonders jetzt im Frühsommer die Flugkünste von Zwergfledermaus, Großem Abendsegler & Co. am Abendhimmel bewundern. Denn aktuell beziehen die Fledermäuse die ihnen aus den Vorjahren bekannten Sommerquartiere, in denen sie meist mehrere Monate für die Geburt und Aufzucht ihrer Jungen bleiben.
Ein Beet als Buffet: Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, zum Beispiel Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte, sind ein „Feinschmeckerlokal“ für viele Insekten. Durch ihren intensiven, meist nachts ausströmenden Duft locken die Pflanzen zum Beispiel Nachtfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten. Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort. Wichtig ist es, standortgerechte, heimische Wildarten auszusäen. Doch nicht nur für die ausgewachsenen Insekten kann man Pflanzen in den Garten integrieren. Die Nahrungspflanzen für Insektenlarven sind genauso von Bedeutung. Im allerbesten Fall lässt man sie einfach dort stehen, wo sie sich von selbst ausgesät haben - etabliert also eine „wilde Ecke“. Ansonsten kann man auch künstlich ein vielfältiges Wildblumenbeet anlegen oder Blumentöpfe auf dem Balkon bepflanzen.
Auch begrünte Mauern und Zäune schaffen Struktur, Nahrungsangebot und Unterschlupf für viele Insekten. Hierbei besser auf Kirschlorbeer oder eine blickdichte Thujahecke verzichten, sie haben keinen ökologischen Mehrwert für unsere heimischen Insekten. Ideale Pflanzen sind zum Beispiel Echtes Geißblatt, Brombeere und Efeu, oder für Hecken Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Hasel und Holunder.
Wasser zieht viele Insekten an - und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch. Beim Anlegen unbedingt ein senkrecht abfallendes Ufer vermeiden und lieber eine kleine Flachwasserzone einplanen. Tiere, die in den Teich hineingefallen sind, können so auch wieder entkommen. Beim haarscharfen darüber fliegen können Fledermäuse die Wasserfläche als Tränke nutzen.
Pestizide haben in einem naturnahen Garten nichts verloren. Wer Fledermäusen helfen will, setzt auf giftfreies Gärtnern. Der Einsatz von Pestiziden verringert den Bestand an Insekten, von denen sich heimische Fledermäuse ernähren, oder vergiften die Tiere über die Nahrungskette selbst.
Der NABU Rheinland-Pfalz zeichnet Personen aus, die sich im Fledermausschutz einsetzen, in dem sie bestehende Quartiere erhalten oder neue anbieten. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz kann man sich über ein bereitgestelltes Formular bewerben. Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert.ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen finden Interessierte unter: www.rlp.nabu.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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