Warum der Maulwurf auch nützlich sein kann
Verkannter Freund des Gärtners
NABU. Der Boden lebt! So mancher Gartenfreund hat dies schon als unangenehm empfunden: Innerhalb weniger Stunden türmen sich plötzlich Erdhaufen auf dem wohlgepflegten Rasen. Verursacher ist der Maulwurf. Im Frühjahr sind die Tiere besonders aktiv, denn nun erneuern sie ihre unterirdischen Gänge. Da sie viele Schädlinge vertilgen, seien sie trotz aller Wühlerei sehr nützlich im Garten, erklärt der Naturschutzbund (NABU).
Viele Gartenbesitzer greifen bei „Maulwurfbefall“ zu drastischen aber unerlaubten Mitteln, um den unerwünschten Bewohner zu vertreiben. „Der Maulwurf gehört nach Bundesartenschutzverordnung zu den besonders geschützten Tierarten und darf nicht verfolgt und getötet werden“, betont Carmen Schauroth von der NABU Regionalstelle Süd. Der tag- und nachtaktive Maulwurf ist ein reiner Fleischfresser. Er schädigt auch keine Pflanzen, indem er deren Wurzeln anknabbert, wie so mancher meint. Der bis zu 17 Zentimeter große, walzenförmige Einzelgänger lebt fast ausschließlich unterirdisch. Ein weit verzweigtes Röhrensystem mit einer Größe von bis zu 3000 Quadratmetern dient als Jagdrevier.
Bei der Nahrungssuche helfen dem fast blinden Maulwurf ein hervorragender Tast- und Geruchssinn sowie ein ausgezeichnetes Gehör. „Eine Insektenmade, die in einen Maulwurfsgang fällt, macht für ihn ein lautes Geräusch“, erklärt Schauroth. Zum Speiseplan des Maulwurfs gehören eine Menge Tiere, die in Gartenbeeten mehr Schäden anrichten würden als dessen Wühlarbeit: Schnecken und ihre Eier, Engerlinge und Insektenlarven – davon bis zu 36 Kilogramm pro Jahr. Außerdem vertreibe er Wühlmäuse aus seinem Revier.
Die Maulwurfshügel dienen der Belüftung des Gangsystems. Deshalb nützt es wenig, diese flachzuklopfen – der Maulwurf muss dann zwangsweise neue Hügel aufwerfen. Außerdem hilft die Wühlarbeit dem Gärtner das Erdreich aufzulockern. Darüber hinaus wirken die unterirdischen Röhren auch als natürliche Drainage. Nicht zuletzt gilt die Erde von Maulwurfshügeln als samenfreie Anzuchterde für Blumenkästen. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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