Motorsport
Marvin Fritz aus Mosbach gewinnt Weltmeisterschaft
Die Entscheidung in der Motorrad Langstreckenweltmeisterschaft fiel dieses Jahr wieder beim letzten Saisonrennen auf dem Circuit Paul Ricard beim legendären Bol D´or, dem Rennen um die " goldene Schüssel". Das 24 Stundenrennen auf dem Hochplateu bei Brignoles nahe der Cote d´Azur feierte im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag und gehört somit zu den traditionsreichsten Rennveranstaltungen im internationalen Rennsportkalender. Theoretisch hatten noch 6 Teams die Möglichkeit die WM-Krone im Süden Frankreichs zu gewinnen, rational betrachtet waren es aber vor dem Start zu den 24 Stunden am Samstagnachmittag um 15:00 Uhr 3 Teams mit echten Chancen. Da waren die Tabellenführer F.C.C. Honda, gleichzeitig auch Titelverteidiger der WM-Krone, die ihre Honda CBR1000RR-R mit Alain Techer, Josh Hook und Mike di Meglio an den Start brachten. Nächste Verfolger in der WM-Tabelle war das YART-Team aus Österreich für die neben dem Mosbacher Marvin Fritz noch Karel Hanika und Niccolo Canepa auf einer Yamaha YZF-R1 fahren. Und auch die WM-Dritten, das BMW World Endurance Team mit Markus Reiterberger, Illya Mykhalchyk und Jerémy Guarnoni hatten noch die Chance mit der BMW M1000RR den Titel zu holen. Möglich ist das da beim 24 Stundenrennen nach jeweils 8 Stunden - also 8 / 16 / und 24 - WM-Punkte vergeben werden und damit sowohl für BMW mit 37 Punkten Rückstand auf Honda als auch Yamaha mit 13 Punkten Rückstand noch ausreichend Punkte - 60 insgesamt - vergeben werden um den ganz großen Erfolg noch erreichen zu können.
Für die Truppe um Markus Reiterberger ging es dann am Samstag auch recht vielversprechend los da die BMW auf der Pole Position, dem besten Startplatz für den Trainingsschnellsten, stand. Daneben die Suzuki GSX-RR vom erfolgeichsten Team in der EWC Langstrecken-WM, SERT- Yoshimura Suzuki. Dritter im Grid waren die Titelverteidiger F.C.C. Honda vor YART-Yamaha und der Ducati
vom deutschen ERC-Ducati Team aus Karlsruhe. Ein kräftiger Regenschauer vor dem Start sorgte dafür dass die Spitzenteams zum Grossteil auf Regeneifen zu Rennbeginn setzten, Ducati tanzte hier aus der Reihe, ihr Reifenhersteller Pirelli hatte im Gegensatz zur Konkurrenz einen Intermediareifen im Angebot der für die Startphase genau das Richtige war. Chez Davies setzte die Ducati Panigale V4R nach ẃenigen Runden an die Spitze des Feldes und übergab auf Platz 1 liegend an Teamkollege Xavi Forres, der feuerte aber die Maschine in seiner ersten schnellen Runde zu Boden und zerstörte die Ducati nachhaltig. Rennende für die #6 nach 21 Runden. Die Spitzenteams, insbesondere BMW, YART und F.C.C. die um den Titel kämpften lagen von Beginn an ebenfalls im Spitzenpulk und zogen , ledigich von Routinstopps unterbrochen, routiniert ihre Bahnen. Nach 8 Stunden - dem ersten Renndrittel - führte SERT-Suzuki mit 52 Sekunden Vorsprung vor YART-Yamaha und F.C.C. Honda, weitere 55 Sekunden zurück dann BMW. Dieses Quartett hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon über 2 Runden Vorsprung von den fünftplatzierten, Vorjahressieger Viltais Honda, abgesetzt.
In der Nacht fielen dann die ersten Vorentscheidungen. Titelverteidiger F.C.C. Honda musste gegen 3:00 Uhr an die Box wo ein Motorschaden festgestellt wurde. Damit lagen alle Trümpfe bei YART während die SERT Suzuki souverän in Führung lag, BMW zu diesem Zeitpunkt auf Platz 5. Zwei unplanmäßige Boxenstopps kosteten der Truppe um Teamchef Werner Daemen insgesamt 7 Runden. Das große Zittern um den Titel begann bei YART in den frühen Morgenstunden. Der Motor der R1 verlor Kühlwasser worurch die in den Tradtionsfarben weiss/rot lackierte Maschine immer wieder die Box anlaufen musste um Kühlwasser nachzufüllen. Um 12:00 Uhr - 3 Stunden vor Rennende - lag YART mit 10 Runden Rückstand auf Platz 3. Zum Gewinn des WM- Titels reicht ein Top Ten Platz, die Maschine muss aber bis ins Ziel durchhalten!. Das Daumendrcken in der Yamahabox hatte letztendlich Erfolg. Nach 24 Stunden überquerte die Yamaha R1von Marvin Fritz, Karel Hanika und Niccolo Canepa als vierte die Zielinie und sicherte damit der YART-Mannschaft den WM Titel! Den Bol D´or gewann SERT Suzuki wobei der langjährige Stammfahrer Sylvain Guintoli bei seinem letzten Rennen nochmals einen großen Erfolg feiern durfte. Zweiter wurde Vorjahressieger Viltais Racing mit Florian Alt , den dritten PLatz auf dem Pdium holte sich BMW mit Markus Reiterberger, Illya Mykhalchyk und Jeremy Guarnoni.
Text : Hartmut Reuschel
Bilder : moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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