Mannheimer Filmsymposium
Production, Design, Kostüm und Maske im Film
Mannheim. Das 37. Mannheimer Filmsymposium von Freitag, 6., bis Sonntag, 8. Oktober, im Cinema Quadrat, Mannheim, wird die überaus spannenden Arbeitsfelder, die prägend für die Atmosphäre und den Stil eines Films sind, näher beleuchten: Die Referenten und Teilnehmenden beschäftigen sich mit dem Themenfeld Setdesign, Masken- und Kostümbild und fragen, welche speziellen Aufgaben Szenen-, Masken- und Kostümbildner für den Film haben.
Wie kreieren Räume und Requisiten eine bestimmte Atmosphäre im Film, wie charakterisieren Kleidung und Make-up die filmischen Charaktere, wie können besondere Gegenstände entscheidende Bedeutung im Gang einer Filmhandlung erlangen? Wird eine bestimmte Zeitepoche im Film historisch richtig dargestellt und wenn ja, mit welchem Aufwand? Oder wird aus der Schilderung eher ein bestimmter Stilwille ersichtlich? Filme können mit ihrem Szenenbild unser Bild von einer Epoche prägen, Filme können Kleidermoden kreieren, Filme können ikonographische Charaktere formen.
Beim 37. Mannheimer Filmsymposium wird mit vier Vorträgen, vier Werkstattberichten, fünf Filmvorführungen, in vielen Diskussionen und auf zwei Empfängen Filmgeschichte anders erzählt, nämlich anhand von Productiondesign, Kostümen und Make-up.
Szenenbildner Sebastian Soukup wird in seinem Bericht aus der Filmpraxis schildern, wie das Setdesign zu „Der vermessene Mensch“ zustande kam, Lars Kraumes auf der diesjährigen Berlinale vorgestelltem Historiendrama über die deutschen Kolonialverbrechen in Südwestafrika.
Kostümbildnerin Monika Hinz erläutert, wie anhand von Kleidung eine bestimmte Zeit heraufbeschworen werden kann,
Szenenbildnerin Silke Buhr („Das Leben der anderen“) stellt den besonderen Stellenwert des Hauses in der filmischen Erzählung vor. Maskenbildner Jens Bartram („Unorthodox“) spricht über die Erarbeitung von Charakteren mittels des Maskenbildes.
Im Eröffnungsvortrag erläutert Filmhistoriker Ernst Schreckenberg die Arbeit des Production Designers vor. Der kroatische Filmhistoriker und Ägyptologe untersucht, wie unser Bild vom antiken Ägypten durch die Filmgeschichte geprägt wurde.
Kunsthistoriker Ralf Michael Fischer diskutiert die Rolle des Dekors bei Stanley Kubrick, und Kunsthistorikerin Kristina Jaspers blickt auf die Gestaltung der Stadt im Science-Fiction-Film.
So wirft das 37. Mannheimer Filmsymposium einen gezielten Seitenblick aus den Kulissen auf die Fachleute und Künstler, deren Arbeit zwar immer im Film zu sehen ist, deren Anteil an der Gestaltung und an der Wirkungsweise eines Films aber meist allzu wenig Beachtung geschenkt wird. hät/red
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Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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