Vortrag zur „Arisierung“ und Vertreibung in der NS-Zeit
Mannheim. Wenn wir 90 Jahre zurückschauen ins Jahr 1934, war die Deportation von Tausenden von MannheimerInnen vermutlich ähnlich unvorstellbar wie heute die Pläne der Rechtsextremen. Und doch ist es geschehen. Mehr als 6.000 Menschen wurden vertrieben, mehr als 1.000 Betriebe enteignet. Innerhalb kürzester Zeit brachten die Nazis zuerst die jüdischen Besitzer um ihr Vermögen, trieben sie ins Exil, deportierten die Verbliebenen gewaltsam in das Lager nach Gurs und ermordeten sie schließlich 1942 in Auschwitz. Keine 10 Jahre!
Der Vortrag beleuchtet das Schicksal von neun Betrieben und ihrer jüdischen Besitzer am Mannheimer Industriehafen. Von den wenigsten kennt man heute noch die Namen. Was bedeutet „Arisierung“ konkret? Wer waren die Ariseure und wer profitierte von den Zwangsverkäufen? Sie haben sich nur selten ihrer Geschichte gestellt, die Aufarbeitung ist bis heute meist nicht erfolgt.
Vortrag von Barbara Ritter, Rhein-Neckar-Industriekultur e.V. am Dienstag, 27. Februar, 18 Uhr, in der Abendakademie Mannheim. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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