Heidelberg/Sandhausen/Rhein-Neckar-Kreis: Kriminalpolizei ermittelt in zwei Vorfällen von verdächtigen Verhaltensweisen gegenüber Kindern
Heidelberg/Sandhausen/Rhein-Neckar-Kreis. Aufgrund mehrerer Meldungen in den sozialen Medien, welche das subjektive Sicherheitsgefühl einiger Eltern stark beeinträchtigten, informiert das Polizeipräsidium Mannheim zu zwei Situationen, bei welchen Kinder verdächtige Verhaltensweisen durch Unbekannte mitteilten.
Am Samstag soll es in Sandhausen sowie Heidelberg-Wieblingen zu den beiden Vorfällen gekommen sein.
In Sandhausen sei ein unbekannter Mann einem 11-jährigen Mädchen auffällig gefolgt. Angesprochen wurde das Kind von dem Unbekannten jedoch nicht. Da dem Mädchen die Situation merkwürdig vorkam, wandte sie sich an einen Postboten, welcher die Polizei verständigte. Während der Fahndungsmaßnahmen nach dem Mann konnte dieser nicht mehr festgestellt werden.
Auch in Heidelberg-Wieblingen soll ein 11-jähriges Mädchen am Samstagabend gegen 18:30 Uhr eine verdächtige Wahrnehmung gemacht haben. Im Erlebaltweg sei sie von einem Autofahrer nach dem Weg gefragt worden. Da ihr die Fragen des Mannes verdächtig vorkamen, flüchtete sie.
In beiden Fällen hat die Kriminalpolizeidirektion die Ermittlungen aufgenommen, konnte jedoch bislang kein strafbares Verhalten feststellen. Dennoch werden jegliche Meldungen sehr ernst genommen und geprüft.
Aufgrund mehrerer Falschmeldungen in den sozialen Medien in diesem Kontext bittet das Polizeipräsidium Mannheim, diese nicht weiterhin zu teilen! Weder in Heidelberg, Mannheim noch im Rhein-Neckar-Kreis sind Kinder "verschwunden".
Die Polizei rät Eltern, deren Kinder zu sensibilisieren sowie Handlungsanweisungen für entsprechende Situationen zu geben. Es wird dringlich davon abgeraten, nicht verifizierte Sachverhalte zu teilen und Angst zu verbreiten.
Allgemeine Tipps und Verhaltensregeln für Kinder
Bauen Sie eine langfristige Vertrauensbasis zu ihren Kindern auf, damit sie von besonderen Ereignissen auch zu Hause berichten. Wenn Kinder von Erfahrungen, Übergriffen, Drohungen oder Beobachtungen erzählen, sollten Eltern aufmerksam zuhören und die Schilderungen ernst nehmen. Machen Sie ihren Kindern für "Fehlverhalten" keine Vorwürfe, da sie sonst nichts mehr erzählen - im Gegenteil: loben Sie ihre Kinder dafür, dass sie sich Ihnen anvertrauen.
- Sprechen Sie mit Ihren Kindern über solche Situationen, um sie darauf vorzubereiten. Verzichten Sie aber auf realitätsnahe Rollenspiele, um nicht unnötig Ängste zu wecken.
- Kinder müssen immer wieder daran erinnert werden, dass sie ohne elterliche Erlaubnis mit niemandem mitgehen oder in ein fremdes Auto steigen dürfen (Kinder sollten nie zu nahe an Fahrzeuge herantreten, auch wenn jemand etwas fragen möchte - egal ob es ein Mann oder eine Frau ist).
- Kinder müssen verinnerlichen, dass es eine Lüge ist, wenn Ihnen für ein "Mitgehen" z. B. Süßigkeiten oder kleine Hunde/Katzen versprochen werden.
- Kinder müssen wissen, dass sie gegenüber Erwachsenen immer "NEIN" sagen können und dürfen! Ihnen muss auch bewusst sein, dass sie mit ihnen weder sprechen müssen und Auskünfte geben brauchen (Den Ausruf: "Nein, das will ich nicht!" sollten Eltern mit ihren Kindern üben und auch sich selbst gegenüber akzeptieren).
- Kinder möglichst in Gruppen zur Schule oder zum Spielen gehen lassen.
- Kindern erklären, dass sie niemals abgeholt werden, wenn es nicht vorher mit ihnen vereinbart wurde.
- Schultaschen oder Rucksäcke sollten nicht den Namen bzw. die Adresse des Kindes tragen (Täter nutzen diese Kenntnis zur
- Vertrauensbildung)
.
So handeln Sie in Notfällen richtig
- Zeigen Sie ihren Kindern, wo sie im Notfall Hilfe bekommen (Personen, Personengruppen, Geschäfte, Praxen, Büros, Wohnhäuser
- usw.)
- Sagen Sie ihnen, dass sie im Notfall z. B. auch "Wegrennen" und laut um "Hilfe" rufen können (nur nicht verstecken)
- In Notfällen ist die Polizei immer für Sie und ihre Kinder da!
- Die Notrufnummer 110 ist immer und überall kostenfrei erreichbar.
Allgemeine Tipps und Verhaltensregeln finden Sie auch hier: www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/was-tun-wenn-fremde-kinder-ansprechen
Polizeipräsidium Mannheim
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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