Verkehrsunfallstatistik: Unfallzahlen 2024

- Unfälle am Stauende auf den Autobahnen nahmen 2024 zu
- Foto: PhotoSpirit/stock.adobe.com
- hochgeladen von Laura Braunbach
Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis. Die Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Mannheim 2024 zeigt neben viel Schatten auch ein wenig Licht. So stieg die Zahl der Verkehrsunfälle wie der Unfälle mit Personenschaden weiter an. Aber die Zahlen sind noch immer niedriger als im Spitzenjahr 2018 vor Corona. Außerdem gab es im Jahr 2024 weniger Unfalltote als 2023.
Die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt stiegt erneut und zwar um 3,3 Prozent von 30.823 auf 31.830. Ebenso gab es mehr Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Es waren im Jahr 2024 3,9 Prozent mehr als 2023. Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Personen sank dagegen um mehr als ein Drittel von 32 auf 20 Menschen gegenüber dem Vorjahr.
Dabei verfolgt das Polizeipräsidium das Ziel, die Unfälle mit Todesfolge auf null zu drücken. Dafür seien die Zahlen ein großer und vor allem wichtiger Schritt. Im Landesdurchschnitt sank die Zahl der Verkehrstoten um 7,9 Prozent.
Weniger Verkehrsunfälle mit Kindern, mehr Unfälle mit Senioren
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen mit verletzten Kindern. Nicht nur verringerte sich deren Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Kindern, sondern es wurden dabei auch 54 Prozent weniger Kinder schwer verletzt. Das führt die Polizei auf die Radfahrausbildung an Grundschulen, Aktionen zum sicheren Schulweg oder die Autokindersitzberatung zurück.
An 2.619 Unfällen waren 2024 Senioren beteiligt, 208 oder 8,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei waren Senioren auch überproportional häufig an tödlichen Verkehrsunfällen beteiligt. Ihr Anteil an den Verkehrstoten liegt mit 35 Prozent gut 15 Prozent höher als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht. Gemeinsam mit den Kreisverkehrswachten bietet die Verkehrsprävention des Polizeipräsidiums Mannheim deshalb Auto- und E-Bike-Trainings für Senioren an.
Weniger Fahrradunfälle, mehr mit E-Scootern
Die Unfallstatistik 2024 verzeichnet zwei Fahrradfahrer, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. 2023 waren es neun Tote Radfahrer. Auch insgesamt sank die Zahl der Fahrrad-Unfällen einschließlich Pedelec um 4,1Prozent. Absolut sank die Zahl der Unfälle von 1.334 auf 1.279. Allerdings wurden bei diesen Unfällen mit 1.049 etwas mehr Radfahrer verletzt als im Vorjahr, als 1.035 Radfahrer verletzt wurden. Die Zahl der Schwerverletzten sank von 132 auf 127.
Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines E-Scooters stieg mit 27,7 Prozent stark an, allerdings auf recht niedrigen Niveau. Insgesamt waren an 203 Verkehrsunfällen E-Scooter beteiligt, gegenüber 159 im Jahr 2023. In beiden Jahren wurden 13
E-Scooter-Fahrer schwer verletzt. Leicht verletzt wurden 130 im Jahr 2024, 2023 waren es 87. Es kam 2024 eine
Person bei einem Unfall mit einem E-Scooter ums Leben
Mehr Unfälle auf Autobahn
Die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Bundesautobahnen im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim stieg um 6,8 Prozent. Dabei fallen vor allem Verkehrsunfälle am Stauende auf. Die Zahl erhöhte sich von 59 auf 85. Darauf reagierte das Polizeipräsidium mit Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen an den Unfallschwerpunkten.
Die Fallzahlen der Unfälle unter Alkoholeinfluss gingen 2024 um 2,1 Prozent zurück. Bei den Unfällen unter Betäubungsmittel- oder Medikamenteneinwirkung gab es dagegen eine Steigerung von 60 auf 72, ein Plus von 20 Prozent. Hier arbeitet das Kompetenzteam Drogen im Straßenverkehr. Diesem gelang es bei gezielten Schwerpunktkontrollen, Fahrten unter Drogeneinfluss festzustellen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Zu geringer Abstand und zu hohe Geschwindigkeit
Im Jahr 2024 war ein zu geringer Sicherheitsabstand bei 5.556 Unfällen ursächlich und damit häufigste Haupt- oder Mitunfallursache. "Fehlern beim Abbiegen und Rangieren" mit 2.699 Fällen und "Nichtbeachten von Vorfahrtsregeln" mit 1.967 Fällen folgen zwar auf den zweit- und drittwichtigsten Unfallursachen. Aber bei den Verkehrsunfällen mit Todesfolge war in sechs Fällen eine nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache und damit die häufigste tödliche Unfallursache. Bei den Unfallursachen liegt überhöhte Geschwindigkeit mit 838 Unfällen auf Platz 4 der Unfallursachen.
"Die Entwicklung der Unfallzahlen und deren Hauptunfallursachen zeigen uns einmal mehr, dass wir weiter gezielte Kontrollen in diesen Bereichen durchführen müssen", sagte Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer. Jeder habe mit seinem Verhalten im Straßenverkehr die Möglichkeit, dazu beizutragen, dass weniger Menschen zu Schaden kommen. Sicherheitsabstände beachten und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, rette Leben, so die Polizeipräsidentin. [rko/red]
Autor:Roland Kohls aus Mannheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.