„Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“
Mannheim. Die GBG fördert mit 2.000 Euro das Projekt „Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“ des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS). Dadurch kann das erfolgreiche bürgerwissenschaftliche Projekt zur Erforschung von Mehrsprachigkeit mit Kindern und Jugendlichen im Mannheimer Vielfaltsquartier bis Juli 2024 fortgeführt werden. Das IDS setzt sich auch in der kommenden Projektphase zusammen mit seinen lokalen Kooperationspartnern dafür ein, Toleranz und Wertschätzung für alle Sprachen zu schaffen.
Diese Woche nahm ein Team des IDS den Jurypreis der GBG 2023 für die Fortführung des Projekts „Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“ entgegen. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Die Jury der GBG überzeugte besonders die Vernetzung von gleich mehreren Kooperationspartnern im Projekt und dass damit Einrichtungen wie der Campus Neckarstadt-West, der Neckarstadt Kids e. V., die Alte Feuerwache Mannheim oder die Marie-Curie-Realschule zusammen mit dem IDS Kinder und Jugendliche in die Forschung zur Sprache und zur Mehrsprachigkeit im Stadtteil einbinden. Die Jury resümiert: „Das ist wirklich ein tolles Projekt!“
„Wir sind der GBG sehr dankbar und überaus glücklich über das Vertrauen in unser Projekt“, erklärt Dr. Christine Möhrs und bedankt sich auch ausdrücklich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Kooperationspartner. Sie leitet einen Programmbereich am IDS, der Erhebungsmethoden in sprachbezogenen bürgerwissenschaftlichen Projekten entwirft. „Unser Ziel ist es, den Kindern zu vermitteln, dass alle Sprachen gleich wertvoll sind und Mehrsprachigkeit ein Schatz ist“, ergänzt Möhrs. „Auch die Kinder und alle beteiligten Projektpartner wollten unbedingt, dass es weitergeht“, sagt Elena Schoppa-Briele. Sie leitet am IDS den Stabsbereich, der den Aufbau des Forums Deutsche Sprache (FDS) koordiniert und steuert. Das FDS entsteht in den kommenden Jahren am Rand des südlichen Alten Messplatzes in der Neckarstadt. „Der bürgerwissenschaftliche Ansatz wird auch im FDS eine wichtige Rolle spielen“, betont Schoppa-Briele. Schon zu Beginn der Projektförderung des bundesweiten Wettbewerbs „Auf die Plätze! – Citizen Science in deiner Stadt“ sei schnell deutlich geworden, wie fruchtbar die Zusammenarbeit im Sprach-Checker-Projekt ist. „Wir freuen uns über diesen Fahrtwind, der zeigt, dass die Neckarstadt der ideale Ort ist, um mit den Menschen vor Ort bürgerwissenschaftliche Projekte zu Mehrsprachigkeit, Dialekten oder Jugendsprache zu gestalten“, so Schoppa-Briele.
In der neuesten durch den GBG-Förderpreis unterstützten Aktion treffen sich die Kinder (Klasse zwei bis vier) in einer wöchentlichen Workshopreihe. Sie sammeln Fragen, Geschichten und Wörter mit Bezug zur eigenen Mehrsprachigkeit und den Sprachen in ihrem Umfeld. Nachdem im Projektjahr 2022/2023 die Erstellung eines mehrsprachigen Buchs, die Aufnahme von sprachbiografischen Interviews und das Kartieren von mehrsprachigen Spuren in Straßenzügen der Neckarstadt durch Linguistic Landscaping im Mittelpunkt standen, nähern sich die Kinder der Multilingualität nun mit den Mitteln des Films. „Unsere Sprach-Checker haben bereits Drehbücher für Daumenkinos gestaltet und Wörter über den Neckarstädter Himmel fliegen lassen. Es ist herzerwärmend, solche Ergebnisse gemeinsam anzusehen. Jetzt sind alle ganz aufgeregt und gespannt auf die neue Projektphase“, freut sich Dr. Janin Rössel, die bei den Sitzungen immer mit dabei ist. bas/red
Hintergrund:
Das Projekt „Die Sprach-Checker – So sprechen wir in der Neckarstadt“ wurde von der Jury des bundesweiten Wettbewerbs „Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt“ als eines von drei Projekten ausgezeichnet und über ein Jahr durch das BMBF gefördert (Juli 2022 bis September 2023). Durch eine einmalige Spende des Kooperationspartners Neckarstadt Kids e. V. und die personelle und räumliche Unterstützung des Campus Neckarstadt-West und der Alten Feuerwache Mannheim konnten die Workshops in die zweite Projektrunde starten. Der GBG-Förderpreis ermöglich nun die Fortführung dieser Aktionen bis zum Ende des Schuljahrs 2024 und verstetigt damit die Projektzusammenarbeit.
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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