Wegen Krise um Coronavirus
Keine Gottesdienste im Dekanat Mannheim mehr

Die Jesuitenkirche in A 4. | Foto: andreas N/Pixabay
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Mannheim. Die Katholische Kirche in Mannheim hat weitreichende Konsequenzen aus der Gefährdung durch das Coronavirus gezogen. Solidarisch mit den Maßnahmen der Stadt Mannheim haben schon am Wochenende fast flächendeckend keine Gottesdienste mehr im Gebiet des Katholischen Stadtdekanats Mannheim stattgefunden. Weitere Einschnitte im kirchlichen Leben hält man im Sinne des Infektionsschutzes bis 15. Mai für unausweichlich.


Alle öffentlichen Veranstaltungen gesagt

„Es ist Zeit, konsequent und gemeinsam zu handeln“, sagt Stadtdekan Karl Jung. „Wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung für alle Menschen.“ Konkret bedeute das, dass alle öffentlichen Veranstaltungen und Sitzungen des Dekanats, der Kirchengemeinden und all ihrer Gruppierungen bis Mitte Mai abgesagt sind. Alle Proben und Veranstaltungen der Kirchenmusik, Angebote im Bereich der pfarreilichen Kinder-, Jugend- und Alten-Arbeit werden ausgesetzt. Veranstaltungen des Ökumenischen Bildungszentrums sind ebenfalls bereits abgesagt.

Die Vorbereitung auf die erste heilige Kommunion sowie die Feier der Erstkommunion sind im Sinne des großflächigen Infektionsschutzes verschoben und werden zu einem späteren Zeitpunkt weitergeführt beziehungsweise stattfinden. Gleiches gilt für die Firmvorbereitung. Das Katholische Haus der Jugend in C2 bleibt vorerst geschlossen. Das Team der Jugendkirche SAMUEL ist aber online, per-E-Mail und telefonisch weiterhin für die Jugendlichen im Dekanat erreichbar.

Taufen und Trauungen werden verschoben und nur in Ausnahmesituationen werden diese Sakramente im engsten Familienkreis gespendet. Trauerfeiern und Beisetzungen werden in Mannheim bis auf Weiteres stattfinden. Auch künftige Termine werden gemäß der geltenden Verordnungen noch vergeben. Die Abschiedsfeier wird im engsten Familienkreis empfohlen.

Kirchen bieten seelsorgerliche Präsenz

Wenngleich die Gotteshäuser für das persönliche Gebet und das seelsorgerliche Gespräch bis auf Weiteres geöffnet bleiben, finden bis zum 15. Mai keine öffentlichen Gottesdienste in den Pfarrkirchen des Katholischen Stadtdekanats statt. Die Kirchengemeinden arbeiten aktuell an Möglichkeiten der seelsorgerliche Präsenz in den geöffneten Kirchen und darüber hinaus. „Unsere Priester werden nicht-öffentlich Eucharistie feiern und dabei die Anliegen der Gemeinden – insbesondere die Kranken und das medizinische Personal – mit ins Gebet aufnehmen. Darüber hinaus verweisen wir auf die Möglichkeit, der Gottesdienst-Mitfeier über Radio, Fernsehen und im Internet“, betont Dekan Karl Jung.

Das Katholische Stadtdekanat Mannheim wird zudem weitere digitale Kommunikationswege öffnen. Geprüft werden in diesem Zusammenhang unter anderem die Möglichkeiten von Live-Streams aus dem Dekanat insbesondere für die Karwoche und die Ostertage. „Ja, die Messen werden nicht in gewohnter Weise gefeiert, aber wir werden Angebote machen. Wir bleiben im Gebet und im Glauben vereint.“

So bleiben auch entsprechend der aktuell geltenden kommunalen Verordnungen die Pfarrbüros per E-Mail, telefonisch und wo die allgemeinen Vorsichtsmaßnahmen zum Infektionsschutz gewährleistet werden können, vorerst noch persönlich erreichbar. Welche Pfarrbüros wie geöffnet sind, wird auf den Webseiten der jeweiligen Seelsorgeeinheiten veröffentlicht.

Katholische Kitas bieten Notbetreuung an

Darüber hinaus hat am Freitag, 13. März, die baden-württembergische Landesregierung ab Dienstag, 17. März, bis nach den Osterferien am 19. April verfügt, ausnahmslos alle Kitas im Land zu schließen. Davon sind auch die 42 katholischen Einrichtungen mit rund 2700 Kindern in allen Mannheimer Stadtteilen betroffen. Der Katholische Stadtdekan Karl Jung sagt: „Keiner von uns kann absehen, wie sich die Lage entwickelt, für uns alle ist es eine herausfordernde Zeit und gerade für berufstätige Eltern eine große Kraftanstrengung.“

Die Katholischen Kirchengemeinden bieten daher solidarisch mit der Stadt Mannheim ab 17. März eine dezentrale Not-Kinderbetreuung an. Eltern, die beide oder alleinerziehend in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten: also in der Gesundheitsversorgung, der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, der nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst, etc.), der Sicherstellung der öffentlichen Infrastruktur in den Bereichen Telekommunikation, Energie, Wasser, ÖPNV und Entsorgung sowie der Versorgung mit Lebensmitteln und deren Kinder bisher in einer katholischen Einrichtung zur Kinderbetreuung gehen, können ihre Kinder weiter in dieselbe Einrichtung mit identischem Zeitumfang schicken. „Für die Notbetreuung werden wir unsere Einrichtungen offenhalten“, betont der kirchliche Träger. „Gerade in diesen Tagen bleiben wir verlässlicher Partner für die Menschen dieser Stadt“, so der Geschäftsführer der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Mannheim, Eckhard Berg.

Wie auch bei den städtischen Einrichtungen, müssen Eltern für die Betreuung ein Formular ausfüllen, das sie in den Einrichtungen abgeben, sowie ihre „systemrelevante Tätigkeit“ innerhalb von drei Tagen nachweisen (Kopie aus dem Arbeitsvertrag oder Bestätigung des Arbeitgebers). Das Formular kann über die Stadt abgerufen werden und liegt auch in den jeweiligen Einrichtungen bereit. schu

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Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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