Stadt.Wand.Kunst: Georgia Hill gestaltet Fassade in den Quadraten

In ihrem Mural für Mannheim hat Georgia Hill mit Farbe und Sprühdose gearbeitet | Foto: Jessica Bader
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Mannheim. „Come close to me“ – wer sich einen Moment Zeit nimmt, um Mannheims neuestes Mural an der Fassade von D4, 15, zu betrachten, dem offenbart sich der vieldeutige Schriftzug vielleicht nicht auf den ersten, aber auf jeden Fall auf den zweiten Blick.

Für die australische multidisziplinäre Künstlerin Georgia Hill ist dieser Satz nicht nur eine Aufforderung für den Betrachter, sondern er erinnert sie ganz konkret an ein Gespräch mit einem Freund. Die Worte sind im Gedächtnis geblieben und jetzt war der Zeitpunkt, sie aus der Erinnerung zu extrahieren, neu zu ordnen und zu verbildlichen.

Georgia Hill folgt in dieser Stadt.Wand.Kunst-Saison auf den belgischen Künstler Nean und hat damit das insgesamt 18. Mural in den Quadraten geschaffen. Die Lage in unmittelbarer Nähe zu den Reiss-Engelhorn-Museen verbindet dieses Mural ideal mit den anderen fußläufig gelegenen Werken von Aryz und Herakut.

Die umtriebige Künstlerin aus Sydney hat in den vergangenen Jahren eine einzigartige Ästhetik in der zeitgenössischen Kunst- und Street Art-Szene entwickelt und gilt als eine der führenden Straßenkünstlerinnen Australiens. Ihre monochromen Kunstwerke erstrecken sich bereits weltweit über Hausfassaden, Brücken und Felswände – etwa in Kanada, Neuseeland, Island, Jordanien, Indien, Japan und Indonesien. Aber auch in kleineren Formaten sind ihre Bilder und Installationen in Galerien und Ausstellungen zu sehen.

Unabhängig vom gewählten Medium ist Georgia Hills Stil unverkennbar: Kräftige schwarze und weiße Linien verbinden sich mit gebrochenen Texturen und zyklischen Mustern. Die Schwarz-Weiß-Optik, so Hill, fordere den Betrachter dazu auf umzudenken und zu hinterfragen, was das jeweilige Werk in ihm auslöst. Der Fokus auf Schwarz und Weiß hat aber auch einen ganz persönlichen Grund: Georgia Hill ist Synästhetikerin. Synästhesie bedeutet, dass sich verschiedene Sinneseindrücke zu einer Wahrnehmung vermischen. In Hills Fall verbinden sich unfreiwillig Farben und Worte. Das Weglassen von Farbe lässt sie und damit auch die Betrachter ihrer Werke die Worte und die Botschaft klar und deutlich sehen.

Häufig sind das poetische kurze Sätze oder einzelne Wörter in großer Schrift. Hill erzählt, dass diese Satzfragmente fast immer auf  Erinnerungen, Reflexion und eigener Erfahrung basieren. Ihre Werke sind oft mehrdeutig und laden die Betrachter dazu ein, ihren eigenen Kontext und ihre eigene Bedeutung zu finden – so auch das neueste Werk in Mannheim. In ihrem Schaffensprozess faszinieren die Australierin vor allem Kontraste – zwischen Landschaften und Städten, natürlichen Formen und strukturierten Fassaden, sowie intensiven Reflexionen und spontanen Reaktionen.

Diese Reaktionen hat sie auch in der Quadratestadt erlebt. Vom 11. bis zum 20. Juni hat sie an der Fassade von D4, 15 gearbeitet und ist dort immer wieder mit Interessierten in Kontakt gekommen. Die Neugier der Mannheimer und der offene Austausch haben sie dabei begeistert. Schon zuvor über Social Media haben ihr zahlreiche Menschen viel Spaß in Mannheim gewünscht, denn die Reputation von Stadt.Wand.Kunst reicht mittlerweile weit über nationale Grenzen hinaus - auch in Australien weiß die Street Art-Szene um das außergewöhnliche Projekt eines Urban Art Museums in der Quadratestadt. Was für Georgia Hill die Arbeit in Europa und im Speziellen in Mannheim so besonders macht: "Hier vertraut man auf die Kreativität, den Prozess und die Vision der Künstler." [sic]/red

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Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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