Prostitutionsgesetz soll Frauen im Gewerbe besser schützen und helfen
Würdevolles Leben ermöglichen

Wollen die Prostituierten gesetzlich zukünftig noch besser schützen(von links): Julia Wege, Professor Dr. Martin Albert (Beirat Amalie), Helmut Bühler (Direktor Diakonisches Werk),  Elke Zimmer (mit Hut, Beirat Amalie), Bärbl Mielich und Marianne Bade (Beirat Amalie). | Foto: Engelhardt
  • Wollen die Prostituierten gesetzlich zukünftig noch besser schützen(von links): Julia Wege, Professor Dr. Martin Albert (Beirat Amalie), Helmut Bühler (Direktor Diakonisches Werk), Elke Zimmer (mit Hut, Beirat Amalie), Bärbl Mielich und Marianne Bade (Beirat Amalie).
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Mannheim. Respekt und Würde sind als wesentliches Gedankengut im deutschen (und nicht nur in diesem) Grundgesetz fest verankert. Den Mitmenschen als gleichwertig zu behandeln, sollte als selbstredende Handlungsmaxime gelten. Doch gerade im ältesten Gewerbe der Welt, der Prostitution, wird dieser „Ehrencodex“ mitunter mit Füßen getreten.
Seit der Öffnung des östlichen Europas kamen viele oftmals verzweifelte Frauen nach Deutschland, erhofften sich hier Arbeit und soziale Sicherheit. Doch mitunter auch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hierher gelockt, sah die Realität innerhalb kürzester Zeit ganz anders aus. Für die Frauen, die sich mit käuflicher Liebe ihren geringen Broterwerb verdienen mussten, gab es lange Zeit kaum eine gesetzliche Möglichkeit, ihren misslichen Umständen zu entkommen und Schutz unter gesetzlichen Regeln zu finden. Das Schutzgesetz für Prostituierte ist sei dem vergangenen Jahr sowohl bundes- wie auch landesweit auf den Weg gebracht. Für die circa 300 Prostituierten in Mannheim (Brennpunkt Neckarstadt -West) gibt es mit Amalie schon seit fünf Jahren eine Beratungsstelle. Hier werden die Frauen beraten und es wird ihnen bei einem Ausstieg aus der Prostitution weitergeholfen. Entstanden nach einem Studienprojekt von Julia Wege, der Leiterin von Amalie, ist hier die Nähe zum Milieu (Amalie sitzt in der Draisstraße 1) ein ganz entscheidender Faktor für eine optimale Beratungsstelle.
Doch zukünftig sind auch die kommunalen Stellen der Städte in Baden-Württemberg vermehrt angehalten, den Frauen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Die Mitarbeiter der Kommunen und Amalie müssen noch enger zusammen arbeiten und das Gesetz muss noch engmaschiger werden“, so die Vorstellung von Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Beratung in Sachen Gesundheit und Schwangerschaft beim Gesundheitsamt sind genauso ein Schwerpunkt der besseren Kommunikation wie die Hilfe bei der Vermittlung gesetzlicher Grundlagen. Hier ist der Fachbereich Sicherheit und Ordnung gefragt.
Auch beim Thema Gewalt in Verbindung mit Prostitution soll sich die Stadt verstärkt einbringen. Die Frauen erhalten Flyer, damit sie wissen, wo und bei welchen Einrichtungen sie sich melden können. Ebenso stehen Bordellbesitzer zukünftig stärker im Fokus. Das Gewerbe muss angemeldet sein, Gewerbeaufsichtsamt und Polizei müssen einen klaren Einblick haben in die „Arbeitsplätze. Das Prostituiertengesetz fungiert ebenda auch als Arbeitsschutzgesetz.
Sicherheit stärken, Illegalität abbauen, Menschenhandel unterbinden – diese drei Säulen gilt es zu stärken. Dank Amalie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim schon seit einigen Jahren wirklich gut. Diese Vernetzung gilt es zu optimieren, dann haben die Frauen langfristig eine würdevolle Perspektive. (pete)

Autor:

Christian Gaier aus Mannheim

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