Baden-Württemberg: Beratungsstelle Zebra-bw
Gegen Verschwörungstheorien
Baden-Württemberg. Das Kultusministerium verlängert die Zusammenarbeit mit Zebra-bw. Vor knapp zwei Jahren wurde die Zentrale Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen (Zebra-bw) mit Mitteln des Kultusministeriums eingerichtet. Die Beratungsstelle hilft Menschen weiter, die Fragen zu gefährlichen religiösen und weltanschaulichen Orientierungen haben, die in Kontakt mit sogenannten Sekten und Psychogruppen gekommen sind oder die Fragen zu Verschwörungsmythen oder ähnlichem haben. Das Kultusministerium verlängert die Zusammenarbeit mit der in Freiburg ansässigen Beratungsstelle bis Ende 2023, teilt das baden-württembergische Kultusministerium mit. Der Landtag hatte vor Weihnachten hierfür 181.400 Euro pro Jahr bewilligt. Bürgerinnen und Bürger können sich somit auch weiterhin an Zebra-bw wenden und sich kostenfrei beraten lassen.
Beratungsbedarf steigt
Die Beratungsstelle wurde vor knapp zwei Jahren mit Mitteln des Kultusministeriums eingerichtet, um dem insgesamt steigenden Bedarf an Beratung zu Fragen religiöser und weltanschaulicher Orientierung gerecht zu werden. Zuvor hatte die im Kultusministerium angesiedelte Interministerielle Arbeitsgruppe für Fragen sogenannter Sekten und Psychogruppen in einem Bericht an den Landtag über einen sich stark verändernden Markt der Weltanschauungen berichtet, die eine steigende Zahl von Menschen verunsichert und Gefahren aussetzt.
Die interministerielle Arbeitsgruppe ist durch einen Beschluss des Ministerrates seit dem Jahr 1993 eingerichtet. In ihr wirken das Kultusministerium, das Innenministerium, das Wirtschaftsministerium, das Justizministerium, das Wissenschaftsministerium, das Sozialministerium sowie das Staatsministerium zusammen. Neben der durch das Land geförderten Beratungsstelle Zebra-bw gibt es Angebote von kirchlichen Einrichtungen und Verbraucherschutzorganisationen.
„Wir alle sehen, dass derzeit sehr viel Verunsicherung in unserer Gesellschaft vorhanden ist“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper. In diesen unsicheren Zeiten sei es wichtig, eine professionell aufgestellte Beratungsstelle zu haben, die Ratsuchenden bei ihren Fragen weiterhilft. Es sei wichtig, dieses hochwertige Angebot weiterhin zur Verfügung zu haben. Geleitet wird die Freiburger Beratungsstelle von Sarah Pohl. Sie wird unterstützt von einem Team aus Psychologen und Ärzten. „Zurzeit wenden sich sehr viele Menschen an uns", so Pohl. Oft seien es Angehörige, die Rat suchen, weil Menschen, die sie kennen, Kontakt zu kruden Weltanschauungen, extremen politischen Ideologien, okkulten Gebräuchen oder Verschwörungsmythen haben. Die aktuelle Melange ist nicht einfach, der Markt für Weltanschauungen verändert sich auch vor dem Hintergrund der Pandemie stark, sagte Pohl. rk/ps
Weitere Informationen
Die Beratung durch Zebra-bw ist für Bürgerinnen und Bürger des Landes kostenfrei. Mehr Informationen zu Zebra-bw findet man unter www.zebra-bw.de.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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