KOSI.MA setzt sich ein für sexuelle Gesundheit: Wissen ist sexy
Mannheim. Sexualität ist ein zentraler Bestandteil aller Lebenswelten und die Kommunikation über Sexualität ist in den letzten Jahren glücklicherweise immer offener geworden. Wichtige Themen wie sexuelle Selbstbestimmung und Consent sind auch durch Social Media in den Köpfen und in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter. Was leider immer noch mit einem gewissen Tabu behaftet ist, ist das Themenfeld sexuelle Gesundheit beziehungsweise sexuell übertragbare Infektionen (STI). Klar hat man vielleicht schon mal von Syphilis, Tripper oder Chlamydien gehört. Aber wie genau infiziert man sich, was sind die typischen Symptome und welche Therapie helfen? Das wissen viele nicht.
Von Jessica Bader
Das Zentrum für sexuelle Gesundheit KOSI.MA hat sich zum Ziel gesetzt, hier für Aufklärung zu sorgen. KOSI.MA setzt sich für die Förderung der sexuellen Gesundheit aller Mannheimer*innen ein, mit dem Fokus auf die Themenfelder HIV und weiterer STIs. Wer befürchtet, einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt gewesen zu sein, kann sich hier unverbindlich testen und beraten lassen. Das Zentrum für sexuelle Gesundheit bietet dabei ein sexpositives und lebensweltbejahendes Umfeld. Die Angebote geschehen auf Augenhöhe mit den Ratsuchenden und das Team unterliegt der Schweigepflicht – das gilt auch für die Kontaktaufnahme oder den Besuch selbst. Die regelmäßigen Checkpoint-Termine zweimal im Monat sind ein zentrales Angebot von KOSI.MA, außerdem die ausführliche Beratung rund um das Thema STIs. Beratungen sind vor Ort, telefonisch oder sogar online möglich.
KOSI.MA in Mannheim unterwegs
Weil schon die Kontaktaufnahme oft eine große Hürde ist und Fragen eher spontan aufkommen, ist KOSI.MA auch vor Ort unterwegs. Auf der Szeneparty ungezwungen ins Gespräch kommen? Genau hier setzt das Party-Präventionsprojekt PRIS.MA an. Die Präventionist*innen verteilen Infomaterial und Kondome und beantworten Fragen. Das PRIS.MA-Team freut sich übrigens auch immer über ehrenamtliche Unterstützung – freier Eintritt und Getränkepauschale sind inklusive.
Ganz nah dran an den Lebensrealitäten junger Menschen, bildet sich das KOSI.MA-Team ständig weiter. Da sowohl Mitarbeitende als auch Ehrenamtliche teilweise der queeren Community angehören, ist das Zentrum in der Mannheimer Neckarstadt ideale Anlaufstelle für Fragestellungen und einen lebendigen Austausch zu queeren Themen.
Safer in den CSD-Sommer - Impfung gegen Affenpocken
Affenpocken (oder MPOX) waren zuletzt das STI-Thema. Aktuell werden sehr wenige Infektionen gemeldet, wobei die Dunkelziffer vermutlich höher liegt und die Infektionszahlen wahrscheinlich in der kommenden Party- oder CSD-Saison wieder steigen. Für eine Übertragung braucht es nämlich „nur“ engen Körperkontakt. In Mannheim und der Umgebung können sich Interessierte impfen lassen. Impfstoff ist aktuell ausreichend vorhanden. Bei KOSI.MA gibt es Informationen zu Symptomen, Übertragung, Schutz und Therapie. Einem bunten und aufregenden Sommer steht so nichts im Weg.
KOSI.MA als Institution gibt es seit 2012. Als die Aidshilfe Mannheim-Ludwigshafen 2010 Insolvenz anmelden musste, übernahm der Verein PLUS, der Trägerverein von KOSI.MA, die Beratung, Betreuung und Prävention zu HIV und AIDS im Auftrag der Stadt Mannheim und zunächst befristet bis Ende 2011. Parallel dazu erarbeitete PLUS ein Konzept für eine zeitgemäße Präventions- und Beratungsarbeit zu allen sexuell übertragbaren Infektionen – ebenfalls im Auftrag der Stadt. Ab 2012 wurden dann zusätzliches Geld für den Aufbau eines Kompetenzzentrums für sexuelle Gesundheit bereitgestellt und PLUS damit beauftragt.
Infos:
Mehr zum Angebot, aktuelle Termine und Kontaktmöglichkeiten gibt es online unter www.kosima-mannheim.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.