Ausbau von Familienangeboten und Schuldnerberatung
Stärker nach Corona
Baden-Württemberg. Mit insgesamt 5,3 Millionen Euro baut die Landesregierung Angebote der Familienbildung und Familienberatung sowie die Schuldnerberatung aus. Dies hat Sozialminister Manne Lucha am 16. Dezember in Stuttgart mitgeteilt. Damit wolle das Land die sozialen Folgen der Pandemie für Familien und armutsgefährdete Menschen mildern. „Mit diesem Paket wollen wir dafür sorgen, dass die soziale Schere bei uns im Land nicht weiter auseinandergeht. Wir unterstützen gezielt die Menschen, die von den sozialen Folgen der Pandemie am stärksten betroffen sind“, so Lucha.
Angebote zur Unterstützung von Familien
Die pandemiebedingten Schließungen der Schulen und Betreuungseinrichtungen waren für alle Familien ein gravierender Einschnitt. Von den negativen Folgen besonders betroffen sind Familien, die auch schon vor der Pandemie belastet waren, wie zum Beispiel armutsgefährdete Familien, Familien mit Migrationsgeschichte, mit Kindern mit Beeinträchtigungen und Alleinerziehende. „Solange noch kein Impfstoff zur Verfügung stand, waren Kontaktbeschränkungen die einzige Möglichkeit zur Eindämmung der Pandemie. Dass wir vergleichsweise gut durch die ersten Wellen gekommen sind und nicht mehr Tote zu beklagen haben, verdanken wir vor allem der Solidarität von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern. Wir können gar nicht hoch genug schätzen, was sie zum Schutz der Risikogruppen in unserer Gesellschaft geleistet haben“, betonte Lucha. „Wir haben als Land und als Gesellschaft eine besondere Verantwortung, jetzt den Familien zu helfen, nicht nur bei den Lernrückständen. Kinder und Jugendliche sind nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern haben zuallererst emotionale und soziale Bedürfnisse. Hier setzen wir mit unseren zusätzlichen Maßnahmen an“, so der Sozialminister weiter.
Neben der Erweiterung bestehender Bildungs- und Beratungsangebote werden gezielt neue Angebote geschaffen. Diese sollen Familien dabei unterstützen, Belastungen konstruktiv zu bewältigen und Kinder beim Nachholen pandemiebedingt erschwerter Entwicklungsschritte im emotionalen, sozialen und motorischen Bereich gut zu begleiten.
Zudem werden digitale Angebote zur Unterstützung von Familien ausgebaut und Wissenstransfer und lokale Vernetzung zur Verbesserung der Unterstützung von Familien gefördert. Die Maßnahmen sollen ab Januar 2022 umgesetzt werden und bis Ende 2023 laufen.
Stärkung der Schuldnerberatung
Auch für die Schuldnerberatungsstellen in Baden-Württemberg werden angesichts der Corona-Krise zusätzliche Landesmittel in Höhe von 600.000 Euro bereitgestellt. Damit, so Minister Lucha, reagiere das Land auf den durch die Corona-Krise gesteigerten Beratungsbedarf für Menschen in finanzieller Notlage. Die Verschuldung ist in der Corona-Krise gestiegen. Immer mehr Menschen erhoffen sich eine Restschuldbefreiung über ein Verbraucherinsolvenzverfahren. Die Schuldnerberatungsstellen führen das nötige Vorverfahren durch. „Wir stellen den Schuldnerberatungsstellen in der Pandemie mehr Mittel zur Verfügung, damit sie überschuldeten Menschen auf dem Weg aus der Schuldenfalle helfen können“, so Lucha. ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen unter www.sozialministerium-bw.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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