Sportwagen Weltmeisterschaft WEC
Freud und Leid bei Porsche
Mit dem 8 Stundennen auf dem International Circuit ging im Wüstenstaat Bahrain die Saison der Sportwagenweltmeisterschaft WEC zu Ende. Das 8 Rennen umfassende Championat bot im Finale nochmals Spannung, Dramatik und beste Unterhaltung für Fans und Zuschauer. Dies jedoch teilweise auf Kosten von Porsche denn die schwäbischen Sportwagenbauer traten in Bahrain an um sowohl die Fahrer als auch die Markenweltmeisterschaft zu gewinnen was aber nur teilweise gelang. In beiden Wertungen führte Porsche im Gesamklassment. Bei den Fahrern mit der Besetzung Lotterer, Estre und Vanthoor die im Penske Porsche #6 über die Saison bislang die meisten Punkte sammeln sowie 2 Siege - die 1812 KM von Katar und die 6 Stunden von Fuji/Japan - einfahren konnten. Bei den Marken da die Porscheteams von Penske und Hertz bis zum Finale 161 WM-Punkte erreichen konnten und damit, wenn auch wesentlich knapper, vor den Verfolgern Toyota und Ferrari lagen. Während in der Fahrerwertung der Punktevorsprung mit 35 Zählern groß genug für Porsche war um das Rennen mit Ruhe und Gelassenheit angehen zu können war der Punkte - Abstand in der Herstellerwertung zu dem Zweitplatzierten Toyotateam mit 161 zu 152 Punkten wesentlich knapper und der Ausgang mehr als ungewiss. Das Rennen selbst bot dann für den neutralen Zuschauer beste Unterhaltung da das Feld der Hypercars sehr eng beieinander lag und je nach Boxenstrategie und der Fahrerbesetzung in den Autos die Führung oftmals wechselte.
Ein wahres Husarenstück gelang der Toyota Besatzung Buemi, Hartley und Hirakawa mit der #8 die mit ihrem GR010 Hybrid schon sehr früh im Rennen in eine Kollision mit einem der schwächeren LMGT-3 Fahrzeuge verwickelt war und danach zunächst nicht mit der Spitze mithalten konnte. Das Fahrzeug wurde dann jedoch im letzten Renndrittel 2 mal kurz hintereinander an die Box geholt um beim letzten Mal so viel Sprit an Bord zu haben um die Renndistanz durchhalten zu können. In Verbindung mit cleveren Reifenwechseln konnten so Buemi, Hartley und Hirakawa zur Spitze aufschließen und diese dann in der letzten Rennstunde auch übernehmen. Die Ferrari #51 mit Guidi, Giovanazzi, Calado sowie das Schwesterfahrzaug #50 mit Fuoco, Molina, Nielsen konnten zeitweise ebenfalls die Führung übernehmen, sich aber nicht deutlich genug absetzen um einen sicheren Vorsprung herausfahren zu können. Porsche versuchte mit der #6 eine ähnliche Taktik wie Toyota, die ging jedoch gründlich schief sodass Lotterer, Estre und Vanthoor nur auf Platz 10 ins Ziel kamen was jedoch zum Titelgewinn in der Fahrerwertung ausreichte. Dafür zeigte der zweite Penske Porsche mit der #5 von Campell,Christensen und Makowiecki eine starke Leistung und holte sich den dritten Platz im Endklassement. Der überraschend starke Peugeot 9X8 mit der Startnummer # 93 von Vergne, Jensen, Müller konnte Rang 4 einfahren. Als Sieger wurde aber der Toyota #8 nach 235 Runden vor dem Ferrari #50 und dem Porsche #5 abgewunken womit es Japaner tatsächlich geschafft haben den Titel der Marken- Weltmeisterschaft mit 2 Punkten Vorsprung vor Porsche zu gewinnen. Dritter in der Markenwertung wurde Ferrari. Nach Rennende wurde der zweitplatzierte Ferrari noch auf Platz 11 zurückversetzt - die Italiener hatten mehr als die erlaubte Anzahl Reifen auf dem 499P verbraucht. Durch diesen Regelverstoß und der damt verbundene Rückversetzung auf Platz 11 wurde der Porsche #5 auf Platz 2 und der Peugeot # 93 auf Platz 3 im Endklassement geführt. Auch alle anderen Fahrzeuge die zunächst hinter dem Ferrari lagen rückten einen Platz nach vorn.
Text: Hartmut Reuschel
Bilder: moto-foto
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.