Auf dem Cramerweg zur Madenburg
Pfälzer Burg der Superlative

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Sie zählt zu den größten Burganlagen in der Pfalz und punktet vor allem mit ihrer unvergleichlich schönen Rundumsicht. Die Rede ist von der Madenburg bei Eschbach in der Südpfalz.

Von Markus Pacher

Gen Osten schweift der Blick über die Rheinebene bis in die Höhen des Schwarzwaldes, gen Süden und Westen breiten sich die endlosen Hügelketten des Wasgaus und der Vogesen vor den Augen des Wanderers aus – kein Wunder, dass die Madenburg zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region zählt, zumal sie mit einer hervorragenden Gastronomie ausgestattet ist und über ein fantastisches Ambiente verfügt.

Einsamkeit und Trubel

Wer also die Einsamkeit und das Alleinsein über alles schätzt, ist hier nicht am richtigen Ort, denn selbst an trüberen Tagen herrscht hier ordentlich Trubel. Wer aber Einsamkeit und Geselligkeit gleichermaßen genießen möchte, sollte sich dem Pfälzer Highlight über den idyllischen Cramerweg nähern und es nicht – wie die meisten anderen - auf direktem Weg von der Rheinebene aus ansteuern.

Idyllischer Auftakt in Waldhambach

Ganz leicht ist unser Ausgangspunkt, das idyllisch gelegene Dörfchen Waldhambach, nicht zu finden. Gut, dass es ein Navi gibt! In Waldhambach angekommen, stellen wir unser Auto auf dem unweit der Kirche gelegenen Wanderparkplatz ab. Entlang von Pferdekoppeln und Fischteichen gelangen wir über das Waldbachtal zu einem zwischen Rehberg und Wetterberg gelegenen Sattel und schließlich zum Cramerplatz. Jetzt erst beginnt der eigentliche Cramerpfad mit der Wandermarkierung schwarzer Punkt auf weißem Grund. Zwei Kilometer lang ist die herrliche, fast ebene Höhenpromenade, die am unterhalb der Madenburg, an einer kleinen Waldkapelle gelegenen Parkplatz endet. Jetzt geht’s nochmal kurz steil hoch zur Burg und vorbei ist’s mit der Einsamkeit. Dafür lockt eine deftige Vesper auf der weitläufigen, mit gemütlichen Sitznischen bestückten Burgterrasse. Wir sind eben nicht Einzigen, die wissen, wo sich die Südpfalz von ihrer schönsten Seite zeigt.

1.000 Jahre altes Jungfrauengemach

Und natürlich versäumen wir bei dieser Gelegenheit nicht, tief ins Mittelalter einzutauchen. Bis ins 11. Jahrhundert reicht die Geschichte der Madenburg, die einst als Parthenopolis (Jungfrauengemach) erbaut wurde und im 12. Jahrhundert als Marienburg Erwähnung fand. Im 13. Jahrhundert geriet sie in den Besitz der Grafen von Leiningen und wechselte danach in rascher Folge ihre Besitzer – die illustre Eigentümerliste erwähnt bedeutende Persönlichkeiten wie der Bischof von Speyer und König Ludwig XIV..

Zerstört, neu aufgebaut, wieder zerstört und restauriert

Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde die Madenburg während der Bauernkriege, bevor sie im 16. Jahrhundert durch Phillip von Flörsheim wieder aufgebaut und schließlich 1689 durch französische Truppen endgültig zerstört wurde. Seit 1870 gehört sie dem Madenburgverein. Seinen zahlreichen Restaurierungsmaßnahmen ist es zu verdanken, dass die Burganlage heute als ein beeindruckendes Dokument mittelalterlicher Baukunst bewundert werden kann.

Entspannter Rückweg

Nach der Besichtigung folgen wir gestärkt durch die rustikale Pfälzer Küche und beschwingt von der Rieslingschorle dem Wanderzeichen gelb-grüner Balken abwärts nach Waldhambach und bewundern dabei die den Weg säumenden Brunnen und Gedenksteine.

Eckdaten

10-Kilometer-Rundwanderung Waldhambach - Madenburg - Waldhambach über den Cramerweg, ca. 3 Stunden, 340 Höhenmeter

Einkehr

Madenburg, 76831 Eschbach
Burgtelefon: 0634 57110
Geöffnet von April bis Oktober täglich außer montags und dienstags von 11.30-19 Uhr und von November bis März täglich außer montags und dienstags von 11.30-17 Uhr.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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