Interview der Woche
Im Gespräch mit Michael Landgraf

Michael Landgraf vor der Moderation des Mundart-Wettbewerbs Dannstadter Höhe 2020   | Foto: privat
  • Michael Landgraf vor der Moderation des Mundart-Wettbewerbs Dannstadter Höhe 2020
  • Foto: privat
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Neustadt.Der Neustadter Kulturpreisträger Michael Landgraf ist auch Mitglied im Deutschen Kulturrat. Als Jury-Sprecher des Mundartwettbewerbs Dannstadter Höhe erlebte er gerade, dass die Kommune die Kultur-Traditionsveranstaltung aus Überlastung pausieren lässt.

??? Was ist der Hintergrund der Absage?
Michael Landgraf: Dass nach 36 Jahren eine Tradition, die selbst in Corona-Zeiten durchgeführt wurde, unterbricht und hoffentlich nicht abbricht, tut jedem weh, der ein Herz für die Mundart und große Kulturveranstaltungen hat. Dannstadt ist ein Wettbewerb mit rund hundert Einsendungen in den Bereichen Prosa, Lyrik und Lied sowie einem sehr gut besuchten Finale. Die ehrenamtliche Jury arbeitet motiviert. Träger der pfalzweit beachteten Veranstaltung sind die Verbandsgemeinde und die Kreisvolkshochschule Rhein-Pfalz-Kreis. Verbandsbürgermeister Stefan Veth sieht neben der finanzielle Herausforderung die Belastung seiner Mitarbeitenden in den Pflichtbereichen so enorm angewachsen, sodass er für die Organisation und Durchführung einer so komplexen Kulturveranstaltung derzeit keine Kapazitäten mehr sieht, zumal im Frühjahr noch die Kommunal- und Europawahl anstehen. Der Kreisvolkshochschule geht es ähnlich. Aber ohne Rahmen gibt es keine Kulturveranstaltung und keine Bühne für die Autorinnen und Autoren.
??? Ist das ein Einzelphänomen oder ist dies ein Signal, wie es um die Kultur bestellt ist?
Michael Landgraf: Durch meine Mitarbeit im Deutschen Kulturrat sehe ich das im größeren Zusammenhang. Kulturförderung in der Breite findet derzeit durch Sparmaßnahmen auf Bundesebene kaum noch statt. Seit über 20 Jahren versucht der Deutsche Kulturrat, Kultur als Staatsziel im Grundgesetz, Artikel 20b, zu verankern: „Der Staat schützt und fördert die Kultur.“ Dies würde die Kultur aus der Falle der „freiwilligen Leistungen“ des Staates, eines Landes und einer Kommunen befreien. Wenn es zu viele Pflichtaufgaben gibt, muss derzeit an der Kultur mit als erstes gespart werden, weil diese vom Gesetzgeber und Finanz-Aufsichtsorganen als „Kür“ verstanden wird. Wenn sich da nichts ändert und die Kommunen weiterhin so unter Druck stehen, wird es weitere Entscheidungen wie diese geben.
??? Wie ist die Neustadter Situation?
Michael Landgraf: Neustadt ist mit seinem Stadtverband für Kultur, wo sich kulturtreibende Vereine zusammentun und mit der Kulturabteilung der Stadt zusammenarbeiten, besser aufgestellt. Doch die Vielzahl an Ehrenamtlichen im Kulturbereich kann leicht die Misere verdecken. So haben die freien Theater in Neustadt gerade den Stadtverband über Probleme bei den bisherigen Fördermaßnahmen informiert.
??? Wie sehen sie die Zukunft?
Michael Landgraf: Kultur gehört zum gesellschaftlichen Leben wie die Luft zum Atmen, daher sehe ich eine politische Basisentscheidung für unerlässlich. Dass es eine der pfalzweit bekanntesten Kulturveranstaltungen trifft, ist ein Alarmzeichen. Es braucht einen breiteren Zusammenschluss, beispielsweise mit dem Bezirksverband Pfalz, der ja für Kultur mitverantwortlich ist, oder mit Kulturvereinen, wenn eine Kommune in eine solche Notlage wie in Dannstadt gerät. Im Blick auf den Mundartwettbewerb mit großem Finale kann ich derzeit nur hoffen, dass die Verbandsgemeinde die von ihr ausgerufene „Mission Mundart“ weiterhin als Auftrag sieht und wir gemeinsam an einem tragfähigen Konzept für die Zukunft arbeiten. mp

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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