Lesewettbewerb in der Stadtbücherei Neustadt: Sieg für Johann Gallas
Neustadt. Knisternde Spannung herrschte am vergangenen Dienstag in der Stadtbücherei Neustadt im Klemmhof: Wer ist die beste Vorleserin oder der beste Vorleser Neustadts? Ein aufregendes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die fünf Wettbewerbsteilnehmer/innen. Aber am Ende konnte nur eine/r gewinnen: Johann Gallas heißt der neue Neustadter Lesestar 2023.
Von Markus Pacher
Als einziger junger Mann konnte sich der Schüler des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums gegen die starke weibliche Konkurrenz durchsetzen. Die Jury, bestehend aus der Buchhändlerin Anette Penn, dem Journalisten Markus Pacher und der ganz neu im Boot befindlichen, in Lambrecht unterrichtenden Lehrerin Tosca Tantalo, war sich trotz des ausnahmslos hohen Leseniveaus einig: Alle bescheinigten Johann Gallas sowohl beim Verlesen des gewählten, als auch des fremden Textes eine flüssige Vortragsweise mit deutlicher Aussprache und angemessenen, nicht übertriebenen Betonungen.
Johann begeistert mit interessanter Stimme
Insbesondere die gleichfalls traditionell als Jurymitglied rekrutierte Vorjahressiegerin, in unserem Fall die „Leibnizianerin“ Paula Fleischhauer, bewunderte die interessante und wandlungsfähige Stimme, mit dem er das Publikum in seinen Bann zog.
Publikum, Jury, die fünf Teilnehmerin/innen sowie die souverän moderierende Stadtbücherei-Leiterin Diana Wilhelm freuten sich vor allem darüber, dass der vor über 60 Jahren vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ins Leben gerufene älteste Lesewettbewerb Deutschlands nach langer Coronazeit endlich wieder live über die Bühne gehen konnte.
Endlich wieder live
Die letzten beiden Male wurde die Leseaktion über’s Internet per Video im stillen Kämmerlein durchgeführt – eine Notlösung, die die besondere Atmosphäre in der Stadtbücherei, die persönliche Begegnung mit den Jugendlichen und ihren aufmerksam lauschenden Eltern, nur schwer ersetzen konnte.
Spannende Lektüre
Dass junge Menschen allen Unkenrufen zum Trotz nicht nur über dem Handy brüten, sondern immer noch gerne ein Buch in die Hand nehmen, ist erfreulich. Der bundesweite Lesewettbewerb, der mit der Ermittlung des Schulsiegers und damit des Kandidaten für den Stadtentscheid beginnt, setzt diesbezüglich ein klares Signal, in dem er die Begeisterung für Bücher und die Lesekompetenz von Kindern und ihre Offenheit für Neues stärken möchte. Als spannend wie der Wettbewerb selbst entpuppte sich die Auswahl der Bücher und Textpassagen, die von Fantasy-Literatur bis hin zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel reichten. Dabei kamen auch Jugendbuch-Klassiker wie Otfried Preußlers Märchen „Die Abenteuer des starken Wanja“ ins Spiel, für die sich unser Wettbewerbsieger entschied. Als Fremdtext mussten die fünf Sechstklässler abwechselnd eine Passage aus dem Bestseller „Birdie und ich“ von J. M. M. Nuenez verlesen, was allen Teilnehmer/innen mit Bravour gelang. Zum Schluss gab es für alle eine Geschenketüte, darin enthalten eine Urkunde und das von der Buchhandlung Quodlibet gestiftete Buch „Das Universum“ von Stephen Hawking.
Daumen drücken für die nächsten Etappen
Jetzt gilt es, dem frisch gekürten Stadtsieger die Daumen für seine Teilnahme am Bezirksentscheid zu drücken. Weitere Etappen könnten ihm in Falle eines weiteren Sieges bis hin zum Bundesfinale am 21. Juni in Berlin führen.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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