Projektpräsentation per Livestream über das Videoportal Youtube
Neustadt und der Nationalsozialismus

Die Veranstaltung musste aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie entfallen. Als Alternative wurde das Programm per Live-Stream übertragen.   | Foto: ps
  • Die Veranstaltung musste aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie entfallen. Als Alternative wurde das Programm per Live-Stream übertragen.
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Neustadt. Nach drei intensiven Jahren endet das vom Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz verantwortete Projekt „Die Volksgemeinschaft in der Gauhauptstadt - Neustadt an der Weinstraße und der Nationalsozialismus“.
Die geplante Veranstaltung musste aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen entfallen. Als Alternative entschieden sich die Verantwortlichen, das Programm per Live-Stream über das Videoportal Youtube zu übertragen.
In der rund eineinhalbstündigen Veranstaltung wurden die Ergebnisse im Beisein von Oberbürgermeister Marc Weigel offiziell präsentiert. Die rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer wurde der Veranstaltung zugeschaltet.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte den Forschenden für ihre innovative Arbeit: „Um die Gegenwart zu verstehen und für die Zukunft zu lernen, ist die gründliche Aufarbeitung der Vergangenheit das wichtigste Mittel. Dieses zukunftsweisende Forschungsprojekt ermöglicht in vielfältiger Art und Weise die notwendige Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte.“ Die Ministerpräsidentin betonte, dass die Demokratie in Rheinland-Pfalz stark und wehrhaft sei, aber wir sie nicht für selbstverständlich nehmen dürften: „Gerade die Geschehnisse der letzten Monate haben gezeigt, dass wir angesichts von neuem Nationalismus, neuer Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung wachsam sein müssen. Wir werden Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus mit aller Entschiedenheit bekämpfen.“
Die Besonderheit des Projektes ist der Versuch, traditionelle Herangehensweisen mit den Anforderungen des 21. Jahrhunderts in Einklang zu bringen. Um dies zu erreichen, wurde das Projekt mehrdimensional angelegt. In Anlehnung an die aktuelle Volksgemeinschaftsforschung wurde ein wissenschaftliches Buch verfasst. Über den gesamten Zeitraum des Projektes stand auch das Stadtarchiv Neustadt an der Weinstraße im Zentrum der Forschungen durch die Wissenschaftler, Studenten sowie Buchautoren. Darauf aufbauend entstand auch eine Ausstellung im Stadtmuseum Villa Böhm. Für diese wurde unter anderem auf Archivalien und Exponate aus den Beständen des städtischen Archivs und Museums zurückgegriffen. Eine multimediale Homepage, die eine einmalige Zusammenschau der digitalisierten Ausstellung zeigt, komplettiert das Projekt. Interessierte finden ab sofort unter www.nw1933.de auch ein Online-Lexikon, ein Zeitzeuginnen- und Zeitzeugenarchiv sowie ein multimediales, wegweisendes Schulbuch zur Neustadter NS-Geschichte.
Oberbürgermeister Marc Weigel nennt die umfangreiche und fundierte Forschungsarbeit einen Meilenstein für die Stadt Neustadt an der Weinstraße.
„Die Arbeit der Universität Mainz hilft uns sehr dabei, den großen Leuchtturm der Demokratie, das Hambacher Schloss, in Beziehung zu setzen, zum mächtigen Zahnrad der Nazi-Maschinerie. So können wir heute besser verstehen und erklären, wie es zum Niedergang der stolzen Ideale von Hambach, wie es zur Zerstörung der liberalen pfälzischen Tradition, zum Ende der Idee von Recht und Freiheit und vor allem zur Kapitulation der Menschlichkeit kam. Maßgebliche Entscheidungen wurden hier vorbereitet und in die Tat umgesetzt“, so Weigel. „Der wichtigste Erfolg der Arbeit wäre es wohl, wenn sie wesentlich dazu beiträgt, dass plumpe Parolen und Hass in unserer Stadt und unserem Land nie wieder die Oberhand gewinnen können und das soll auch der Leitgedanke unseres Umgangs mit dem Projekt sein“, fügte er hinzu.
Nach dem Podiumsgespräch, moderiert von Ingo Röthlingshöfer, Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Neustadt an der Weinstraße, bei welchem die Ergebnisse des Projektes vorgestellt wurden, folgte ein filmischer Rundgang durch die Ausstellung im Stadtmuseum Villa Böhm.
Untermalt wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Michael Kißener und Markus Raasch von der Johannes Gutenberg-Universität zum Thema „Wie schreiben wir im 21. Jahrhundert über den Nationalsozialismus?“ sowie musikalischen Beiträgen des Duos David Maier (Gesang) und Matthias Schärf (Gitarre).
Die Ausstellung soll, sobald es die Corona-Beschränkungen zulassen, auch der Öffentlichkeit zugänglich sein. cd/ps

Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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