Stolperstein zum Gedenken an Maria Schwarzwälder: Wider das Vergessen

Gunter Demnig bei der Verlegung des Stolpersteins. | Foto: Volker Lechner
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Diedesfeld. Der Stolperstein zum Gedenken an Frau Maria Schwarzwälder geb. Hesslein wurde vom Kölner Bildhauer und Ideengeber des Projektes „Stolpersteine“, Gunter Demnig, und im Beisein von Volker Lechner, Ortsvorsteher von Diedesfeld, vor dem ehemaligen Wohnsitz der Familie in der Weinstraße 520 verlegt.
Der Gedenkstein wurde in den Gehweg eingelassen und erinnert mit einer Textgravur an die frühere Mitbürgerin, die in diesem Hause wohnhaft war und während der NS-Zeit deportiert wurde. Maria Schwarzwälder wurde am 26. Juli 1942 deportiert und verstarb am 22. August 1942 in Theresienstadt.
Maria Schwarzwälder wurde am 29. März 1879 in Bamberg als Tochter des jüdischen Kaufmanns Albert Hesslein geboren. Am 18. September 1922 heiratete sie Adam Schwarzwälder, Weingutsbesitzer und Kaufmann aus Diedesfeld mit 43 Jahren. Gemeinsam lebten sie in Diedesfeld im Anwesen Weinstraße 520. Das Ehepaar Maria und Adam hatten einen Sohn Karl. Er wurde am 1. Juli 1923 in Neustadt an der Weinstraße geboren. Nach 17 Ehejahren verstarb Adam am 5. September 1939 an einem Krebsleiden. Danach führte Maria das Weingut weiter bis zum 26. Juli 1942, an diesem Tag wurde sie von der geheimen Staatspolizei abgeholt und zunächst nach Trier gebracht. Von Trier aus kam sie über Köln am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt, wo sie laut Sterbeurkunde am 22. August 1942 an einer Lungenentzündung bzw. Herzschwäche verstarb. Ihre jüdischen Wurzeln waren der Grund für ihre Deportation. Das Naziregime veranlasste 1938 aufgrund der Tatsache, dass Maria jüdischer Abstammung war, dass Adam Schwarzwälder 10.000 Reichsmark Geldbuße zahlen musste. Außerdem wurde er genötigt, einen Weinberg, der gegenüber dem Wohnhaus an der Weinstraße lag, an die Gemeinde abzutreten. Die spätere Ehefrau des Sohnes von Maria Schwarzwälder hat in einem Rechtsstreit diesen Weinberg von der Gemeinde gerichtlich wieder zugesprochen bekommen. mp/red

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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