Vorbild „Pirmasenser Weg“
Zugewanderte müssen integriert werden

- Stephan Wefelscheid, Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneter: „Integration muss ernst gemeint und gut gemacht sein, das lebt Pirmasens seit 2023 vor.“
- Foto: FW RhPf
- hochgeladen von Werner G. Stähle
Mainz/Koblenz/Pirmasens. Seit Jahren würden funktionierende und ganzheitliche Konzepte fehlen, um Zugewanderte einerseits sozial in unsere Gesellschaft zu integrieren und ihnen andererseits den Weg in den Arbeitsmarkt zu öffnen, beobachtet Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Koblenz (Freie Wähler). „Integration muss ernst gemeint und gut gemacht sein, das lebt Pirmasens seit 2023 vor. Hier werden die Menschen aufgefangen und dem Arbeitsmarkt verfügbar gemacht. Gerade in unserer Zeit, wo Unternehmen händeringend nach Arbeitskräften suchen, bietet das große Chancen und erhöht die Akzeptanz in der Bevölkerung. Pirmasens geht da mit gutem Beispiel voran“.
„Die Integration geflüchteter Menschen stellt die Kommunen seit Jahren vor erhebliche finanzielle, personelle und räumliche Herausforderungen. Vielfach sind Überlastungen zu beobachten, häufig kommt es auch zu Konflikten und Frust in der Bevölkerung. Seit Jahren fehlen uns funktionierende und ganzheitliche Konzepte, um die Menschen einerseits sozial in unsere Gesellschaft zu integrieren und ihnen andererseits den Weg in den Arbeitsmarkt zu öffnen“, sieht Stephan Wefelscheid und fordert: „Das Land muss jetzt handeln. Der ‚Pirmasenser Weg‘ zeigt wie es geht.“ Dieses Projekt sei im Mai 2023 gestartet worden, um Geflüchtete schnell und nachhaltig zu integrieren, insbesondere auch in den Arbeitsmarkt.
Im rückblickenden Teil seiner Ansprache zum Neujahrsempfang 2024 hatte Pirmasens‘ Oberbürgermeister Markus Zwick das Modell, welches „mittlerweile als ‚Pirmasenser Weg' sogar bundesweite Aufmerksamkeit erlangt hat“ der Bevölkerung vorgestellt. Die Idee dahinter sei, „wer nach unseren Regeln leben soll, muss diese überhaupt erst mal kennen und verinnerlichen können“. (Wir berichteten.)
„Für mich ist besonders von Interesse, wie erfolgreich das Projekt bisher war und ob auch andere Kommunen sich daran orientieren können“, teilt der Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordnete mit. Deshalb habe er die Landesregierung befragt. Die in ihrer Antwort von Integrationsministerin Katharina Binz übermittelten Zahlen könnten sich sehen lassen. Rund 90 Projektteilnehmer seien in Arbeit gebracht worden; dabei habe die Stadt jährlich lediglich 40.000 Euro investiert. „In dem Projekt werden laut Antwort der Landesregierung die Menschen direkt nach ihrer Ankunft in Pirmasens intensiv begleitet und besuchen einen Orientierungskurs. Dort lernen sie die deutsche Sprache und werden mit den Gepflogenheiten in Deutschland vertraut gemacht. Zudem erhalten sie Unterstützung um sich im Alltag zurecht zu finden. Schon nach wenigen Wochen nehmen sie einen Ein-Euro-Job auf und können bald darauf in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. Hier werden die Menschen aufgefangen und dem Arbeitsmarkt verfügbar gemacht“, schildert er. Es sei an der Zeit, sich dieses gelungene Projekt als Beispiel zu nehmen und es schnellstmöglich auf andere Kommunen zu übertragen. „Das Land muss hier unterstützen, indem es etwa einen Leitfaden herausgibt, wie der Pirmasenser Weg auch anderswo umgesetzt werden kann. Asylbewerber, die in Arbeit gebracht werden, bringen dem Staat und der Gesellschaft Geld ein anstatt Kosten zu verursachen“, ist Stephan Wefelscheid überzeugt und kündigt an: „In Koblenz und im Landtag werde ich hierfür werben.“


Autor:Werner G. Stähle aus Hauenstein |
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