Eine Zeitreise durch den Vormärz und die Revolution von 1848/49

- Tino Leo in Aktion
- Foto: L. Hass
- hochgeladen von Charlotte Basaric-Steinhübl
Speyer. Das Landesarchiv Speyer lädt ein zu einer Zeitreise durch den Vormärz und die Revolution von 1848/49. Der Schauspieler und wie er sich selbst nennt „Histotainer“ Tino Leo wird in dem Einpersonenstück "Einigkeit und Recht und Freiheit - Die Revolution von 1848/49" in zehn verschiedenen Rollen auftreten.
Zum Inhalt: Adam von Itzstein, Freiheitskämpfer der ersten Stunde und Abgeordneter der Versammlung in der Frankfurter Paulskirche, ist auf der Flucht. Gesucht wegen Hochverrats. Er nimmt die Zuschauenden mit auf seine Reise durch den Vormärz und zur Revolution von 1848/49, die geprägt ist von Hoffnung, Aufbruch und Enttäuschung. Aus der Retrospektive taucht er immer wieder ein in die wechselhaften Zeiten, in der die Revolutionäre viel aufs Spiel setzten, damit wir heute frei leben können.
Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit – diese Rechte waren im Deutschland des 19. Jahrhunderts keinesfalls selbstverständlich. Adam von Itzstein trifft dabei auf Persönlichkeiten wie Fürst von Metternich, den Preußenkönig, den Demokraten Friedrich Hecker und Menschen aus der Mitte des Volkes. Alle erleben diese Jahre auf ganz unterschiedliche Weise, ob in Berlin, Wien oder Frankfurt. Durch die verschiedenen Interessen kommt die Freiheitsbewegung ins Wanken und die alten Mächte gewinnen wieder die Oberhand. Und dennoch, was in dieser Zeit begann, war auf Dauer nicht mehr rückgängig zu machen.
Tino Leo benötigt kaum Requisiten oder Kostüme, um sein Publikum zu fesseln: Allein mithilfe von Gestik, Stimme und vor allem mit ganz vielen Emotionen wechselt er blitzschnell zwischen seinen zehn verschiedenen Rollen. Hat er eben noch den österreichischen Kanzler Metternich als Repräsentanten der Restauration verkörpert, schlüpft er nun in die Rolle eines Spions oder des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. - ein Parforceritt durch 40 Jahre deutsche Geschichte, in denen wichtige Grundlagen für unsere heutige Demokratie gelegt wurden.
Das Stück wird aufgeführt am Donnerstag, 27. März 2025, um 19 Uhr im gemeinsame Foyer von Landesarchiv Speyer und Landesbibliothekszentrum, Otto-Mayer-Straße 9. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Kulturstiftung Speyer.
Die Veranstaltung bietet einen spannenden Ausflug in die Geschichte fernab von Lehrbüchern und Geschichtsunterricht für alle, die Vergangenheit einmal auf andere Weise erleben möchten. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es für alle Interessierten die Möglichkeit, den Abend mit einem gemeinsamen Austausch über das Gesehene abzuschließen.
Das Landesarchiv Speyer ist für dieses Stück ein ganz besonderer Aufführungsort. In den Aktenbeständen des Archivs befinden sich die Unterlagen zu den Landauer Prozessen, in denen 1833 gegen die Organisatoren des Hambacher Festes verhandelt wurde. Das Hambacher Fest von 1832 war eine der frühen demokratischen Bewegungen in Deutschland. red/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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