In Speyer und Hördt erklingen „Magnificat“ und „A Ceremony of Carols“
Kammerchor der Diözese Speyer gestaltet Doppelkonzert
Speyer/Hördt. Als Abschluss seiner ersten Probephase im neuen Jahr gibt der Kammerchor der Diözese Speyer am 5. und 6. Januar ein Doppelkonzert. Unter der letztmaligen Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub erklingen mit John Rutters Magnificat und Benjamin Brittens A Ceremony of Carols bedeutende geistliche Vokalwerke zweier britischer Komponisten des 20. Jahrhunderts.Die beiden Konzerte finden am Samstag, 5. Januar, um 18.30 Uhr in der Kirche des Priesterseminars Speyer und am Sonntag, 6. Januar, um 17 Uhr in derkatholischen Pfarrkirche St. Georg in Hördt statt. Die Solisten der beiden rund 80-minütigen Aufführungen sind Anabelle Hund (Sopran), Berenike Birth (Harfe) und Christine Rahn (Orgel). Es spielt die Junge Südwestdeutsche Philharmonie. Das Magnificat – eine poetische Ausströmung des Preisens, der Freude und des Vertrauens in Gott, wie es der Evangelist Lukas die Jungfrau Maria ausrufen ließ, als sie hörte, dass sie den Erlöser der Welt gebären werde – war schon immer einer der bekanntesten und beliebtesten biblischen Texte, nicht zuletzt durch seine musikalische Einbindung in den katholischen Vespergottesdienst und die anglikanische Abendandacht. Nach der Maßstäbe setzenden Vertonung von Johann Sebastian Bach ist John Rutter, selbst ein großer Bach-Verehrer, einer der Wenigen, der im Jahre 1990 den vollständigen Text des marianischen Gesanges in zwei Versionen (für „großes“ Sinfonieorchester bzw. Kammerorchester mit Orgel) vertont und wie sein großes Vorbild durch zwei weitere Texte – das Gedicht Of a Rose, A Lovely Rose aus dem 15. Jahrhundert und das lateinische Gebet Sancta Maria succurre miseris – erweitert und bereichert hat. Entscheidende Anstöße für die Komposition waren nach Rutters eigenen Worten der unverstellte Blick auf den Kontext der Bibelworte sowie das Erlebnis der ausgelassenen Marienverehrung in hispanischen Staaten wie Mexiko und Puerto Rico. Aus diesem Geist legte Rutter sein Werk als eine strahlende Latino-Fiesta an, die diesem tief traditionellen Text einen teilweise völlig neuen, exotischen Anstrich verleiht.
Benjamin Brittens Liederzyklus A Ceremony of Carols für Soli, Frauenchor und Harfe (1942) zählt zu den bekanntesten Werken des bedeutenden englischen Komponisten, Dirigenten und Pianisten und fügt der übergroßen Palette an weihnachtlichen Gesängen einen ebenso gewichtigen wie außergewöhnlichen Beitrag hinzu. Entstanden 1942 während der Rückkehr aus den USA, wohin Britten mit seinem Partner, dem Tenor Peter Pears, in den Wirren des Zweiten Weltkrieges ausgewandert war, vereinigt die Ceremony elf Lieder aus der Sammlung altenglischer Gedichte The English Galaxy of Shorter Poems, die die Geburt Jesu aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Die Verbindung von Texten aus dem 15. Jahrhundert mit der Musik des 20. Jahrhundert zusammen mit der nicht alltäglichen Besetzung Soli, Frauenchor und Harfe garantiert ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Karten für die Konzerte sind bei freier Platzwahl im Vorverkauf als Online-Buchung bei reservix.de sowie 45 Minuten vor Konzertbeginn auch an der Abendkasse erhältlich. ps
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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