Buttersäure, Evakuierung, Sirenen: Speyer testet den Ernstfall auf dem Rummel

Buttersäure auf dem Festplatz - so lautete das Übungsszenario | Foto: Klaus Landry/gratis
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Speyer. Zwischen 500 und 600 Statisten waren gestern bei der Übung auf dem Speyerer Festplatz dabei. Der Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Speyer hatte im Rahmen der Frühjahrsmesse das Räumen einer Großveranstaltung geprobt - und das sollte so realitätsnah wie möglich passieren.

„Eine komplexer werdende Welt stellt unsere Rettungs- und Sicherheitskräfte immer wieder vor neue Herausforderungen", sagte Innenminister Michael Ebling gestern in Speyer. Gerade in urbanen Räumen, wo viele Menschen auf engem Raum leben und zusammenkommen, sei eine funktionierende Sicherheitsarchitektur entscheidend. Damit Einsätze im Ernstfall reibungslos ablaufen, brauche es eine enge, abgestimmte Zusammenarbeit aller Beteiligten – von Feuerwehr über Polizei bis zum Rettungsdienst.

Der Innenminister weiter: "Großübungen wie heute sind dafür unverzichtbar: Sie helfen, Abläufe zu testen, Schnittstellen zu stärken und Erfahrungen zu sammeln." Ebling dankte allen Beteiligten und den zuständigen Einsatzkräften, die mit einem realistischen Szenario ihre Abläufe erprobt haben, um im Ernstfall nahtlos und effektiv zusammenzuarbeiten.

Die Besucher der Frühjahrsmesse klagten über Unwohlsein, Kopfweh und Erbrechen und wurden daraufhin von den Einsatzkräften versorgt - alles nur zur Probe | Foto: Klaus Landry/gratis
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Auch Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler dankte im Anschluss an die Übung den Einsatzkräften und der Veranstaltungsleitung für die Vorbereitung und Organisation sowie allen, die vor Ort und im Hintergrund mitgewirkt haben: „Viele wissen gar nicht, welche organisatorischen Herausforderungen es birgt, die Sicherheit auf einem Volksfest hochzuhalten. Ebenso ist es eine große Verantwortung der Veranstaltenden, dafür zu sorgen, dass die Besucherinnen und Besucher eines solchen Festes mit Vergnügen schlendern und die Veranstaltung in vollen Zügen genießen können", sagte sie. Klar sei aber auch: Eine 100-prozentige Sicherheit auf Veranstaltungen wird es nicht geben. "Aber wir versuchen, im Vorfeld das Bestmögliche für den Ernstfall zu bedenken, der hoffentlich nie eintreten wird", so Seiler weiter.

Auslöser für das Räumungsszenario war auf dem Gelände verteilte Buttersäure. Einige Übungsteilnehmer in der Rolle als Besucherinnen und Besucher nahmen auf dem Festgelände einen extrem unangenehmen Geruch wahr, klagten über Unwohlsein wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Erbrechen und wurden daraufhin von den Einsatzkräften versorgt. Die teilnehmenden Statisten hatten sich ab 10.30 Uhr auf dem Festgelände bewegen und kostenfrei die Fahrgeschäfte nutzen können, bevor sie schließlich dazu aufgerufen wurden, den Festplatz in Richtung Domgarten zu verlassen.

Probten den Ernstfall: die Speyerer Rettungs- und Sicherheitskräfte | Foto: Klaus Landry/gratis
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„Aus meiner Sicht haben wir heute einen Meilenstein gesetzt“, sagte Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Peter Eymann. Veranstaltungssicherheit gehe alle an. „Dass wir heute den Ernstfall erproben konnten, ist ein großer Baustein auf dem Weg, das Sicherheitskonzept für Veranstaltungen auf den Prüfstein zu stellen. Ohne Statistinnen und Statisten wäre alles nur graue Theorie. Durch sie konnten wir unsere Überlegungen und Konzepte mit Leben füllen. So konnten wir heute sehen, wie die Menschen in einer solchen Situation reagieren, wie wir sie erreichen können und wie lange es dauert, bis sie das Messegelände verlassen. Vieles hat dabei gut funktioniert, an der ein oder anderen Stelle gibt es aber auch noch Optimierungsbedarf – in jedem Fall aber konnten wir wertvolle Erkenntnisse erzielen“, resümiert Peter Eymann.

Die App Katwarn hatte bei den meisten Übungsteilnehmern keinen Alarm ausgelöst. Eymann: "Den Grund hierfür werden wir natürlich analysieren, dieser Fall zeigt aber einmal mehr, wie wichtig es ist, auf den Warnmittelmix zu setzen. Nicht nur digital, sondern auch vor Ort über die Notlicht- und Durchsage-Inseln sowie die Einsatzkräfte der Polizei und des Sicherheitsdienstes." Auch Lehren zur Lautstärke der Durchsagen oder der Verkehrslenkung der Menschen beim Verlassen des Festgeländes sollen mit in die Nachbereitung der Übung fließen. Alles in allem zeigt sich der Katastrophenschutzinspekteur jedoch sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Bewältigung der Herausforderungen im Rahmen der Simulation.

Die Einsatzkräfte auf dem Festplatz | Foto: Klaus Landry/gratis
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Cornelia Bauer aus Speyer

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