Spendenaktion

Die Speyerer Lebensmittelretter sind ohne Bus aufgeschmissen

Update: Weil sich inzwischen herausgestellt hat, dass die Reparatur in einer Fachwerkstatt gemacht werden muss - wegen der im Bus verbauten Elektronik - hat sich der Finanzbedarf der Lebensmittelretter für ihr Gefährt auf 5.000 Euro erhöht. Ursprünglich waren die Lebensmittelretter davon ausgegangen, dass sie nur die Teile finanzieren müssen. Den Einbau hätte eine Werkstatt gesponsert, die, wie sich jetzt herausstellte, aber nicht über die entsprechenden technischen Möglichkeiten verfügt. Daher sind die Lebensmittelretter jetzt auch auf der Suche nach einer Fachwerkstatt, die den Wagen zeitnah in Reparatur nehmen kann. Die Spendensumme auf GoFundMe wurde entsprechend angepasst.

Speyer. Andreas Steyer und sein Team retten Lebensmittel vor der Vernichtung und verteilen sie an Bedürftige. Dafür braucht es Idealismus, viel Engagement, vor allem aber braucht es ein verlässliches Transportmittel. Und gerade an letzterem mangelt es derzeit. Der gebraucht gekaufte Bus der Lebensmittelretter verlangt aktuell eine Reparatur nach der anderen. Die erste Reparatur war schnell und unkompliziert bezahlt, weil großzügige Menschen ihr Portemonnaie öffneten und zusammenlegten. Doch kaum war der Bus aus der Werkstatt wieder draußen, quoll Rauch unter Motorhaube hervor. Kein gutes Zeichen.

"Es müssen mehrere Kleinigkeiten repariert werden, damit der Bus wieder läuft", sagt Andreas Steyer. Auf 2.500 Euro wird der aktuelle Reparaturbedarf geschätzt. Um dieses Geld zusammen zu bekommen, hatte Sabine Ross von Black & Beautiful Speyer gemeinsam mit den Lebensmittelrettern Speyer bei der Plattform GoFundMe einen Spendenaufruf veröffentlicht. "Der Lebensmittel-Retter-Bus in Speyer ist nicht nur ein Fahrzeug, sondern ein Symbol der Solidarität und der Unterstützung für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger in Not und schwierigen Lebenslagen", heißt es darin. Und: "Wenn wir den Bus nicht reparieren können, riskieren wir, unsere Unterstützung für diejenigen zu verlieren, die auf uns angewiesen sind."

Am heutigen Mittwoch war das Spendenziel bereits übertroffen. Damit dürfte es der Lebensmittelretter-Bus bald wieder auf die Straße schaffen. Die Zeit ohne Transportmittel hat den Lebensmittelrettern deutlich gezeigt, dass sie ohne Bus aufgeschmissen sind. Ohne Bus bleibt das Gemüse stehen. Ohne Bus kommen Lebensmittel nicht zu den Menschen, die sie dringend brauchen. Und ohne Bus kommen keine Zutaten nach St. Hedwig, kann zum Beispiel die Speyerer Mittwochssuppe nicht gekocht werden. Allerdings hat Speyer auch einmal mehr bewiesen, wie gut sein soziales Netzwerk funktioniert. Während ihr eigener Bus nicht eingesetzt werden konnte, durften die Lebensretter zur Überbrückung tageweise den Bus von Silbertaler nutzen, um bedürftige Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Und wären alle Stricke gerissen, dann hätte auch der Bus des Pflegedienstes Puls eingesetzt werden können.

Wenn jetzt ein paar Euro mehr zusammen kommen, dann ist das auch kein Schaden. Demnächst könnten neue Reifen fällig werden, glaubt Andreas Steyer. Und auch ein kleines Polster für Notlagen wäre gut. Das gespendete Geld will Sabine Ross auf ein Konto bei Pax Christi/St. Hedwig überführen. Von diesem Konto aus können dann unbürokratisch die Rechnungen für die anfallenden Reparaturen bezahlt werden.

Böse ist Andreas Steyer seinem treuen Begleiter nicht, weil der sich eine Auszeit genommen hat. Der Lebensmittelretter-Bus hat ordentlich was zu schaffen: Etwa tausend Kilometer muss er pro Woche zurücklegen. So wie sich Andreas Steyer keinen Tag Ruhe gönnt, ist auch der Bus täglich im Einsatz, um zwischen 600 und 700 Familien in Speyer, Dudenhofen, Harthausen, Waldsee, Otterstadt und Haßloch mit geretteten Lebensmitteln zu versorgen.

Hier geht es zu der Spendenkampagne: https://gf.me/v/c/mdcp/hilf-mit-den-lebensmittelbus-zu-reparieren