Von Schweizer Leitungsmodellen lernen
Frauen und die katholische Kirche
Speyer. Zu einer „digitalen Lernreise in die Schweiz“ werden am Dienstag, 6. Juli, Fachreferentinnen aus dem Bischöflichen Ordinariat des Bistums Speyer zusammen mit Personalchefin Christine Lambrich aufbrechen. Im Mittelpunkt steht das Thema „Frauen in Leitung“. In verschiedenen Kantonen der Schweiz haben Frauen bereits leitende Funktionen in der katholischen Kirche inne und Pastoralreferentinnen nehmen auch diakonische Aufgaben wahr. Um die Erfahrungen dieser Frauen, ihr Engagement in verschiedenen Gremien zur Gleichstellung von Frauen in der Kirche und alternative Leitungsmodelle wird es bei der Lernreise gehen.
„Wir möchten von den Leitungsmodellen der katholischen Kirche in der Schweiz für unsere Kirchenentwicklung etwas lernen und sie für unsere diözesanen Prozesse fruchtbar machen“, erklären Annette Bauer-Simons und Monika Kreiner, Referentinnen in der Frauenseelsorge im Bistum Speyer. „2019 haben die deutschen Bischöfe sich durch eine Quotenregelung dazu verpflichtet, Frauen mehr Zugänge zu Leitungsfunktionen zu ermöglichen – unabhängig von der Frage nach gleichberechtigtem Zugang zum Weiheamt. Der Anteil von Frauen auf der Leitungsebene der Bistümer soll bis 2023 auf mindestens ein Drittel steigern. Wir wollen dazu beitragen, dies in unserem Bistum zu verwirklichen“, betonen die beiden.
Aktuell werden im Bistum Speyer zwei von fünf Hauptabteilungen von Frauen geleitet. Auch beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland wird in dem Forum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ über die zukünftige Rolle von Frauen in der Kirche diskutiert. Ursprünglich war die Frauen-Lernreise für November 2020 geplant. Durch die Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona- Pandemie war dann aber eine „normale“ Durchführung nicht möglich, so entstand die Idee zu einer digitalen Reise.
Auf dem Programm stehen Begegnungen per Videokonferenz mit Vertreterinnen der Junia-Initiative aus Basel und des Projektes „Für eine Kirche mit*den Frauen“. Außerdem sind Gespräche mit Franziska Driessen-Reding, Synodalratspräsidentin der Kath. Körperschaft im Kanton Zürich und engagiert im „Catholic Womens Council (CWC)“ sowie Renate Asal-Steger, Präsidentin der Röm. Kath. Zentralkonferenz der Schweiz, geplant. Um kirchenrechtliche Fragen wird es bei einem digitalen Treffen mit Urs Brosi, Generalsekretär der katholischen Landeskirche Thurgau, gehen.
Bei einem Gespräch mit Sr. Irene Gassmann, Priorin des Benediktinerinnen-Klosters in Fahr, wird das von ihr mit initiierte „Gebet am Donnerstag“ zur Gleichstellung in der Kirche, das seit 2019 in verschiedenen Gemeinschaften gebetet wird, im Mittelpunkt stehen.
Zum Abschluss der Reise feiern die Mitglieder der Speyerer Delegation am Sonntag, 11. Juli, zusammen mit der Theologin Elke Kreiselmeyer, Gemeindeleiterin der römisch-katholischen Kirchgemeinde Therwil/Biel-Benken, einen Gottesdienst. Im Anschluss findet eine virtuelle Kirchenführung und eine Einführung in das dort zu sehende Kunstwerk „8 Frauen“ statt.
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