"Kopf hoch, Japan!"
Interesse an der japanischen Kultur ungebrochen
Speyer. Der Verein "Kopf hoch, Japan!" freut sich über die „Besondere Auszeichnung des Außenministers von Japan“. Die Auszeichnung hat sich der Verein durch langjährige Unterstützungsarbeit für von der Dreifach-Katastrophe betroffenen Gebiete verdient. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 unterstützt der Verein mit den Erlösen regelmäßiger kultureller Veranstaltungen speziell die Jugendlichen in der betroffenen Region.
„Diese Bemühungen, die Verständigung und Freundschaft zwischen Japan und Deutschland in der Region zu fördern, werden nun amtlich anerkannt", geben das Generalkonsulat von Japan in Frankfurt am Main und das japanische Außenministerium auf ihren Homepages bekannt. Die offizielle Verleihung der Auszeichnung an "Kopf hoch, Japan!", vertreten durch die Vorsitzende Tomoko Moser und ihren Stellvertreter Dr. Martin Moser ist zu einem späteren Zeitpunkt in der Residenz von Generalkonsul Shinichi Asazuma geplant.
Im März 2011 trafen gleich drei Katastrophen die Heimat von Tomoko Moser: Erdbeben, Tsunami und Kernschmelze hinterließen ihre Spuren auch in Sendai, 300 Kilometer nördlich von Tokyo. Für Tomoko Moser war klar, dass sie helfen muss. Ihr Ziel war es, Spenden zu sammeln, um in ihrer Heimat die schlimmsten Folgen zu lindern. Vor allem die Jugendlichen wollte die Lehrerin unterstützen, damit sie möglichst schnell wieder in ein normales Leben mit Schulbesuch zurückfinden. Im August 2011 gründete sie den Verein "Kopf hoch, Japan!".
Ziel des Vereins war es stets, den Speyerern die japanische Kultur durch Veranstaltungen nahezubringen, sei es ein Koto-Konzert, ein Kurs in Tusche-Kalligraphie, Treffen zum Cosplay, Sushi, japanischem Tee oder Süßigkeiten, ein Trommel-Workshop und vieles mehr. „Ich bin nicht nur den Speyerern für ihre Großzügigkeit sehr dankbar, sondern auch der Stadtverwaltung, ohne deren Unterstützung diese Veranstaltungen nicht möglich gewesen wären", sagt Tomoko Moser. Die Erlöse der Veranstaltungen wurden über die regionale Schulbehörde direkt und mit minimalem Aufwand an japanische Schulen durchgereicht. Bei mehreren Besuchen vor Ort hat sich Tomoko Moser persönlich davon überzeugt, dass das Geld angekommen und sinnvoll eingesetzt worden ist.
Etwa acht Jahre hat es gedauert, dann waren die schlimmsten Folgen der Katastrophen beseitigt. Doch das Interesse an der japanischen Kultur in Speyer und dem Umland ist nach wie vor ungebrochen. Jedes Semester finden Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse „Japanisch“ unter Leitung von Tomoko Moser an der Volkshochschule Speyer statt. Auch die Bürgerreise 2019 nach Japan war so erfolgreich, dass eine Wiederauflage für 2022 vorgesehen ist. Und auch das Interesse der deutschen Jugend an japanischer Pop-Kultur – Manga, Anime und Cosplay – soll bedient werden. Die Japan-Messe „NonkiCon“ musste zwar wegen Corona auf 2022 verschoben werden, aber die Vorbereitungen laufen bereits wieder auf Hochtouren.
Inzwischen ist der Verein zur Deutsch-Japanischen Gesellschaft Vorderpfalz avanciert: Der Verband Deutsch-Japanischer Gesellschaften mit Sitz in Berlin hat "Kopf hoch, Japan!" als Mitglied aufgenommen. Dr. Martin Moser ist seit zwei Jahren als Vorstand für Kommunikation für den Verband aktiv. Er ist auch Mitglied im Kuratorium der Stiftung, die Projekte der Deutsch-Japanischen Gesellschaften finanziell fördert.
Und schließlich stehen hinter dem Verein viele Mitglieder, die durch ihre fleißige Mitarbeit die zahlreichen Veranstaltungen jedes Jahr erst möglich machen. Aus diesem Grund wird der Verein - und damit auch alle seine Mitglieder - mit der "Besondere Auszeichnung durch den Außenminister von Japan" geehrt.
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