Martin Erhard folgt auf Manfred Degen
„Kirchenmusik ist Verkündigung"
Speyer. Martin Erhard ist seit 1. August neuer Diözesankirchenmusikdirektor und damit Leiter der Abteilung Kirchenmusik sowie des Bischöflichen Kirchenmusikalischen Instituts (BKI) im Bistum Speyer. Der 47-Jährige trat die Nachfolge von Manfred Degen an, der Ende Juli in den Ruhestand ging. Degen hatte das Amt seit Januar 2019 inne. Erhard ist bereits seit 2013 am BKI als Dozent für Orgel, Klavier, Gesang, Gehörbildung und Chorleitung tätig und leitet zudem seit 2014 den Ausbildungsort Speyer.
Geboren und aufgewachsen in Ulm an der Donau studierte Martin Erhard Kirchenmusik-B und Schulmusik an der Musikhochschule Stuttgart sowie Kirchenmusik-A und Gesang an der Musikhochschule Freiburg. Nach dem Studium nahm er ein Engagement als Solotenor am Staatstheater Mainz an, gefolgt von einer Anstellung als Chordirektor am Stadttheater Pforzheim. In der anschließenden freiberuflichen Zeit baute Martin Erhard seine Tätigkeit als Sänger weiter aus und wirkte neben solistischen Auftritten im Konzertfach an Projekten renommierter Vokalensembles wie dem NDR-Chor und dem Collegium Vocale Gent mit.
„Kirchenmusik ist Verkündigung und kann auch Menschen berühren, die der Kirche nicht unbedingt nahestehen“, davon ist Erhard überzeugt. „Zudem bindet die Kirchenmusik zum Beispiel Chorsingende an die Kirche und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.“ Als Diözesankirchenmusikdirektor trägt Erhard die Personalverantwortung für die im Bistum tätigen hauptberuflichen Dekanatskantoren und die Dekanatskantorin, die Mitarbeiterinnen im Sekretariat sowie für die nebenamtlich tätigen Dozentinnen und Dozenten am BKI.
Zu den Aufgaben Erhards gehören auch die Erstellung der Liedvorschläge für Sonn- und Feiertagsgottesdienste, die Mitherausgabe des Ökumenischen Chorheftes der Pfalz, die musikalische Leitung der Chorfahrten des Diözesancäcilienverbandes sowie die Organisation der Diözesankirchenmusiktage. Zudem obliegt ihm die Fortbildungsplanung wie beispielsweise die jährlichen Fortbildungstage für Kirchenmusik. Auch wird er die Weihnachtschorfreizeiten seines Vorgängers auf dem Rosenberg fortführen.
Erhard ist daran gelegen, neben dem Chorgesang die Orgel möglichst vielen Menschen im Bistum, allen voran den Kindern, nahezubringen. „Mein Wunsch wäre - und da möchte ich stark unterstützen - dass in möglichst vielen Pfarreien Organistinnen und Organisten zum Beispiel Führungen anbieten, bei denen Grundschulkinder dieses großartige Instrument kennenlernen und mitunter das erste Mal in ihrem Leben live hören und erleben können.“ Dabei hat er nicht nur den Nachwuchs an der Orgel im Blick. „Selbst wenn es uns gelingt, dadurch zukünftige Orgelkonzertbesuchende zu gewinnen oder Personen, die dann bereit sind für die Orgelpflege zu spenden, ist viel gewonnen.“
Ein weiteres zukünftiges Projekt ist für ihn die Herausgabe der Orgelvorspiele zu den Liedern des Speyerer Eigenteils. „Die Kompositionen der Vorspiele liegen bereits vor, Fragen wie Rechte, Layout, Druck oder Online-Verfügbarkeit müssen nun geklärt werden“, so der Diözesankirchenmusikdirektor. Die Ausarbeitung und Fertigstellung des Institutionellen Schutzkonzepts Prävention sexueller Gewalt für das BKI obliegt ebenfalls seiner Verantwortung. Bis zum Ende des BKI-Schuljahres im Oktober wird er seine bisherigen C-Schülerinnen und Schüler unterrichten und zu den Jahres- und Abschlussprüfungen führen.
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