Winzerinnen-Kalender 2022
Kunst zum Anfassen statt Wisch-und-Weg
Speyer. Drei aus Speyer machen sich stark für einen guten Zweck - und für die analoge Kunst: Fotograf Rainer Moster, Netzwerker Alex Walch und Grafikerin Sabine Miller haben sich zum Fräuleinwunderverlag zusammengetan, um ihr aktuelles Projekt umzusetzen, einen Fine Art-Kalender mit stilvollen Schwarz-Weiß Porträts Pfälzer Winzerinnen.
Noch ist der Winzerinnenkalender 2022 nur eine schöne Idee; über ein Crowdfunding soll jeder mithelfen können, dass aus dieser Idee Realität im Riesenformat wird: zwölf Kunstwerke in DIN A2 - nicht nur für Speyerer Wände. Die drei Kreativen wollen mit dem Kalender kein Geld verdienen, es geht nur um die Produktionskosten und um eine Spende an das Speyerer Frauenhaus. "Wir machen das aus Freude an der guten Tat und am guten Geschmack", heißt es von den Machern. Wer die Idee unterstützen möchte, der kann bei Startnext bis 21. Mai mithelfen, die 5.555 Euro zusammen zu tragen, die nötig sind um das Projekt im Oktober zu realisieren.
Die zwölf Winzerinnen sind bereits gefunden. Es sind Jasmin Eck vom Weingut Eck in Ilbesheim, Karoline und Dorothee Gaul vom Weingut Gaul in Sausenheim, Katharina Krieger vom Weingut Fleischmann-Krieger in Rhodt, Victoria Lergenmüller vom Weingut Lergenmüller in Hainfeld, Yvonne Libelli vom Weingut Margarethenhof in Forst, Sabine Mosbacher-Düringer vom Weingut Georg Mosbacher in Forst, Ines Rehm vom Weingut Rehm in Edesheim, Barbara Roth vom Wilhelmshof in Siebeldingen, Daniela Töpfer vom Weingut Töpfer in Annweiler, Katrin Wind vom Weingut Katrin Wind in Arzheim, Susanne Winterling vom Weingut Winterling in Niederkirchen und Mira Wolf vom Weingut Isegrim in Bad Dürkheim. Der Kalender soll in der Pfalz in einer Auflage von 250 Exemplaren gedruckt werden.
Fotograf Rainer Moster geht es darum, hinter die Fassade zu blicken, nicht die Winzerin zu zeigen, sondern die Frau, die hinter dem Beruf steckt. In der Schwarz-Weiß-Fotografie sieht er das richtige Medium dafür: "Schwarz-Weiß-Fotos zeigen weniger, aber sie transportieren mehr", so Mosters Überzeugung. In einer Zeit, in der das Internet voll ist von hervorragende Fotografien, ist es Miller, Walch und Moster wichtig, etwas Reales zu schaffen. Auf Papier. Kunst zum Anfassen statt Wisch-und-Weg. Eine Fotoausstellung für die eigene Wand.
Das Fräuleinwunder, US-Schlagwort der Fünfziger Jahre, stand Pate für den neu gegründeten Verlag. "Die Frauen, die damals nach dem Krieg ihr Leben selbst in die Hand genommen haben, waren Wegbereiter der modernen Emanzipation", sagt Sabine Miller. In dieser Tradition sieht sie auch die Winzerinnen, die für den Kalender Modell stehen: erfolgreiche Frauen, die aktiv ihre Welt gestalten. Der Kalender soll zeigen, dass Weincharakter nicht erst im Fass entsteht, sondern dass es eben diese Winzerinnen sind, die ihr Wesen in ihre Arbeit mit einbringen.
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