Caritasverband Speyer
Neues Wohnangebot für Senioren geht an den Start
Speyer. Eine Seniorenwohngemeinschaft mit zwölf Plätzen im Quartier am Priesterseminar in Speyer wird im Mai an den Start gehen. Die Räume des Wohnprojekts in der Petronia-Steiner-Straße wurden am 9. März in einer Feier von den Bauherren des Gemeinnützigen Siedlungswerkes Speyer GSW an die Caritas übergeben, die die Wohngemeinschaft betreiben wird. Bauträger des gesamten Wohngebietes war die Weisenburger Bau GmbH aus Karlsruhe.
Mit einer feierlichen Schlüsselübergabe wurde das letzte Gebäude im Baugebiet fertiggestellt und zur Nutzung freigegeben. In dem Gebäude hat der Caritasverband für die Diözese Speyer im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss insgesamt 680 Quadratmeter angemietet, unter anderem für eine Wohn- und Pflegegemeinschaft für Seniorinnen und Senioren.
Eingeladen hatte das GSW Speyer, für das das Baugebiet am Priesterseminar das größte Projekt in der 75-jährigen Firmengeschichte war. Geschäftsführer Christian Rohatyn erläuterte einige Fakten: „In dem Gebiet haben wir 200 barrierefreie Wohneinheiten für rund 600 Menschen geschaffen. Unser Anspruch war es, bezahlbaren und gleichzeitig möglichst nachhaltigen Wohnraum zu schaffen.“ Daher habe das Siedlungswerk mit dem Standard KfW 55 eine hohe Energieeffizienz verwirklicht. „Das Investitionsvolumen lag bei rund 55 Millionen Euro“, so Rohatyn. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler bedankte sich für die Fertigstellung eines weiteren Stadtteils in Speyer, der die Attraktivität der Stadt weiter erhöhe. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass hier von Anfang an der Mensch und nicht die Rendite im Fokus gestanden hat“, sagte Seiler.
„Für mich ist das Besondere an dem Projekt, dass die Caritas hier die Möglichkeit hat, etwas Neues auszuprobieren“, freute sich der Caritasvorsitzende Vinzenz du Bellier. „Dies ist das erste von mehreren Projekten, bei denen die Caritas kleine Wohneinheiten inmitten von Quartieren errichtet. Diese sind eine Alternative zu den eher in sich geschlossenen stationären Einrichtungen, die wir betreiben.“ Er dankte seinem Abteilungsleiter Timo Kittler, der für die Entwicklung der neuen Angebote verantwortlich ist. „Mit diesem neuen Angebot ist die Caritas in Speyer jetzt noch präsenter.“
Du Bellier erklärte die geplante Angebotsstruktur: „Herzstück ist eine Wohn- und Pflegegemeinschaft im ersten Obergeschoss mit zwölf Plätzen. Die WG wird ab Mai sukzessive aufgebaut und wird durch Präsenzkräfte betreut.“ Darüber hinaus könnten die Bewohnerinnen und Bewohner Dienstleistungen - unter anderem von Caritas-eigenen Gesellschaften in den Bereichen ambulante Pflege oder haushaltsnahe Dienstleistungen - einkaufen. „Im Erdgeschoss sind zwei Appartements für Kurzzeit- und Verhinderungspflege vorgesehen. Außerdem gibt es ein Büro, in welchem zum Beispiel Beratung rund um die Themen Pflege und Teilhabe angeboten wird“, erläuterte der Caritasvorsitzende. „Die so genannte unabhängige Teilhabeberatung wird durch die Firma ivita erbracht, an welcher der Caritasverband beteiligt ist.“
Abgerundet werde das Angebot durch eine weitere Wohngemeinschaft mit fünf Plätzen für jedermann. Die Besonderheit hier: „Es wird eine günstige Miete angeboten und als Gegenleistung soziales Engagement im Haus erwartet“, so du Bellier. „Den Bewohnern des Hauses wie auch des gesamten Wohnquartiers steht außerdem der teilbare Veranstaltungsraum mit 110 Quadratmetern für Feiern und Treffen zur Verfügung.“
Nach insgesamt viereinhalb Jahren Bauzeit übergab der Geschäftsführer von Weisenburger Bau, Matthias Ryzlewicz, den symbolischen Schlüssel an Rohatyn mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich erinnere an die Feste, die wir gemeinsam gefeiert haben, vom Spatenstich über die Grundsteinlegung bis zur heutigen Schlüsselübergabe.“ Nicht zu vergessen: „Da wegen der Flachdachbauweise kein Richtfest möglich war, haben wir kurzerhand ein ,Dachdichtfest‘ gefeiert.“
Generalvikar Markus Magin brachte seinen Dank für die gefundene Lösung auf der ehemaligen Fläche des Priesterseminars zum Ausdruck. Er erinnerte daran, dass an der Stelle des Hauses früher ein Kräutergarten war, der von Gästen des Priesterseminars gerne aufgesucht wurde, um zur Ruhe zu kommen. Er segnete das Haus und wünschte den Bewohnern, dass sie im Haus wie in Gott Heimat und Geborgenheit finden. Der Aufsichtsratsvorsitzende des GSW, Benjamin Schmitt, erinnerte daran, dass Wohnen eines der menschlichen Grundbedürfnisse sei. Wohnungslosigkeit sei heute leider ein großes Problem und so sei er froh über diese Antwort der katholischen Kirche.
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