Ritter vom Heiligen Grab
Orden spendet Olivenöl aus dem Heiligen Land
Speyer. Jedes Jahr in der Woche vor Ostern werden im Dom im Rahmen der Chrisammesse die Heiligen Öle geweiht, die das Jahr über für Taufe, Krankensalbung und andere rituelle Handlungen benötigt werden. Dabei ist es zur Tradition geworden, dass das Olivenöl, das als Grundlage für die Heiligen Öle dient, vom Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem gespendet wird.
Der Prior der Komturei Speyer/Kaiserslautern, PD Dr. Joachim Reger und Domkapitular Dr. Georg Müller, übergaben 30 Liter Öl an Domdekan und Kustos Dr. Christoph Maria Kohl und Domsakristan Michael Flörchinger. Das Öl wird von den Sakristanen des Doms mit ätherischen Ölen gemischt und bei der Chrisam-Messe am Montag, 3. April, 17 Uhr, durch Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann im Dom geweiht.
Die Grabesritter spenden dem Dom und der Diözese Olivenöl, das von Bäumen im Heiligen Land stammt. Über den Erwerb und die Spende des Öls an die Diözese kommt der Orden seinem Ziel nach, die Verbindung zwischen dem Heiligen Land und den in Deutschland lebenden Christen zu stärken.
Die Heiligen Öle
Die Heiligen Öle bestehen aus einer Mischung aus Olivenöl und Harzen oder ätherischen Ölen. Dabei unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ölen. Das wichtigste ist das Chrisam, das unter anderem bei Taufe, Firmung und Priesterweihe verwendet wird. Außerdem gibt es noch das Krankenöl für das Sakrament der Krankensalbung und das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber vor der Taufe gesalbt werden. Da das Salben mit Öl zur Zeit der Bibel nur Königen vorbehalten war, bringt die Salbung mit Chrisam zum Ausdruck, dass alle Menschen eine „königliche“, unantastbare Würde besitzen.
Die Öle werden in der Chrisam-Messe geweiht und zur Verteilung an die Kirchen des Bistums an deren Priester weitergegeben. Traditionell wurde die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gefeiert. Inzwischen feiern viele Bistümer bereits an einem früheren Tag der Karwoche. Die Chrisam-Messe im Speyerer Dom findet am Montag statt, um Priestern aus dem Bistum zu ermöglichen, zu der Messe zu kommen.
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
Die Grabesritter sind ein päpstlicher Orden, dem sowohl katholische Laien als auch Geistliche angehören. Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat es sich zur besonderen Aufgabe gesetzt, die katholische Kirche im Heiligen Land, besonderes das Lateinische Patriarchat, zu unterstützen. Dies reicht vom Unterhalt der 51 Pfarrgemeinden des Patriarchats und der Unterstützung von über 40 Schulen, zahlreichen Kindergärten, Sozialstationen und Altenheimen bis zur Ausbildung junger Leute und der direkten Hilfe für sozial Schwache und Benachteiligte. Ohne das Wirken des Ordens wäre die Arbeit vieler christlicher Einrichtungen und Gemeinschaften nicht möglich. Die Einrichtungen selbst stehen Angehörigen aller Religionen offen.
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