Übergriffe auf Einsatzkräfte
"Radikale Entwicklung hat einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht"
Speyer. In der Silvesternacht gab es in Berlin gewaltsame Übergriffe auf Einsatzkräfte. Auch in Speyer ist man entsetzt über das Ausmaß an Gewalt, das Polizei und Feuerwehr in der Hauptstadt entgegengebracht worden ist. Auch in der Domstadt hat es schon Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr gegeben - aber noch nie in dieser Dimension.
"Uns machte das dennoch auch schon in der Vergangenheit immer schwer zu schaffen - gerade wenn Ehrendienstleistende betroffen sind, die ihre Freizeit opfern, um Menschen in Not zu helfen", sagt dazu Peter Eymann, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur der Stadt Speyer. Er beobachtet, dass Respekt, Achtung und Wertschätzung in einem kleinen Teil der Bevölkerung verloren gehen. Dieser kleine Teil aber habe es in sich und kenne in seiner blinden Zerstörungswut weder Grenzen noch Hemmungen.
"Die Gewaltbereitschaft ist erschreckend", sagt Eymann. Sie richte sich gegen staatliche Organe, zu denen man auch die Blaulichtorganisationen zähle - obwohl diese doch nur helfen wollen. "Diese radikale Entwicklung hat jetzt einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht", sagt Eymann. Er fordert dazu auf, das Tun eines kleinen Prozentsatzes der Bevölkerung, der gewaltbereit gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung opportuniere, auf keinen Fall zu akzeptieren oder zu tolerieren. "Die überwältigende Mehrheit der Menschen ist davon entsetzt - das alleine reicht aber nicht. Wir müssen alle auch den Mund aufmachen und deutlich zum Ausdruck bringen, dass wir ein solches Verhalten kategorisch ablehnen und verurteilen", so Eymann.
Mit den Tätern aus Berlin müsse ebenso verfahren werden, wie mit den Polizistenmördern von Kusel: rasche Ermittlungen durch die Polizei, hohes mediales Interesse an der Begleitung des Prozesses und eine schnelle und konsequente Verurteilung durch die Justiz.
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