Reinigungsarbeiten im Dom: Einmal feucht durchwischen, bitte!

Reinigungsarbeiten im Dom zu Speyer | Foto: Domkapitel Speyer/Klaus Landry
  • Reinigungsarbeiten im Dom zu Speyer
  • Foto: Domkapitel Speyer/Klaus Landry
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

Speyer. Derzeit wird dem Schmutz auf dem Fußboden des Speyerer Doms zu Leibe gerückt. Nachdem im Herbst das Reinigungskonzept bereits in der Krypta erprobt wurde, ist nun der Hauptraum an der Reihe. Ausgeführt werden die Arbeiten vom Steinmetzbetrieb Uhrig mit Geräten, die das Dombauamt angeschafft hat. Während der Arbeiten müssen die Besucher des Doms zeitweise mit leichten Beeinträchtigungen durch Hintergrundgeräusche und Teilabsperrungen rechnen.

Porentiefe Reinigung

Die Bodenflächen, die alle aus zwischen sechs und zehn Zentimeter dicken Sandsteinplatten bestehen, werden mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger in Verbindung mit einem Flächenreiniger bearbeitet, sodass der Schmutz mit hohem Druck aus den Poren gelöst wird. Das Schmutzwasser wird sofort aufgefangen und abgeleitet. So wird verhindert, dass übermäßig Wasser in den Untergrund gelangt und die Luftfeuchtigkeit ein, insbesondere für die Orgeln, kritisches Maß erreicht. Der Bodenbelag stammt im Wesentlichen aus der Zeit der Dom-Restaurierung der 1960er Jahre. Frühere Bodenbeläge sind nicht erhalten.

Bodenreinigung im Speyerer Dom bedeutet, dass 2.500 Quadratmeter Bodenfläche in Angriff genommen werden. Das ist zweimal die Fläche eines olympischen Schwimmbeckens. Begonnen wurde im Osten, im Bereich der Apsis. Von dort aus folgen die Vierung, die Querhausarme, der Chorraum bis zur Ebene des Pfarraltars und schließlich das Mittelschiff und die Seitenschiffe. Im Querhaus und dem Mittelschiff müssen dazu die Bänke verschoben werden, was bei einem Gewicht von jeweils über 100 Kilo eine sportliche Aufgabe ist, die mithilfe eines besonderen Wagens gelöst wird. Bis zum Beginn der Adventszeit sollen die Reinigungsmaßnahmen abgeschlossen sein.

Endgegner Kaugummi

Geht es bei ebenen Steinflächen relativ schnell voran, wird es in Ecken und bei Stufenanlagen schon aufwändiger. Hier kann der große Tellerreiniger nur bedingt eingesetzt werden und es muss mit einem kleineren Reinigungsgerät nachgearbeitet werden. Stärkere Verschmutzungen durch Kerzenwachs erfordern eine intensivere und längere Bearbeitung der Flächen. Die „Endgegner“ der Reinigungsgeräte sind – man ahnt es – die am Boden klebenden und in die Poren des Steins getretenen Kaugummis.

Der Dom wird jährlich von nahezu einer Million Besuchern begangen, die Staub und Schmutz in das historische Bauwerk hineintragen. Neben diesen Verschmutzungen sorgen auch Kerzenwachs und Ruß für einen dunklen Schleier auf den Bodenflächen, der sich mit der Zeit intensiviert. Das Reinigungsteam des Doms kümmert sich täglich um die Reinigung der Böden im Dom. Dies kann jedoch nicht eine umfassende Grundreinigung ersetzen, die dem hartnäckigeren Schmutz zu Leibe rückt. „Da im Dominnern in nächster Zeit keine umfassenden Maßnahmen geplant sind, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für eine Bodenreinigung“, erklärt Dombaumeisterin Hedwig Drabik. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten werden, falls notwendig, Ausbesserungen an Sandsteinoberflächen und Fugen durch einen Steinmetzbetrieb vorgenommen.

Wann beziehungsweise wie oft die Reinigung wiederholt werden muss, hängt von der Anzahl der Besucher, Veranstaltungen und vom Verschmutzungsgrad ab. Kleinere Flächen, die regelmäßig durch Kerzenwachs verschmutzt werden, sollen in regelmäßigen Abständen innerhalb eines Jahres gereinigt werden, damit der Aufwand im Nachgang nicht zu groß wird. Hierfür wurde ein kleineres Handgerät angeschafft. Die aufwändige Grundreinigung wird in Intervallen von drei bis fünf Jahren wiederholt und richtet sich nach dem Verschmutzungsgrad.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Wie wird man eigentlich Dombaumeisterin, Frau Drabik?
Dom zu Speyer: Das UNESCO Welterbe ist mehr als ein Gotteshaus
Ausgehen & Genießen
Alles neu: Der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen überrascht mit neuer Weihnachtspyramide und neuem Riesenrad | Foto: Lukom / Martina Wörz
36 Bilder

Volle City: Die schönsten Fotos vom Weihnachtsmarkt Ludwigshafen

Ludwigshafen. Dass der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen bei den Stadtbewohnern und Menschen aus dem Umland gut ankommt, war schon am ersten Samstagabend zu erleben: Um 18 Uhr füllte sich das Adventsdorf langsam, um 19 Uhr kamen die großen Besucherströme. Und ab 20 Uhr gab es den bisherigen Höchstwert mit rund 4000 Gästen im Jahr 2024, der bis 21.30 Uhr anhielt. Egal, wen man an diesem Abend fragte, von Ausstellern und Publikum erhielt man immer die dieselbe Antwort. Die Besucher zählen den...

Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

Cornelia Bauer auf Facebook
Cornelia Bauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

79 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Kreuzfahrt als Gruppenreise erleben: Gemeinsam mit den Kreuzfahrtfreunden aus der Pfalz kann man die schönsten und interessantesten Ziele der Welt entdecken. Rundum betreut und sicher.  | Foto: stock.adobe.com/ Pav-Pro Photography
2 Bilder

Kreuzfahrt als Gruppenreise: Entdecken Sie die schönsten Reiseziele

Kreuzfahrt als Gruppenreise. Gemeinsam mit Gleichgesinnten einzigartige und unvergessliche Erfahrungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffs erleben und die schönsten Reiseziele der Welt in einer entspannten und intensiven Art erkunden. Lassen Sie sich von traumhaften Orten beeindrucken und erleben Sie faszinierende Landschaften, kulturelle Begegnungen und abenteuerliche Ausflüge als deutschsprachige Gruppenreise gemeinsam mit dem Kreuzfahrtfreunden.  Warum eine Kreuzfahrt in der Gruppe buchen?Seit...

Online-Prospekte in Speyer und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.