Dombauverein stellt das neue Dombrot vor
Speyer und der Dom gehören zusammen wie Wein und Brot
Speyer. Wer an Speyer denkt, denkt so gleich auch an den Dom, er ist das Wahrzeichen der Stadt. Speyer und der Dom gehören zusammen wie Wein und Brot. Für viele Menschen in der Region ist er eine Selbstverständlichkeit, doch es ist alles andere als selbstverständlich, dass die größte romanische Kirche der Welt noch in solch einem gutem Zustand ist. Seine Entstehung verdankt der Speyerer Dom dem salischen Kaiser Konrad II. Dieser verfolgte nach seiner Wahl zum König das ehrgeizige Ziel, die größte Kirche seiner Epoche zu errichten. Zwischen 1024 und 1030 wurde mit dem Dombau begonnen. 1061 war der größte Kirchenbau der damaligen Welt dann fertig und der Dom wurde geweiht. Ein Gebäude, dessen Geschichte fast 1000 Jahre zurückreicht, über all die Jahre instand zu halten, erfordert einen enorm großen Unterhaltungsaufwand. Eine Million Euro sind dafür jährlich nötig. Dem Dombauverein ist es in den letzten beiden Jahren gelungen, den Domunterhalt mit 140.000 Euro zu unterstützen. Neben den Mitgliedsbeiträgen und Spenden konnte der Verein auch mit seinen verkauften Produkten rund 35.000 Euro erlösen. Zu den Verkaufsschlagern zählten hier der Domwein und Domsekt und da in der Bibel nicht nur der Wein, sondern auch das Brot eine besondere Rolle spielt, war es dem Dombauverein ein Anliegen, auch mit einem leckeren Brot einen Erlös zu erzielen. Ab dem heutigen Mittwoch wird dies nun möglich. „Wir sind der Bäckerei Görtz außerordentlich dankbar, dass sie ab sofort in ihren Filialen ein Dombrot anbietet und dem Dombauverein einen Teil des Erlöses spendet. Es war eine große Freude für uns, dass Herr Görtz, sich spontan und unkompliziert bereit erklärte, uns und damit den Dom auf diese Weise zu unterstützen“, berichtet Prof. Dr. Gottfried Jung, Vorsitzender des Dombauvereins, bei der heutigen Pressekonferenz. Ab heute ist das Dombrot, das aus 50 Prozent Weizen und 50 Prozent Roggen besteht, in 161 Filialen zu finden. So können die Menschen in der Region nicht nur ihren Gaumen mit einem wunderbar leckeren Brot erfreuen, sondern auch ihren kleinen Beitrag für den Erhalt des Kaiserdoms leisten.
Ut unum sint
Geschmückt wird das Dombrot von einer Oblate, auf der die Kaiserkrone Konrads II. zu sehen ist, auch in den Bäckereifilialen wird mit dieser Krone und dem Satz „Ut unum sint“ (Dass alle eins sind) geworben. Gezeichnet wurde diese Kaiserkrone vom Speyerer Künstler Johannes Doerr. „Der Satz ist religiösen Ursprungs. Aber er hat, wie ich finde, auch eine aktuelle Bedeutung: Die Menschen müssen wieder enger zusammenrücken“, so Jung weiter. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann bedankte sich für die kontinuierliche und verlässliche Unterstützung des Dombauvereins. „Durch ihr finanzielles Engagement, aber besonders durch ihre persönliche Begeisterung werben die Mitglieder des Dombauvereins aktiv für den Domerhalt.“ Bischof Wiesemann freue sich daher sehr über die Kooperation mit der Bäckerei Görtz und der Herausgabe des Dombrotes. „Im Hintergrund schwingt für mich das Bibelwort, ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet’ (Mt 7,9) mit. Ich bin überzeugt, dass das Dombrot nicht hart wie Stein sein wird, aber dafür als neuer Dombaustein viele Menschen erreichen und damit einen guten und wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Steine des Domes leisten wird,“ so Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann abschließend. Peter Görtz sieht den Verkauf des Dombrotes als dauerhaftes Projekt. Wenn die Menschen in der Region das Brot annehmen, wird es dauerhaft im Sortiment bleiben. Bei der Rezeptur griff man daher auch auf die Grundgetreide der Region, Weizen und Roggen, zurück. Der Roggenanteil wird durch einen großen Anteil Schrot vervollständigt, der das Dombrot schön herzhaft und etwas „körniger“ macht. ako
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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