Schwetzinger Rokokotheater
Weiter Unklarheit über historischen Zeitpunkt der Bezeichnung
Schwetzingen. Nach den massiven Auseinandersetzungen um eine mögliche Umbenennung des Schwetzinger Rokokotheater und der Aufgabe der Umbenennungspläne durch die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ist für den FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung (Landkreis Karlsruhe) nach wie vor eine Frage unbeantwortet: „Seit welchem Zeitpunkt wird das Theater im Schwetzinger Schloss und dem angeschlossenen Schlosspark als Rokokotheater bezeichnet?“
Diese Frage stellte der gebürtige Heidelberger und Sprecher der FDP-Landtagsfraktion für Petitionen deshalb in einer Kleinen Anfrage an die grün-schwarze Landesregierung und bekam nun kurz vor Weihnachten eine Antwort, die keine ist. „Da das Vorhaben einer Umbenennung des Theaters nicht weiterverfolgt wird, sind weitere Nachforschungen nicht erforderlich“, schrieb die Finanzstaatssekretärin Gisela Splett (Bündnis 90/Die Grünen) in ihrer Antwort an Christian Jung, der die Antwort nun einordnet.
„Offenbar weiß niemand bei den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und der Landesregierung überhaupt eine genaue Antwort auf meine entscheidende Frage des Zeitpunkts, was die schiefe historische Argumentation der vergangenen Wochen noch mehr in sich einstürzen lässt“, sagte Jung. Die Umbenennungspläne waren ursprünglich mit der Behauptung begründet worden, die Nationalsozialisten hätten dem Rokokotheater seinen Namen gegeben. Dagegen hatte zuerst der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm massiv Bedenken angemeldet. Einfache Internetrecherchen von FDP-Landtagsabgeordneten Christian Jung hatten in der Folge ergeben, dass das Rokokotheater schon spätestens im Jahr 1924 als solches bezeichnet wurde. Gewissheit kann für den FDP-Abgeordneten aber nur eine intensive Archivrecherche geben, die die Landesregierung selbst nicht plant.
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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