Verbale Auseinandersetzungen bei Impfaktionen
"Wir alle laufen am Anschlag"
Speyer. Speyer gibt auch weiterhin Gas beim Impfen: in Halle 101, im Stift, bei den Hausärzten. "Jede Impfung, die durchgeführt wird, ist essentiell", wird Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler zu wiederholen nicht müde. Damit in Speyer das Impftempo aufrecht erhalten werden kann, braucht es ehrenamtliche Helfer. "Wir sind von einem Ende der Pandemie noch weit entfernt und brauchen jede Hand", wirbt Seiler dafür, sich bei einer der Hilfsorganisationen oder über die Ehrenamtsbörse der Stadt zu engagieren.
Doch das ist nicht immer das reine Vergnügen. Gerade die Helfer bei den Impfaktionen sehen sich immer öfter mit aggressivem Verhalten konfrontiert. "Es sind einige wenige bis dahin Ungeimpfte, die mit negativer Grundstimmung und einer Wut im Bauch zum Impfen kommen", bestätigt Stadtfeuerwehrinspekteur Peter Eymann. Ihren Unmut ließen sie dann an den Helfern aus. "Das trifft die ehrenamtlichen Helfer mitten ins Herz", sagt Eymann.
Immerhin opfern die ihre Freizeit, sind hoch motiviert und wollen die Impfkampagne weiter vorantreiben. Eymann spricht von Unzufriedenen im Promillebereich. Die weit überwiegende Mehrheit der in Speyer Geimpften sei freundlich, dankbar und froh, den Piks erhalten zu haben. "Die Ehrenamtlichen geben in jeder Minute ihr Bestes", sagt der Stadtfeuerwehrinspekteur, spricht aber auch davon, dass die Pandemie allen sehr viel abverlange: "Wir alle laufen am Anschlag." Es sei zu verbalen Auseinandersetzungen gekommen. "Haupt- und Ehrenamtliche tun ihr Bestes, damit die Wartezeiten bei den Impfaktionen kurz sind", sagt die OB dazu. Und sie ergänzt: "Wir brauchen diese Menschen motiviert, denn ohne sie können wir das Impfziel nicht erreichen."
Seiler beobachtet eine zunehmende Aggressivität, gerade auch in den Sozialen Medien. "Das trifft uns tagtäglich", sagt sie. Die OB wirbt für mehr Verständnis, für wertschätzende Kommunikation und dafür, aufeinander zu zu gehen, aber auch dafür, Falsch-Informationen entschieden entgegen zu treten.
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