Wünsche gegen den Winterblues hängen am Weihnachts-Wunschbaum
Speyer. Es sind bescheidene Wünsche, die am schön geschmückten Wunschbaum vor der Cafeteria des Caritas Altenzentrums St. Elisabeth hängen. Sie sind leicht zu erfüllen und sie machen den Seniorinnen und Senioren eine große Freude.
Viele Menschen haben dabei geholfen, dieses Jahr wieder einen Wunschbaum im Foyer vor der Cafeteria aufzustellen. Einrichtungsleiter Wolfgang Grill hat die deckenhohe Nordmann-Tanne in einer Christbaumplantage selbst abgesägt und mitgebracht. „Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Stefanie Kellerhals hatte die meiste Arbeit“, sagt Kirstin Fischer, Bereichsleiterin Sozialer Dienst. „Sie hat 200 rote Sterne aus Tonpapier ausgeschnitten“.
Beim Schmücken des Baumes haben zwei Bewohnerinnen mitgeholfen. „Ich dekoriere sehr gerne, früher habe ich unseren Baum immer geschmückt“, sagt Erika Flottmann. Voller Freude hängt die 87-jährige rote und goldene Kugeln an die Zweige, tritt immer wieder mal ein paar Schritte zurück und betrachtet das Bild aus ein paar Meter Entfernung. „Der Baum ist gut gewachsen und schön dicht, den kann man gut schmücken“, urteilt sie und hängt eine weitere goldene Kugel auf. Am Ende ist es ein echter Hingucker mit kleinen roten Äpfelchen, Christbaumkugeln, goldener Christbaumspitze, Engelchen aus Wolle, die Bewohnerin Hildegard Roth im vergangenen Jahr für den Wunschbaum geknüpft hat, einer funkelnden Lichterketten und rot-weiß-geringelten Zuckerstangen.
„Die Zuckerstangen habe ich mir gewünscht, die gehören für mich einfach dazu“, sagt Kirstin Fischer lachend. Die Bewohner, die vorbeikommen, bleiben gerne stehen und betrachten den Baum. So wie Dieter Marz und Frank-Michael Thomas. Die beiden Herren haben auf dem Weg zum Mittagessen eine kleine Pause am Baum eingelegt.
Ganz genau hingucken sollten die Besucher bei den roten Sternen, denn die haben es in sich. Auf sie haben Kirstin Fischer und ihre Kollegin Monika Meister die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner geschrieben. Dazu das Alter und das Geschlecht. Statt des Namens steht über dem Wunsch eine Nummer und die ist ganz wichtig. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass immer zwei Sterne zusammengehören. Einer mit Wunsch und Nummer und einer nur mit der Nummer. Wer möchte, kann sich so ein Sternenpaar mitnehmen. Auch wer das Altenzentrum bisher noch nicht kennt, findet den Baum leicht: einfach vor dem Haupteingang die Treppe hinunter gehen. So kommt man direkt in das Foyer vor der Cafeteria.
Der Baum dort ist nicht zu übersehen. Dann besorgt man das, was auf dem Stern steht, verpackt es hübsch und – ganz wichtig – heftet den Stern mit der Nummer an das Päckchen und gibt es bis zum 20. Dezember werktags von 8 bis 16 Uhr an der Pforte oder in der Verwaltung ab. Nur so können Kirstin Fischer und ihr Team einfach zuordnen, für wen das Päckchen gedacht ist. Bei der Hausinternen Weihnachtsfeier bekommen die Bewohner dann die Geschenke zusammen mit einem kleinen Präsent des Altenzentrums überreicht.
„Viele unserer Bewohner wünschen sich Schokolade oder Pralinen“, erzählt Kirstin Fischer. Auch der Wunsch nach Dubai-Schokolade, über die gerade viel in den Medien berichtet wurde, sei zwischenzeitlich mal geäußert, aber dann doch wieder verworfen worden. Schmunzeln muss sie über den Wunsch einer Bewohnerin, die sich Coca-Cola wünscht. „Die trinkt sie für ihr Leben gern“, erklärt Fischer. Eine andere Seniorin wünscht sich einen warmen Schal und Handschuhe. Auch ein Glas Nutella oder ein Gutschein von einem Drogeriemarkt steht auf der Wunschliste. Der ausgefallenste Wunsch in diesem Jahr sei wohl eine kleine Tageslichtlampe gegen den Winterblues.
Der Wunschbaum wird in diesem Jahr zum dritten Mal aufgestellt. Kirstin Fischer war in den vergangenen beiden Jahren überrascht, wie viele Menschen – von Schülern bis Senioren – vorbeikamen, um den Bewohnern einen Herzenswunsch zu erfüllen. Manche, die keinen Stern mehr bekommen haben, haben einfach so Schokolade oder kleine Aufmerksamkeiten für die Bewohner vorbeigebracht.
Christine Kraus
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