Bundesliga-Vorbereitung beim JSV Speyer
Endlich wieder Wettkampfstimmung
Speyer. Im Speyerer Judomaxx kehrt wieder ein Stück Normalität ein: Nachdem das Training für die Bundesliga- und Kader-Judokas nach zweimonatiger Zwangspause Anfang Februar beginnen konnte, hat nun erstmals ein ganztägiger Lehrgang zur Vorbereitung auf die Bundesligasaison stattgefunden. In Gruppen von jeweils rund 20 Personen trainierten vormittags die Frauen und Jugendlichen unter der Leitung von Peter Lichtmannegger, nachmittags die Männer mit Volker Heyer. Als Highlight des Trainings wurden zum Abschluss jeweils Mannschaftswettkämpfe ausgetragen. Mit Kampfrichtern, Punktewertungen und Anfeuerungen vom Mattenrand kam erstmals nach langer Zeit wieder Wettkampfstimmung auf – sehr zur Freude aller Teilnehmenden.
Insgesamt wurde sehr deutlich, wie groß der Wunsch war, endlich wieder zu trainieren. Das zeigt sich auch daran, dass mehrere der Teilnehmenden lange Anfahrtswege auf sich nahmen, um dabei zu sein. Unter anderem war auch Michel Adam, eines der Aushängeschilder des JSV, mit dabei. „Die Stimmung war sehr gut, alle waren hoch motiviert“, berichtet JSV-Trainer Peter Lichtmannegger.
Beim JSV ist man durchaus zufrieden damit, wie man die schwere Pandemiezeit und die mehrfachen langen Zwangspausen ohne Training in der Halle gemeistert hat. Gerade für einen Verein, der seit jeher großen Wert auf die Nachwuchsarbeit legt, um die Basis für die Bundesligateams der Zukunft zu haben, war es von entscheidender Bedeutung, die Kinder und Jugendlichen „bei der Stange zu halten“, auch wenn sie nicht wie gewohnt zum gemeinsamen Training ins Judomaxx kommen konnten.
Nachwuchs während der Pandemie bei der Stange halten
„Wir haben uns da sehr viel einfallen lassen, um ein kreatives und abwechslungsreiches gemeinsames Online-Training anzubieten, und es sind tatsächlich von rund 100 Athletinnen und Athleten nur zwei oder drei weggebrochen in dieser Zeit“, berichtet Markus Kost. Drei Mal die Woche gab es gemeinsames Judo-Training in der Online-Gruppe, dazu kamen noch Athletik-Einheiten, sowie individuelles Lauftraining. Kleine „Challenges“ mit Belohnungen für die besten Leistungen bei bestimmten Übungen weckten den Ehrgeiz und die Motivation zusätzlich.
Dass das alles so gut geklappt hat, ist nach Überzeugung der Verantwortlichen beim JSV auch ein Ergebnis der soliden Basis, die seitens des Trainerteams geschaffen wurde. Die Wichtigkeit des regelmäßigen Trainings – nicht nur Judo-Training, sondern auch Kraft- und Lauftraining, haben Markus Kost, Peter Lichtmanegger und Volker Heyer den Kindern und Jugendlichen vermittelt. „Das bedeutet Disziplin und Fleiß, denn ohne harte Arbeit kommt auch das größte Talent nicht weit“, erklärt Markus Kost. Auf diese Tugenden wird wert gelegt, jedoch ohne, dass der Spaß oder die Bedürfnisse jeder individuellen Person aus dem Blick geraten.
„Wir haben einen guten Teamgeist, und kümmern uns intensiv um jeden einzelnen. Wir führen Gespräche, besprechen Strategien, und begleiten die jungen Judokas bei ihrer persönlichen Entwicklung“, erklärt Markus Kost. Während Volker Heyer ergänzend ausführt, „wir wollen nicht nur gute Athleten hervorbringen, sondern auch charakterstarke Menschen. Der erfolgreichste Athlet bringt uns nichts, wenn er in anderen Lebensbereichen scheitert.“ Hierzu gibt es eine bewährte Aufgabenteilung im Trainerteam. Markus Kost hat die Gesamtleitung und ist für die Trainingsplanung zuständig. Volker Heyer ist als Betreuer für das männliche Bundesligateam sowie für Individualtraining und mentales Training zuständig und leitet auch einen Teil der Trainingseinheiten. Peter Lichtmannegger unterstützt im individuellen Bereich und ist Hauptansprechperson für die Zweitligamannschaft der Frauen.
Dass bereits jetzt viele junge Talente, die von diesem Trainingsprogramm profitiert haben, in die Bundesligateams drängen, konnte man beim Bundesliga-Auftaktlehrgang sehen. Unter anderem waren mit Nora Schlüter, Carolin Dietrich, Alesia Büttner sowie Laurids Leupolt, Damian Berschauer und Jannik Knecht starke Nachwuchsathleten, die vor der Corona bedingten Pause wichtige Turniere, wie den Adler Cup in Frankfurt/Main oder den Crocodiles Cup in Osnabrück gewinnen konnten, dabei. „Das sind nur ein paar Vertreter für die vielen jungen Judokas, die wir aktuell haben – zusätzlich zu denen, die bei uns bereits groß geworden sind und sich nun im Bundesligateam etablieren wollen – die bereit sind, jetzt den nächsten Schritt zu gehen in ihrer sportlichen Karriere. Nicht nur in der Bundesliga, sondern auch bei Turnieren auf nationaler oder internationaler Ebene“, berichtet das Trainerteam gemeinsam.
Die JSV-Talente sind jedenfalls gerüstet für die kommenden sportlichen Herausforderungen – ihnen bleibt nur die Hoffnung, dass das Pandemiegeschehen diese nicht mehr allzu lange hinauszögert.
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