Kreative Schüler beim Technikpreis der Stiftung Speyerer Unternehmen
Junge Tüftler bauen "Mausefallenautos"
Speyer/Region. Im 36. Jahr hat die Stiftung Speyerer Unternehmen einen Technikpreis unter den achten und neunten Klassen von Realschulen plus in Speyer und Dudenhofen ausgeschrieben. Das Thema diesmal: „Mausefallenauto“.
Die Stiftung stellte für jede Schule jeweils sechs Mausefallen zur Verfügung, aus denen funktionstüchtige Fahrzeuge entwickelt werden sollten.
Siegerin des Wettbewerbs 2019 wurde Lara Beider (8. Klasse, Realschule plus Siedlungsschule). Sie erhielt ein Preisgeld von 200 Euro.
19 Objekte gingen ins Rennen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Turnhalle der Nikolaus-von-Weis Realschule plus war Austragungsort des Finales um den Technikpreis. Nicht verändert werden durfte die Mausefalle, Bausätze oder vorgefertigte Bauteile waren verboten, das Material durfte nicht teurer als 15 Euro sein und die Konstruktion musste erkennbar von Schülern angefertigt worden sein.
Mit den Vorgaben kamen die Teilnehmer problemlos klar: „Wir haben uns verschiedene Videos im Internet angeschaut und daraus ein Modell entwickelt“, verriet Marvin Schwender (13) von der Integrierten Gesamtschule Georg Friedrich Kolb. Vorne kleinere Rädchen als hinten, so sah der eigentliche Plan von Marvin und seinem Partner Nils Vogel (13) aus. Starten ließen die Jungs ihre rollende Mausefalle dann doch mit gleich großen CD-Scheiben. „Die Schieflage war anders zu extrem“, erklärte Marvin. „Das ist ein Wettbewerb, der uns Spaß macht und wir können gleichzeitig Erfahrungen sammeln.“
IGS-Schüler Kai Herbst stimmte dem zu. „Es ist gut zu lernen, wie Technik funktioniert“, meinte er. Leicht machen und wenige Teile nutzen – das hatte er sich selbst für sein Objekt zur Maßgabe gemacht. Filmspulen setzte Kai als Räder ein. Faton Cukaj (15, Realschule plus Burgfeld) hatte erst auf Holz gesetzt. Jetzt stand sein „Auto“ mit Plexiglasrollen da. „Das bewegt sich keinen Zentimeter“, gab Faton zu. Auch das war eine lehrreiche Erkenntnis.
„Blue“, wie Juliya Soldan (17) und Lisa Rrustaj (15) ihre Erfindung nannten, war da schon aktiver. „Wir haben uns von der Maus aus dem Film Cinderella inspirieren lassen“, ließ Juliya wissen. Auch die Mädchen nutzten das Internet als Ideenbörse. Die Optik, die wirklich eine Maus darstellte, war ein Hingucker.
Mit einer Spitzenleistung von 25 Metern aus der Testphase traten Fabian Schibel und Timo Ebert (Realschule plus Nikolaus von Weis) im Wettbewerb an. „Es macht Spaß, gefordert zu werden und gegen andere anzutreten“, gab Timo zu. Zwei Vinylschallplatten aus dem elterlichen Fundus hatten die jungen Tüftler verbaut. „Wir wollten was wirklich Leichtes haben, das von der Reifenstruktur her nicht eiert“, informierte Fabian.
Als klare Favoritin kristallisierte sich Lara Beider schon frühzeitig heraus. Sowohl das Design als auch die Präsentation ihrer Arbeit hatte die Jury, bestehend aus Vertretern der Stiftung Speyerer Unternehmen, überzeugt. Die Länge von 24,30 Meter, die ihr lilafarbener „Tiger“ zustande brachte, toppte alles. „Leicht, einfach und simpel sollte das Auto sein“, erzählte Lara, die nach eigener Aussage von Anfang an überzeugt von ihrem Modell war. Gefreut habe sie sich, am Wettbewerb teilnehmen zu können. „Ich finde das ziemlich cool“, sagte sie über das Angebot.
SWS-Geschäftsführer und Stiftungsvorstand Wolfgang Bühring äußerte sich begeistert über die Schaffenskraft, die Kreativität und die Motivation der Schülern. „Es ist bemerkenswert, was aus der Einfachheit der Bauteile entstanden ist und faszinierend zu sehen, wie die unterschiedlichen Mausefallen eingesetzt werden, um Fortbewegung zu kreieren“, fasste er zusammen. Deutlich werde, so Bühring, dass riesige Potenziale in den jungen Menschen schlummern. „Das sind unsere Arbeitskräfte von morgen“, machte der SWS-Chef deutlich.
Die Preisträger:
1. Lara Beider, Realschule plus Siedlungsschule, „Tiger“, 200 Euro
2. Lucas Lösch/Elias Ehler, Realschule plus Nikolaus von Weis, „Fox 36“, 150 Euro
3. Dominik Schäfer/Loris Volk, Realschule plus Nikolaus von Weis, „Flitzer“, 100 Euro
4. Timo Ebert/Fabian Schibel, Realschule plus Nikolaus von Weis, „Beta RR 50“, 60 Euro
Designpreis: Juliya Soldan/Lisa Rrustaj, Realschule plus Burgfeld, „Blue“, 70 Euro
Alle Teilnehmer erhielten 40 Euro und kleine Präsente .
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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