Bischöfe freuen sich über Weinzehnt aus Kirrweiler
288 Flaschen Grauburgunder

Weinzehntübergabe mit (v.l.n.r.) Bürgermeister Rolf Metzger, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weinprinzessin Marlen I. und Weihbischof Otto Georgens. Foto: Klaus Landry
  • Weinzehntübergabe mit (v.l.n.r.) Bürgermeister Rolf Metzger, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weinprinzessin Marlen I. und Weihbischof Otto Georgens. Foto: Klaus Landry
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Kirrweiler/Speyer. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zeremonie nur im kleinen Kreis, konnte am Freitagnachmittag vor dem Speyerer Dom die traditionelle Übergabe des „Weinzehnts“ aus Kirrweiler wieder im großen Rahmen stattfinden. Zum elften Mal hatten die Südpfälzer eine Weinfuhre von ihrer Heimat aus per Traktor und auf dem letzten Stück traditionsgemäß mit Pferdefuhrwerk zur Kathedrale in der Domstadt transportiert. Begleitet wurde die Kutsche von einer Abordnung der Ortsgemeinde mit dem Kirrweiler Bürgermeister Rolf Metzger, Weinprinzessin Marlen I. und Pfarrer Gerd Babelotzky. Insgesamt 288 Flaschen Grauburgunder übergab die Kirrweiler Delegation als „Weinzehnt“ an die Speyerer Bischöfe.
Zum Gefolge aus der Südpfalz gehörten auch wieder „Gertrud von Kerrweiler“ (Louisa Weis) und „Georgius, Verwalter des göttlichen Weinkellers“ (Georg Weis), die in historische Gewändern gekleidet im Domnapf stehend, Bischöfe und Publikum zur Zeremonie herbei riefen. In ihrem kleinen Schauspiel schlugen sie angesichts von Corona, Krieg und schwierigeren Zeiten nachdenkliche Töne an.
Sie empfahlen den Menschen aus der Vergangenheit und den Krisen zu lernen und dem Bischof „so manchen vun deinen Brüdern in Rom, in de Welt und ach in Deitschland“ zu sagen, sie sollten die Worte richtig lesen, „die de Junior vor üwer 2000 Jahr gesacht hot“. Sie richteten an die Bischöfe den Wunsch, bei Entscheidungen in der Kirche auch „die Leit (mehr) mitredä“ zu lassen.
Bischof Wiesemann betonte dankbar, dass die besondere Tradition der Weinzehntübergabe nicht nur für die historische Verbundenheit des Bistums mit Kirrweiler stehe, sondern auch für Herzlichkeit und Miteinander: „Wir können anstoßen auf die Gemeinschaft“. Der Wein sei auch ein Symbol für die Freude, die aus dem Glauben komme. Er dankte für den Wein, den er gerne auch an andere verschenke.
Weihbischof Otto Georgens zitierte mit Augenzwinkern den Dichter Friedrich Rückert: „Man kann, wenn wir es überlegen, Wein trinken, fünf Ursachen wegen, einmal um eines Festtags willen, sodann vorhandenen Durst zu stillen, ingleichen künftigen abzuwehren, ferner dem guten Wein zu Ehren und endlich um jeder Ursach' willen.“ Er bedankte sich dafür, dass er mit dem Wein auch anderen Menschen eine Freude machen dürfe.
Bürgermeister Rolf Metzger übergab den Bischöfen die Urkunde mit allen Informationen zum diesjährigen Zehntwein. Er betonte „Guter Wein erfreut des Bischofs Herz“ und wünschte den Bischöfen viel Freude mit dem Grauburgunder, den die Kirrweilerer immer gerne freiwillig lieferten.
Weinprinzessin Marlen I. drückte ihre Freude darüber aus, dass sie zum dritten Mal bei der Übergabe dabei sein durfte und stellte den Wein vor: Der Grauburgunder schmeichele Nase und Gaumen. Der an Birnen und Honig erinnernde Duft werde im Geschmack „durch seine vollmundig elegante Art in Verbindung mit seinem „Burgunderschmelz„ geprägt“.
In diesem Jahr stammt der „Zehnt-Wein“, ein 2021er Grauburgunder classic, welcher am 8. ezember mit dem Mostgewicht von 82 Grad Öchsle gelesen wurde, aus dem Kirrweiler Weinhaus Ralph Anton. Die zweimal 144 Flaschen wurden als Geschenk der Gemeinde Kirrweiler an die Speyerer Bischöfe übergeben.
Die nächste Weinzehntübergabe ist für den 23. Juni 2023 geplant, wie Bürgermeister Metzger ankündigte. Musikalisch umrahmt wurde die Weinzehntübergabe von einem Quartett des Musikvereins MV Musketiere Böhl.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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