Rettungsaktion der Totenkopfhütte: 53 neue ehrenamtliche Helfer
Maikammer. Als es sich Mitte 2022 abzeichnete, dass der Pfälzerwald-Verein Maikammer-Alsterweiler e.V., der die Totenkopfhütte seit über 50 Jahren ehrenamtlich bewirtet, nicht mehr ausreichend Helfer zur Verfügung hatte, und damit die Schließung der Hütte drohte, wandte er sich in einem öffentlichen Aufruf an die Pfälzerwald-Liebhaber und Wanderfreunde und bat um Unterstützung bei der Bewahrung des immateriellen Kulturguts der UNESCO – der Pfälzerwaldhüttenkultur.
Über 70 Personen aus der Region, dem Rhein-Neckar-Raum und sogar aus dem Schwarzwald meldeten sich daraufhin beim Vorsitzenden Robert Straßner – eine Resonanz, mit der der Verein nicht gerechnet hatte. Schnell war klar, dass ein längerer und arbeitsintensiver Organisationsprozess bevorstehen würde, um alle Personen nach und nach kennenzulernen, sie in den Dienst zu integrieren und dabei gleichzeitig den reibungslosen Ablauf auf der Hütte nicht zu gefährden – ein Onboardingprozess wurde gestartet.
Auftakt bildete ein Kennenlernworkshop mit externer Unterstützung im Oktober vergangenen Jahres. Aus den Reihen des Vereins übernahm Sonja Schüle-Storz die Koordination Hüttendienst, eine Aufgabe, die mittlerweile auch neu im Vorstand verankert wurde. So wurden nach und nach im vergangenen Jahr pro Dienst jeweils ein bis zwei neue Helfer in das insgesamt sieben- bzw. achtköpfige Helferteam probeweise aufgenommen. Aufgrund der Vielzahl der Interessenten zog sich dieser Prozess über mehrere Monate hin und bedurfte einer intensiven Abstimmung und Kommunikation mit allen Beteiligten. Nach Abschluss der Einführungsphase kann der Verein die erfreuliche Bilanz ziehen, dass sich insgesamt 53 neue Helferinnen und Helfer künftig auf der Totenkopfhütte engagieren und für das leibliche Wohl der Wanderer und Radfahrer sorgen werden.
Eine weitere Herausforderung in diesem Prozess bestand in der Aufgabe, aus den neu gewonnenen Helfern Teamleiter zu bilden, denn sie koordinieren den Einsatz, stellen sich ihr Team zusammen und sorgen dafür, dass auf der Hütte alles funktioniert. „Ob letztlich die Hütte öffnen kann, hängt nicht so sehr von der Anzahl der Helfer ab“, erklärt Sonja Schüle-Storz, „sondern vor allem davon, ob es genügend Teamleiter gibt, die den Hut aufhaben und die Verantwortung übernehmen.“ Aus den Reihen der neuen Helfer ist es dem Verein nun gelungen, fünf neue Teamleiter zu gewinnen. Zusammen mit den bestehenden Helfern werden so künftig auf der Totenkopfhütte elf Teamleiter und insgesamt 88 Helfer im Einsatz sein. Damit konnten bereits jetzt schon bei der Planung für das Jahr 2024 fast alle der 97 Öffnungstage mit Teams besetzt werden.
Dieses Ergebnis verkündete der Verein bei seinem zweiten, abschließenden Workshop, der auf der Totenkopfhütte stattfand. Die Veranstaltung diente vor allem dazu, dass sich Teamleiter und Helfer kennenlernen und zusammenfinden können. „Der Dienst auf der Hütte soll Spaß machen, schließlich handelt es sich um einen freiwilligen, ehrenamtlichen Einsatz“, so Sonja Schüle-Storz bei der Begrüßung. „Es ist also wichtig, dass die Chemie zwischen den Helfern stimmt und dass man gut zusammenarbeiten kann. Das ist vor allem in den Stoßzeiten um die Mittagszeit wichtig.“ Eine Hälfte der Helfer gehört zum festen Stamm eines Teams, die andere wird individuell zusammengestellt.
„Diese Vorgehensweise ermöglicht den Teamleiter größere Flexibilität auch bei der Berücksichtigung der bevorzugten Tätigkeiten der Helfer und der zeitlichen Verfügbarkeit des einzelnen. Eine akribische Dokumentation und Kommunikation, wer wann welchen Dienst gemacht hat und über welche Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, bildet die organisatorische und notwendige Grundlage für die Koordination des Hüttendienstes“, so das Resümee von Sonja Schüle-Storz.
Vorsitzender Robert Straßner bedankte sich zum Abschluss der Veranstaltung bei allen Beteiligten für ihren geleisteten und künftigen Einsatz auf der Totenkopfhütte. „Wir alle und alle, die den Pfälzerwald lieben, schätzen auch dessen Hüttenkultur. Es ist eurem Engagement zu verdanken, dass wir es als Ortsgruppe Maikammer-Alsterweiler geschafft haben, die bei vielen Gästen beliebte Totenkopfhütte vor der Schließung zu retten. Ich bin stolz und froh, dass uns das gelungen ist – schließlich erfüllt die Hütte auch eine wichtige identifikationsstiftende Funktion für den gesamten Verein.“
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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