Kabarettabend mit „Weibswild“ und Vortrag zum Frauenwahlrecht
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- Kabarettabend „Damenqual“ mit Frauenduo „Weibswild“ zum Internationalen Frauentag
- Foto: Wolfgang Mauss
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Viernheim. Am 8. März ist Internationaler Frauentag – ein Tag, der seit über 100 Jahren weltweit für Frauenrechte, Gleichstellung und gegen bestehende Diskriminierungen einsteht. Auch in Viernheim wird dieser Anlass mit mehreren Veranstaltungen gewürdigt. Den Höhepunkt bildet in diesem Jahr ein Kabarettabend mit dem Duo „Weibswild“, zu dem das Gleichstellungsbüro der Stadt alle Interessierten herzlich einlädt.
Am Samstag, 8. März, wird der Treff im Bahnhof (T.i.B.) zur Bühne für schlagfertigen Humor und tiefgründige Gesellschaftskritik. Das Duo „Weibswild“ in Person von Claudia Carboni und Sabine Wunder, beschreibt sich selbst als östrogenhaltiges und sangesfreudiges Comedyduo mit Hang zu unkontrollierter Gesichts- und Wortakrobatik, das Stand-up-Comedy, Poetry-Slam und Gesang zu einem unterhaltsamen Mix vereint. In ihrem Programm „Damenqual“ nehmen sie das Publikum mit auf eine Reise durch Hirn, Herz und Bauch einer Frau. Sie stolpern gemeinsam über Männer, Vorurteile, Perfektionswahn und Legosteine, die ihnen das Leben in den Weg legt. Da wird das Telefonat mit einer behinderten Freundin oder der Einkauf im Supermarkt schon mal zur Herausforderung. Den Abend eröffnet ab 18.30 Uhr Helen Lenzen, bevor um 19 Uhr das Duo „Weibswild“ übernimmt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung wird jedoch per E-Mail an: gleichstellungsbuero@viernheim.de oder telefonisch unter: 06204 988-364 erbeten.
Bereits am Donnerstag, 6. März, Aktionen zum Weltfrauentag: Bereits am Vormittag startet das städtische Gleichstellungsbüro mit ersten Aktionen zum Weltfrauentag und ist mit einem Informationsstand auf dem Spezialitätenmarkt auf dem Rovigoplatz vertreten. Um 12 Uhr setzen Bürgermeister Matthias Baaß und Gleichstellungsbeauftragte Maria Lauxen-Ulbrich ein sichtbares Zeichen für Gleichberechtigung, wenn sie gemeinsam vor dem Alten Rathaus die Fahne zum Internationalen Frauentag hissen. Dazu Maria Lauxen-Ulbrich: „Geschlechtsspezifische Gewalt, Sexismus und strukturelle Ungleichheiten – etwa in der Wirtschaft, wo Frauen immer noch erheblich weniger Gehalt bekommen oder im Gesundheitswesen, wo Forschung,
Diagnostik und Therapie immer noch überwiegend auf Männer ausgerichtet sind - sind drängende Themen. Die Veranstaltungen im Februar und März machen darauf aufmerksam. Doch der Internationale Frauentag soll auch Raum für positive Erlebnisse bieten – und was wäre da besser als ein Weibswild-Kabarett?“
Mit einer Kooperationsveranstaltung von Gleichstellungsbüro und städtischem Museum findet um 18 Uhr der Vortrag: „Frauenwahlrecht 1919 – Die doppelte Herausforderung von Freiheit und Tradition“ mit Dr. Brigitte Übel statt. Darin widmet sie sich der Einführung des Frauenwahlrechts 1919 und zeigt auf, wie dieses historische Ereignis den Weg für Veränderungen ebnete, gleichzeitig aber traditionelle Muster weiterwirkten. Die Referentin erläutert, mit welcher Kreativität Frauen die Hindernisse bis zur Erlangung des Wahlrechts überwanden, welche Ereignisse schließlich zum Wahlrecht führten und welche neuen Chancen sich für die Frauen nun ergaben. Die Referentin Dr. Brigitte Übel lehrt und forscht an der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe. Die Veranstaltung findet im städtischen Museum am Berliner Ring 28 statt, eine Anmeldung ist per E-Mail an: museum@viernheim.de oder telefonisch unter: 06204 988-173 möglich. Der Eintritt beträgt fünf Euro.
Hintergrund Internationaler Frauentag
Seinen Ursprung hat der Frauentag 1908 in den USA. Von dort verbreitete sich der Gedenktag in Europa. 1975 wurde er von den Vereinten Nationen als Internationaler Frauentag institutionalisiert. Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen hatten Anfang 2018 lediglich 143 die Gleichstellung der Geschlechter in ihre Verfassung aufgenommen. Dabei sind Frauen und Mädchen meist stärker von Armut, Hunger und unzureichender Gesundheitsversorgung betroffen. Frauen verdienen oft weniger und werden öfter um ihr Recht auf Bildung gebracht.
Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Die politische Forderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Mehr als eine Million Frauen gingen auf die Straße, eine bis dahin beispiellose Massenbewegung. Auch heute gibt es noch viel zu tun: Gewalt gehört für viele Frauen weltweit zum Alltag. Schlechtere Bezahlung und kleinere Renten sind für Frauen Alltag. Frauen sind häufiger von Armut betroffen. Während Frauen besonders in systemrelevanten Berufen überrepräsentiert sind, sind sie in den Führungsetagen und in wichtigen politischen Ämtern besonders unterrepräsentiert. Die reproduktiven Rechte von Frauen, damit sind unter anderem Themen wie Verhütung oder Schwangerschaftsabbruch gemeint, werden in vielen Ländern nicht gewahrt. hät/red
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Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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