Klima konkret
Energiewende in Bürgerhand - Bürgerenergiegenossenschaft Südpfalz eG gegründet

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der neu gegründeten Bürgerenergiegenossenschaft: Bernhard Mertel, Michael Linder, Winfried Schürmann, Stephan Roth, Petra Fischerkeller, Hubert Lachenmaier, Udo Witte und Frieder Wambsganß (v.l.n.r.). Nicht im Bild ist Julia Juntel.   | Foto: Christian Fischerkeller
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  • Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands der neu gegründeten Bürgerenergiegenossenschaft: Bernhard Mertel, Michael Linder, Winfried Schürmann, Stephan Roth, Petra Fischerkeller, Hubert Lachenmaier, Udo Witte und Frieder Wambsganß (v.l.n.r.). Nicht im Bild ist Julia Juntel.
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von Britta Bender
Südpfalz. Im Jahr 2020 wurde im Landkreis Südliche Weinstraße eine Klimaschutzgruppe gegründet. Zentrales Anliegen war es von Anfang an, eine Bürger EnergieGenossenschaft in der Region und für die Region aufzubauen. Seit 2021 trafen sich unter der Leitung von Udo Witte, Dr. Winfried Schürmann und Michael Linder, der auch stellvertretender Vorstand des Vereins Initiative Südpfalz-Energie ist, mit Bürgerinnen und Bürgern, um eine solche Genossenschaft vorzubereiten. Auf Informationsveranstaltungen stellten sie das Konzept vor.
Eine intensive Vorbereitung ging der Genossenschaftsgründung voraus. Vorgespräche mit dem Genossenschaftsverband waren notwendig und bei zahleichen Infoveranstaltungen war es gelungen, viele Interessierte zu mobilisieren.
Mit dem Ergebnis, dass 113 Genossen und Genossinnen gemeinsam am 10. Oktober den Startschuss für die „Energieerzeugung in Bürgerhand“ gaben: die Bürgerenergiegenossenschaft Südpfalz eG wurde im Offenbacher Ratssaal gegründet.
Der Saal war voll besetzt, was die Erwartungen der Gründungsväter weit übertraf. Überwältigt vom großen Interesse der Bürgerschaft an nachhaltiger Energiegewinnung, sagte Winfried Schürmann: „Über 113 Südpfälzer wurden Gründungsmitglieder! Viele wollen nicht nur einzahlen, sondern aktiv mitarbeiten. Das ist sehr ermutigend, denn gemeinsam können wir einen Beitrag für die Energiewende leisten!“
Ziel sei es, allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, durch persönlichen Einsatz und/oder finanzielles Engagement, den Ausbau erneuerbarer Energien in der Region voranzubringen. Das gemeinsame Ziel aller sollte sein, einen Beitrag dazu zu leisten, dass Deutschland bis 2040 klimaneutral wird.
Die Bürgerenergiegenossenschaft ermöglicht es, dass viele Menschen ihren Beitrag dazu leisten können. Gemeinsam ist so viel mehr machbar. Die Aufgaben können auf unzählige Schultern verteilt werden, sodass jeder den Beitrag leisten kann, der für ihn passend ist.
So lautet der Appell der Verantwortlichen der Genossenschaft: „Wir bitten Sie, mit Fragen und Themen, die Sie interessieren, direkt auf uns zuzukommen. In einer Genossenschaft sind Gespräch und Zusammenarbeit Voraussetzung für ein erfolgreiches Handeln“.
Die Energiegenossenschaft handelt nach dem Motto „Gut für die Region & Gut für’s Image“. Genutzt werden sollen die Potenziale der Region, das heißt dass lokale Unternehmen, Handwerker*innen, Investor*innen, und so weiter eingebunden werden sollen.
Das Geld bleibt somit in der Region. So besteht die große Möglichkeit, dass vor Ort die Akzeptanz für die Energiewende steigt.
Das hätte zur Folge, dass, wo Politik und Konzerne nur langsam vorankommen, die Bürger*innen die Initiative übernehmen können. Dabei mitzumachen, führt als „Nebeneffekt“ zu einem Imagegewinn für die Region.
Die Bürgerenergiegenossenschaft bringt Menschen mit ähnlichen Interessen zusammen, die in Eigeninitiative einen gemeinschaftlich finanzierten Geschäftsbetrieb ermöglichen und mit diesem für die nachfolgenden Generationen für eine klimafreundliche und zukunftsweisende Zukunft sorgen.
Der Erfolg der Genossenschaft ist der Erfolg der Mitglieder, durch bürgerschaftliches mitgestalten. Die Bündelung der Kräfte führt zu zielführendem Handeln, nach dem Genossenschaftsgedanke: „Einer für alle -- Alle für einen!“
Mit 113 Unterschriften unter die zuvor erläuterte Satzung war die Genossenschaft gegründet. Gleich im Anschluss traten die Genossen zur ersten Generalversammlung zusammen, um den Aufsichtsrat zu wählen. Die Versammlung leitete der Vorderweidenthaler Ortsbürgermeister Volker Christmann. Dem Aufsichtsrat gehören an: Dr. Hubert Lachenmaier (Vorsitzender), Julia Juntel (stellvertretende Vorsitzende) Michael Linder, Stephan Roth und Frieder Wambsganß an. Der Aufsichtsrat bestimmte schließlich Petra Fischerkeller, Bernhard Mertel, Winfried Schürmann und Udo Witte zu Vorständen der Genossenschaft.
Nach der Gründung geht es nun darum, die Ärmel hochkrempeln und die Genossenschaft mit Leben zu erfüllen. Erste Teams werden gegründet, die sich um die Themengebiete Finanzen/Buchhaltung und Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation kümmern. Nachhaltig und sozial soll es dabei, ganz dem genossenschaftlichen Gedanken verbunden, zugehen. Jeder kann mitarbeiten!
Auch weitere Mitglieder sind der Genossenschaft willkommen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: Dezentral, vor Ort und in der Verantwortung von Bürgerinnen und Bürgern regenerative Energie zu produzieren.

Kontaktdaten
info@ben-suedpfalz.de
oder 07276 1686

Klima konkret
Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind in aller Munde. Doch wo betrifft das konkret unsere Alltag? Was können wir tun, um bewusster zu leben und dabei gleichzeitig Ressourcen zu schonen? Und wie kann ein nachhaltiger Lebensstil begeistern, statt eine Last zu sein? Diese und weitere Fragen will die Wochenblatt-Serie Klima konkret beantworten. Alle zum Thema bereits veröffentlichten Beiträge finden Sie auch auf https://www.wochenblatt-reporter.de/tag/klima-konkret

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Foto: SÜWE
Autor:

Britta Bender aus Annweiler

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