Nachhaltige Weiterverarbeitung in Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen
Entsorgung von Bioabfall im Landkreis
Nachhaltigkeit. Ein großer Teil unserer Abfälle im Haushalt sind kompostierbare wertvolle Naturstoffe. Mit deren Rückführung in den Naturkreislauf kann ein enormer Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet werden
Noch immer landen zu viele Tonnen an Gemüse-, Obst- und Essensresten sowie Gartenabfällen im Restmüll.
Sie werden dadurch der Verwertung in Kompostierungs- oder Vergärungsanlagen entzogen.
Durch eine konsequentere Sortierung und Erfassung von Bioabfällen können nicht nur Nachhaltigkeit gefördert, sondern auch Entsorgungsgebühren insgesamt gesenkt werden.
Im Landkreis Südliche Weinstraße sind zwei Drittel der Haushalte an die Bioabfallentsorgung angeschlossen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzen auch die Möglichkeit der Eigenkompostierung.
Die aus Haushalten im Landkreis erfasste Bioabfallmenge betrug im Jahr 2018 insgesamt 8.670,55 Tonnen. Dies entspricht einer Menge von 73,38 kg je Einwohner im Jahr 2018.
Die grüne Biotonne kann von Haushalten in den Größen 60 Liter, 80 Liter, 120 Liter, 240 Liter sowie 660 Liter oder 1.100 Liter beim Eigenbetrieb Wertstoffwirtschaft des Landkreises Südliche Weinstraße bestellt werden. Sie werden 14-täglich im Wechsel mit den Restmülltonnen geleert, in den Sommermonaten (Juni bis September) werden die Biotonnen wöchentlich geleert. Für die großen Tonnen (660 Liter oder 1.100 Liter Fassungsvermögen) ist eine wöchentliche Leerung auch für das ganze Jahr möglich. In der Biotonne werden organische Abfälle, die in der Küche anfallen (z. B. Brotreste, Eierschalen, Gemüsereste, feste Speisereste,…) gesammelt. Darüber hinaus können beispielsweise auch Heckenschnitt und Laub in die Biotonne gegeben werden.
Größere Mengen an Grünabfällen, die nicht in die Biotonne passen, können über zusätzlich zu erwerbende 70 Liter-Papiersäcke mit der Biotonnenabfuhr entsorgt oder bei den Wertstoffwirtschaftszentren angeliefert werden.
Nicht in die Biotonne dürfen in Kunststofftüten oder sogenannte „kompostierbare Kunststofftüten“ verpackte Bioabfälle. Kunststoffe lassen sich nicht kompostieren. Auch sogenannte „kompostierbare Kunststofftüten“ bereiten in manchen Kompostanlagen Probleme.
Die Bioabfälle aus dem Landkreis Südliche Weinstraße werden durch die Firma BEM Umweltservice aus Ludwigsburg in verschiedenen Kompostwerken zu Kompost weiterverarbeitet. Ein Teil wird in einer Vergärungsanlage energetisch verwertet.
Egal, in welche Anlage der Bioabfall kommt, er muss erst einmal nachsortiert und von Störstoffen, wie etwa Kunststofftüten, befreit werden. Der sortierte Bioabfall wird anschließend noch gesiebt und zerkleinert.
In Kompostierungsanlagen wird der Bioabfall hohen Temperaturen ausgesetzt. So verrottet das Material schneller, Keime werden abgetötet und am Ende wird aus dem Bioabfall wertvoller Dünger. Diesen können Landwirte auf ihren Feldern und Äckern ausbringen.
Ein Teil des Bioabfalls wird in eine Vergärungsanlage gebracht. Beim Vergären zerfressen Bakterien die Bioabfälle nach und nach. Dabei entsteht Bio-Gas. Aus diesem Bio-Gas kann Strom und Wärme gewonnen werden. Am Ende des Prozesses bleiben Gär-Reste, die ebenso als Kompost verwertbar sind.
Zuständig für das Sammeln und Transportieren der Bioabfälle ist das Entsorgungsunternehmen Firma Remondis GmbH in Edenkoben (06323/80 52 80). beb/ps
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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