Hilfe für Straßenkinder in Kigali
Rotary Club informiert
Bad Bergzabern. Nach Projekten in Äthiopien, Kamerun und Südafrika jetzt ein Bildungsprojekt im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda. Pastpräsident Martin Pütz, federführend bei allen Projekten, hat Kigali mehrere Male besucht und die Kontakte zum dortigen Rotary Club sowie weiteren Partnern hergestellt. Beteiligt an diesem Großprojekt und seiner Finanzierung in Höhe von 50 Tsd. Dollar, haben sich neben dem RC Bad Bergzabern auch der Rotary Club Germersheim-Südliche Weinstraße sowie sieben weitere Clubs und die Rotary Foundation.
Unterstützt wurde dabei die Bildungseinrichtung „Sheer Love Rwanda“, die in einem Außenbezirk der ruandischen Hauptstadt Kigali aktuell 60 ehemalige Straßenkinder im Alter von 7 bis 18 Jahren betreut, von denen einige Nachkommen von Überlebenden des Genozids von 1994 sind. Noch viele Jahre später wirken diese Ereignisse nach. „Sheer Love Rwanda“ bietet den Jugendlichen eine neue Lebensperspektive und Bildungschancen. Sie werden in benachbarten Schulen unterrichtet und von Sozialarbeitern der Einrichtung betreut, wo sie an den Nachmittagen noch zusätzlichen Unterricht erhalten. Außerdem haben Pflegefamilien in der Nachbarschaft trotz eigener wirtschaftlicher Schwierigkeiten Kinder bei sich aufgenommen.
Durchdacht und nachhaltig
Und die Arbeit soll fortgeführt, erweitert und noch verbessert werden. Auch eine pädagogisch-psychologische Aus-und Weiterbildung der Lehrkräfte im Center ist vorgesehen. Die Jugendlichen sollen mit Lehr- und Lernmaterialien wie Büchern und Laptops versorgt werden, mit Kleidung und Schuluniformen sowie mit Sport- und Spielgeräten und hygienischer Ausstattung. Für die Pflegefamilien soll finanzielle Hilfestellung geleistet werden, auch um bessere Ernährung und Gesundheit zu sichern. Gedacht ist auch an Unterstützung bei der Gründung und Förderung von Kleinst-Unternehmen. Besonders Frauen sollen mit entsprechenden Trainingseinheiten ermutigt werden, unterstützt von Mikrokrediten eigene kleine Geschäftsideen umzusetzen, von der Schneiderei über Anbau und Verkauf von Gemüse und Obst bis zu Ziegenaufzucht. Die Armut wird so an der Wurzel bekämpft. Auch psychologische und psychotherapeutische Hilfe zur Trauma-Bewältigung soll geleistet werden. Das Projekt ist als humanitäre Maßnahme gedacht, um sozial und wirtschaftlich benachteiligten Kindern und Jugendlichen wie ihrem Umfeld in den Pflegefamilien zu ermöglichen, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Dabei wird der Gedanke der Nachhaltigkeit, ein zentrales Konzept von Rotary, in hohem Maße berücksichtigt. red
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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