Im Zeichen von Corona und Renovierung
Musikschule Haßloch auf gutem Kurs

Musikunterricht im Container: Blockflötenlehrer Wolfgang Singer freut sich über die Fortschritte seiner Schülerin Anna Bender.   | Foto: Markus Pacher
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  • Musikunterricht im Container: Blockflötenlehrer Wolfgang Singer freut sich über die Fortschritte seiner Schülerin Anna Bender.
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Haßloch.„Wir sind ganz im Zeitplan“, erklärt Tatjana Geiger, Leiterin der Musikschule der Gemeinde Haßloch, im Gespräch mit dem Wochenblatt. Nicht ganz einfach hatte es die beliebte Haßlocher Einrichtung in den letzten beiden Jahren: Neben der Generalsanierung ihrer Stammstätte in der Rösselgasse und dem damit verbundenen Umzug in Container machte die Pandemie manchen Planungen einen Strich durch die Rechnung.

Von Markus Pacher

Hauptauslöser der im letzten Jahr in Angriff genommen Baumaßnahmen des ehemaligen, 1987 zur Musikschule umfunktionierten Rathauses war ein Brandschutzgutachten, bei dem erhebliche Mängel am Gebäude festgestellt. Bei dieser Gelegenheit werden unter anderem die Fußböden und ein neu durchdachtes, sicheres WLAN-Konzept installiert, wie Tatjana Geiger informiert. Nachgerüstet wird unter anderem die historische Haustür zur Rösselgasse nach Vorgaben des Brandschutzes und natürlich unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. „Außerdem erfolgt im Zuge der notwendigen Elektroarbeiten die Umstellung auf eine LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude“, so der zuständige Musikschuldezernent Thomas Götz. Herzstück bleibt nach wie vor der ehemalige Ratssaal mit seinem wunderschönen Parkettboden, der nach wie vor als Kammermusiksaal dienen wird.

Herbstferien für Umzug genutzt 

Der letzte Unterricht im alten Gebäude fand kurz vor den Herbstferien 2021 statt. Während den Ferien wurde dann mit vereinten Kräften der Umzug in die auf dem Pfalzplatz unter anderem auch von der Schillerschule genutzten Container gestemmt. Nun hofft man, dass bis spätestens in den Herbst- oder Sommerferien diesen Jahres die Räumlichkeiten in der Rösselgasse wieder bezogen werden können.
Dass die ersten Wochen der Baumaßnahmen und die damit verbundene Sperrung natürlich von allen Betroffenen gute Nerven abverlangte und Anlaufschwierigkeiten zur Folge hatten, versteht sich von selbst. „Am Anfang hat es zwar etwas geruckelt, aber dann hat es schließlich besser funktioniert als wir dachten“, erinnert sich Tatjana Geiger, die in den Containern sogar einige Vorteile sieht. Gerade in Coronazeiten profitiere man von den besseren Lüftungsmöglichkeiten und die räumliche Möglichkeit, größere Abstände einzuhalten.

Viel Flexibilität gefordert

„Aber natürlich hat das alles sehr viel Flexibilität von den Schülern und Lehrern gefordert“, berichtet Tatjana Geiger. Sie freut sich, dass bei der Suche nach Lösungen alle an einem Strang gezogen haben, wie zum Beispiel die Unterstützung durch die Sängervereinigung, die ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.
Als weiteres Ausweichquartier dienten bereits vor den Baumaßnahmen die Volkshochschule, wo traditionell neben dem Unterricht unter anderem Beratungsgespräche durchgeführt werden. „Die Volkshochschule nutzt die Räumlichkeiten morgens und abends, die Musikschule nachmittags. So kommt man sich nicht in die Quere“, erläutert Tatjana Geiger.

Musikschul-App und Online-Unterricht

Aufgrund der Pandemie wurde bereits im März 2020 auf Online-Unterricht umgestaltet. Die Musikschulleiterin hatte dazu frühzeitig die Einrichtung einer Musikschul-App veranlasst, die über einen deutschen Server läuft. Mit der App können sich die Schüler miteinander vernetzen, können Lehrerkonferenzen abgehalten werden, Unterrichtspläne gestaltet, eingesehen und umgeplant werden.
Sämtliche Umstellungen und Maßnahmen im Zuge des Umbaus und der Pandemie wurden von den Kindern und Jugendlichen klaglos mitgetragen, resümiert Tatjana Geiger. Ab Mai 2020 fand dann auch wieder Präsenzunterricht statt. Ausfallen musst der Tag der offenen Tür, auch gab es kein Instrumentenkarussell. Mittlerweile konnte das Instrumentenkarussell wieder in entschlackter Form mit zwei bis drei Kindern eingerichtet werden, ein Konzept, dass laut Geiger erfolgreich funktioniert.
Besonders unter der Coronaauflage gelitten haben natürlich, wie überall im Musikbereich, der Bläser- und Gesangsunterricht und die Arbeit mit den entsprechenden Ensembles. Nachdem man zwischenzeitlich die Arbeit wieder aufgenommen hat, warte man jetzt erstmal mit dem Proben eine Weile ab, so Tatjana Geiger. „Wenn sich nicht alle Kollegen und Schüler sicher fühlen, machen wir das nicht“.

Florierendes Unternehmen trotz Corona

Trotz Corona ist für den 7. April ein Vorspiel mit coronakonformen Ensembles in Planung. Ansonsten präsentiert sich die Musikschule dank der umsichtigen Führung von Tatjana Geiger und ihrem tollen Kollegenteam als florierendes Unternehmen. Einer guten Nachfrage erfreuen sich zum Beispiel die Zehnerkarten für Online-Unterricht für Erwachsene. „Viele arbeiten momentan verstärkt im Homeoffice, verbringen also deutlich mehr Zeit daheim, sehen dann ihre Gitarre im Eck stehen und denken sich, doch mal wieder darauf zu spielen“, analysiert Tatjana Geiger augenzwinkernd.

Spaß am gemeinsamen Musizieren

Viele Kurse, insbesondere für die kleinen Musikfreunde, starten im September. So fällt am 7. März der Startschuss für die Musikschulmäuse, ein Angebot, dass sich an Kinder ab sechs Monaten richtet. Ebenfalls am 7. März startet das Kursangebot der Musikschulzwerge für Kinder ab eineinhalb bis zwei Jahre. Darüber hinaus gibt es auch wieder ein Ukulele-Kurse für Anfänger (Erwachsene). Der Spaß am gemeinsamen Musizieren und das Lernen ohne Zwang in einer sympathischen Gruppe mit Gleichgesinnten stehen hierbei im Vordergrund.

Fragen und Infos

Telefon 06324 935191 (Eva Meininger)

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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