Lions-Club Kaiserslautern feiert Jubiläum
60 Jahre Engagement: „we serve“
Lions-Club. Der Lions-Club Kaiserslautern feierte am 22. Juni im Festsaal der Gartenschau sein 60-jähriges Gründungsjubiläum. Der Club wird in Kaiserslautern und Umgebung als Einrichtung wahrgenommen, die mit persönlichem Einsatz der 48 Mitglieder und hohem Spendenaufkommen Menschen in Not hilft, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung fördert und kulturelle Anliegen unterstützt.
Es begann 1957 in dem heute verschwundenen Hotel Schwan in Kaiserslautern: Elf Bürger verabredeten die Gründung eines Lions-Clubs in der Stadt (Lions: Liberty, Intelligence, Our Nation´s Safety“ – also „Freiheit, Intelligenz, Sicherheit unserer Nation“). 1959 wurde der Club offiziell Mitglied der weltweit verbreiteten Lions-Organisation. Da es deutsche Clubs überhaupt erst seit den 1950er Jahren gibt, ist der Lions-Club Kaiserslautern einer der ältesten der 1.571 deutschen Lions Clubs mit etwa 52.000 Mitgliedern.
Das Programm ist schnell zusammengefasst: „we serve“, also „Wir dienen/helfen (der Gesellschaft)“, so Karl-Felix Dietrich, der scheidende Präsident des Clubs. Er übergab in der Jubiläumsfeier die Präsidentschaft an Karl-Heinz Reidenbach, der bereits in den Jahren 2010/11 das Amt ausübte. „Wir pflegen wie alle Lions-Clubs freiheitliches Gedankengut und verbinden das mit Hilfe für die schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft, unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft“, so der neue Präsident.
Hilfe leistet der Club in erster Linie in seiner Heimatstadt: „Klasse 2000“ lautet ein Unterrichtskonzept, das an Grundschulen in Kaiserslautern und Umgebung unter Einbeziehung der Eltern Sucht- und Gewaltvorbeugung leistet. Kindern soll es ermöglicht werden, gesund aufzuwachsen und sich zu Persönlichkeiten zu entwickeln, die ihr Leben aktiv gestalten und sich vor Gefahren wie Sucht und Gewalt schützen können. Seit 2011 nutzten mehr als 450 Schulklassen dieses Programm.
Des Weiteren werden Schüler durch die Finanzierung von Nachhilfeunterricht gefördert, wenn die Eltern hierfür kein Geld haben. Kindern und Jugendlichen an sogenannten Brennpunktschulen werden von den Lions gekaufte Unterrichtsmaterialien durch die Lehrkräfte zur Verfügung gestellt, Schulklassen erhalten Zuschüsse für Klassenfahrten. Kindertagesstätten hilft der Club bei der Anschaffung von Mobiliar und Spielgeräten. Karl-Felix Dietrich und Klaus Schröder, Vorsitzender der Lions-Hilfe: „Wir haben insbesondere langfristig angelegte Förderschwerpunkte gesetzt.“ Es wurde ein Konzept unter dem Thema „Kinder, Jugendliche und Schulen in Kaiserslautern“, unterstützt durch individuelle Hilfe, für besonders bedürftige Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen.
Aber auch an internationalen Projekten ist der Club beteiligt: „SightFirst“ lautet ein „Lichtblick“-Langzeitzeitprogramm, bei dem der Club mitmacht. Es finanziert die Behandlung von augenerkrankten Menschen, insbesondere Kindern in medizinisch unterversorgten Entwicklungsländern. Mit Geld des Clubs wurde die Bekämpfung von Diabetes in dem afrikanischen Staat Bénin ebenso mitfinanziert wie die Hilfe für flutgeschädigte Menschen im Balkan und die Hungerhilfe in Afrika.
Einen erheblichen Beitrag nicht nur durch die Bereitstellung von Geld, sondern auch durch den hohen persönlichen Einsatz eines Mitglieds vor Ort leistete der Club in jüngster Zeit beim Bau von mehreren Klassenräumen und der Bohrung und Einrichtung eines Brunnens in einer Grundschule im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda.
Im Stadtleben ist der Club auch kulturell aktiv. Das bekannte rote Tor im Japanischen Garten ist den Lions ebenso zu verdanken wie ihre Unterstützung bei der Renovierung der Stiftskirche durch die Mitfinanzierung der Fenstererneuerung.
In den letzten Jahren wurde der Lions-Club Kaiserslautern zu einem der spendenaktivsten der deutschen Lions-Clubs überhaupt. So spendete der Club von 2013 bis 2018 insgesamt 342.000 Euro. Dieses Spendenaufkommen entspricht etwa dem Dreifachen der durchschnittlichen Spendenbeträge der deutschen Lions-Clubs. Allein in den letzten zwanzig Jahren seiner 60-jährigen Geschichte spendete der Club mehr als eine Million Euro.
Der Sprung in die vorderste Reihe der deutschen Lions gelang dem Club, weil seine Weihnachtslosaktion von Anfang an von der Bevölkerung großartig angenommen wurde. Den Hauptteil seiner Spenden finanziert der Club zwischenzeitlich aus den Erlösen der Losverkäufen. Viele der Lions-Mitglieder sind bei der Organisation und dem Verkauf mit großem Engagement dabei.
„Die Menschen bestätigen uns, dass es ihnen beim Kauf des Loses nicht nur um den Erwerb einer geldwerten Gewinnchance geht, sondern insbesondere um das Anliegen, die Not in der Welt wenigstens durch einen kleinen Beitrag lindern zu helfen“, so Klaus Schröder.
Bei der Jubiläumsfeier waren viele Lions aus Epernay in der Champagne, dem Patenclub des Lions-Club Kaiserslautern, anwesend, der in der damaligen französischen Besatzungszeit die Clubgründung in Kaiserslautern angeregt und unterstützt hatte. Eine belgische Abordnung überbrachte Grüße aus Lüttich, seit vielen Jahren wird eine Partnerschaft auch mit dem dortigen Lions-Club gepflegt: „Ein wichtiger Teil unseres Selbstverständnisses für das Zusammenwachsen Europas“, so Reidenbach, der sich sehr erfreut über „das Mit- und Füreinander im Clubleben inklusive der Familienangehörigen“ zeigte.ps
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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